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WM 2018: Was für ein Drama! DFB-Elf schlägt Schweden in letzter Sekunde


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Was für ein Drama! DFB-Elf schlägt Schweden in letzter Sekunde


Aktualisiert am 23.06.2018Lesedauer: 4 Min.
Jubel beim Siegtorschützen: Toni Kroos feiert seinen Treffer.Vergrößern des Bildes
Jubel beim Siegtorschützen: Toni Kroos feiert seinen Treffer. (Quelle: reuters)

Deutschland hat sich in der WM zurückgemeldet. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung beeindruckt der Weltmeister gegen Schweden – und sorgt für ein dramatisches Ende.

Der Weltmeister wankte, fiel aber nicht und schöpft nun wieder Hoffnung: Der Sieg gegen kämpferische Schweden wurde zu einer emotionalen Achterbahnfahrt: Löw stellte nach dem 0:1 gegen Mexiko um: Marco Reus für Mesut Özil, Sebastian Rudy für Sami Khedira, der wiedergenesene Jonas Hector kam für Marvin Plattenhardt zurück, und Antonio Rüdiger ersetzte den verletzten Mats Hummels.

"Wir wurden viel kritisiert, teilweise auch zurecht", sagte Toni Kroos nach der Partie in der "ARD". "Man hatte auch das Gefühl, viele Leute in Deutschland hätten sich gefreut, wenn wir heute rausgeflogen wären. Aber so einfach machen wir’s denen nicht."

Von Beginn an wirkte die deutsche Mannschaft tatsächlich ball- und passsicherer als im Auftaktspiel, spielte entschlossener nach vorne – und stand sicher in der Defensive. Exakt die Eigenschaften, die gegen Mexiko noch gefehlt hatten und die DFB-Elf immer wieder in Verlegenheit brachten. Die damalige Hummels-Kritik, mit Jerome Boateng von seinen Mitspielern zu oft alleine gelassen worden zu sein, fruchtete offenbar – auch, weil die Schweden deutlich defensiver eingestellt waren als zuvor die Mittelamerikaner. Die DFB-Elf spielte zu Beginn wie entfesselt, zeigte wieder ihren berühmten Angriffswirbel und drückte auf den Führungstreffer. Das war die deutsche Nationalmannschaft in alter Form.

Doch mit der Rudy-Verletzung gab es schon früh einen Bruch im deutschen Spiel. Wieder gelang es dem Gegner zu oft, die Kontrolle zu übernehmen und in den Rücken der Abwehr um Rüdiger und Boateng zu spielen. Der Rückstand war fast die logische Konsequenz einer plötzlich verunsicherten Mannschaft, die sich wieder zu viele Ungenauigkeiten und Fehler leistete. Die ratlosen Gesichter von Manuel Neuer, Toni Kroos und Co. sprachen Bände. War es das schon für den Titelverteidiger?

Die Antwort kam – und wie sie kam: Nach der Pause stürmte die Löw-Elf direkt wieder los, ließ die "Tre Kronor" keinen Raum zur Entlastung und verdiente sich schnell den Ausgleich. Das Tor war Balsam auf die Seele der Mannschaft, die sofort auf den Siegtreffer drückte. Sogar in Unterzahl gab es weitere Chancen bis in die Nachspielzeit hinein. Der Höhepunkt in der Nachspielzeit sorgte für eine glückliche Löw-Elf – und jubelnde Fans in ganz Deutschland.

So lief das Spiel:

Deutschland erspielte sich sofort Chancen: Nach schöner Vorarbeit des umtriebigen Timo Werner scheiterte Julian Draxler aus bester Position (3.). Gegen die wie erwartet defensiv kompakt stehenden Skandinavier versuchten es die Deutschen mit viel Bewegung, die Offensivkräfte Thomas Müller, Marco Reus und Draxler gingen immer wieder abwechselnd in die Spitze. In den ersten zehn Minuten hatten Jonas Hector (4.), Draxler (8.) und Werner nach feinem Zuspiel von Reus (9.) weitere Chancen. Doch ein Fehler Draxlers ermöglichte den Schweden auch die erste Konterchance, bei der Müller am eigenen Strafraum aushalf (6.).

Doch auch die Schweden kamen zu Chancen. Ein schlimmer Ballverlust von Antonio Rüdiger, der für den verletzten Mats Hummels in die Innenverteidigung gerückt war, ermöglichte Marcus Berg einen schnellen Gegenzug. Jérôme Boateng brachte den Ex-Hamburger im letzten Moment ins Straucheln – und hatte Glück, dass der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak kein strafbares Handeln des Münchners sah (13.). Nach einer halben Stunde dann jedoch der erste Schockmoment. WM-Debütant Sebastian Rudy wurde bei einem Zweikampf unabsichtlich im Gesicht getroffen, blutete stark und musste nach einer sechsminütigen Behandlungspause und Unterzahlspiel vom Platz.

Ausgleich als Wachrüttler

Für den Münchner kam Ilkay Gündogan, der eine Minute nach seiner Einwechslung das 0:1 miterleben musste. Mit einem Katastrophenpass schenkte Champions-League-Sieger Toni Kroos den Schweden den Ball und lief auch nicht konsequent mit zurück. Angreifer Toivonen vom FC Toulouse nutzte die Gelegenheit konsequent. Ersatzverteidiger Rüdiger konnte nicht mehr klären und fälschte den Ball noch unglücklich ab. Kapitän Manuel Neuer hatte keine Chance – und tobte über das 0:1.

Mit viel Wut und Schwung kam die DFB-Auswahl mit Mario Gomez anstelle des Paris-Profis Draxler aus der Kabine. Der zuvor glücklose Kroos setzte Werner auf dem linken Flügel ins Szene. Die Eingabe des Leipzigers bugsierte Reus mit dem linken Knie in das schwedische Tor. War das der dringend nötige Wachrüttler? Kurz danach (51.) wäre Müller fast die Führung gelungen, sein Kopfball strich nur knapp am Pfosten vorbei.

Auch die Fehlerquote im Aufbauspiel verringerte sich. Der letztlich zwingende Abschluss zum möglichen Siegtor kam aber nicht mehr zustande, weil die Schweden ihre Defensivtaktik durchzogen und bei Chancen von Hector (56.), Reus (61.) und Gomez (68.) Glück hatten. Werner hatte das 2:1 auf dem Fuß (81.), schoss aber drüber. Eine Minute später dann der Platzverweis für Boateng, der nach einem Foul an Berg zurecht Gelb-Rot sah. In der 88. Minute scheiterte Gomez mit einem Kopfball an Olsen, der eingewechselte Julian Brandt traf den Pfosten (90.+2) - und dann schlug Kroos zu.

Verwendete Quellen
  • Mit Material von dpa
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