Transferpläne des Rekordmeisters Bei zwei Spielern: Eberl deutet Bayern-Abschied an
Wie sieht der künftige Kader des FC Bayern aus? Sportvorstand Max Eberl äußert sich nun zu Joshua Kimmich und Co. – und deutet einen Abschied an.
Vor der Rückreise von der Südkorea-Tour in Seoul nach München hat Sportvorstand Max Eberl ein umfassendes Personalupdate beim FC Bayern gegeben. Demnach wird Nationalspieler Leroy Sané nach seiner Operation an der Leiste im Anschluss an die Heim-EM den Start in die neue Saison verpassen. Torjäger Harry Kane soll dagegen nach seinem Urlaub nach dem verlorenen EM-Endspiel mit England gegen Spanien (1:2) möglichst bis zum Pflichtspielstart am 16. August im DFB-Pokal beim Zweitligisten SSV Ulm "startklar" sein, wie Eberl berichtete.
Auf der Südkorea-Reise des deutschen Rekordmeisters bis zur Rückkehr an diesem Montag ist neben Kane auch Sané nicht dabei. "Leroy wird noch einige Zeit seine Reha machen", kündigte Eberl an. "Er soll jetzt mal nach dieser Schambeinverletzung, die er wirklich durch die letzte Saison und die EM getragen hat und der Operation danach zu 100 Prozent fit werden. Da werden wir wirklich von Woche zu Woche schauen."
Sané soll dauerhaft schmerzfrei spielen können
Priorität habe, dass der 28 Jahre alte Flügelstürmer "wirklich für die nächsten Wochen und Jahre im besten Fall schmerzfrei ist. Da kommt es jetzt nicht auf ein paar Tage an", argumentierte Eberl. Sané konnte in der vergangenen Rückrunde kaum trainieren und spielte am Ende nur noch in den wichtigsten Bayern-Partien unter Schmerzen. Bei der EM konnte er sein Leistungsvermögen nicht abrufen und blieb ohne Treffer oder Torvorlage.
Auch der 31 Jahre alte Kane schleppte sich mit Rückenproblemen und anderen Wehwehchen durch die letzten Wochen der vergangenen Saison in München und für England bei der EM. Der Angreifer werde Mitte der Woche in München zurückerwartet, sagte Eberl.
"Ich glaube, dass die Verletzungen nicht so dramatisch waren und die Enttäuschung über das verlorene EM-Finale bei Harry mehr überwogen hat. Es hat ihm jetzt mal gutgetan, nach der extrem langen Saison, die nicht einfach war, mal mit der Familie im Urlaub abzuspannen."
Wiedersehen mit Tottenham für Kane
Kane werde am Samstag beim zweiten Bayern-Testspiel gegen seinen früheren Klub Tottenham Hotspur in London natürlich dabei sein, "weil das ja ein Stück weit auch sein Spiel ist". Ohne Kane gewannen die Bayern in Seoul gegen Tottenham Hotspur mit 2:1. Das Trainerteam um Chefcoach Vincent Kompany werde versuchen, "ihn peu à peu vorzubereiten, um ihn dann zum Pokal und zur Bundesliga startklar zu haben".
11. Spieltag
Eberl ist davon überzeugt, dass Kane auch in seinem zweiten Jahr beim FC Bayern liefern wird. "Harry ist ein Profi, der weiß genau, worum es geht. Er spielt seit 12, 13 Jahren auf diesem Niveau. Er weiß genau, worauf er zu achten hat. Wir werden ihm die größtmögliche Rückendeckung und Unterstützung geben, dass er im besten Fall die gleiche Anzahl an Toren schießt wie in der letzten Saison." Da hatte der vor einem Jahr für rund 100 Millionen Euro von Tottenham verpflichtete Stürmer 44 Tore in 45 Pflichtspielen für den FC Bayern erzielt.
Eberl gibt Update zu Bayerns Verkaufskandidaten
Außerdem berichtete Eberl von einem persönlichen Austausch mit Joshua Kimmich bezüglich einer möglichen Verlängerung seines 2025 auslaufenden Vertrags. "Das erste Gespräch nach der EM war sehr, sehr positiv, sehr offen von beiden Seiten. Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht", sagte Eberl. "Dass Joshua für uns eine wichtige Rolle spielen soll, das ist so." (Mehr dazu lesen Sie hier)
Ein Update gab Eberl auch zu zwei heißen Verkaufskandidaten. Dabei deutete er an, dass Flügelstürmer Bryan Zaragoza den FC Bayern wohl schon nach wenigen Monaten erst einmal wieder verlassen wird.
"Bryan ist ein Spieler, bei dem wir überlegen, dass wir ihm Spielpraxis geben wollen. Wir überlegen jetzt, die richtige Leihe zu finden", sagte Eberl über den 22 Jahre alten Spanier, der sich angesichts der großen Konkurrenz in der Offensive des Rekordmeisters möglichst bei einem anderen Verein weiterentwickeln soll. (Mehr dazu lesen Sie hier.)
Deutet Eberl hier de Ligts Abschied an?
Zu Matthijs de Ligt, der den Verein wohl verlassen und bereits unmittelbar vor einem Wechsel zu Manchester United stehen soll, äußerte sich Eberl zwar deutlich zurückhaltender, ließ zwischen den Zeilen aber dennoch eine klare Tendenz erkennen.
"Ich werde mich zu den Gründen äußern, wenn es so weit ist. Noch ist es nicht so weit. Matthijs hat hier zwei Jahre sehr gut gespielt und deswegen mögen ihn auch viele Fans", sagte Eberl. "Trotzdem muss man sich Gedanken machen, wie man sich entscheidet und auch, wie sich der Junge fühlt."
Damit schloss er einen Abschied des Niederländers alles andere als aus. Noch sei er aber Spieler des FC Bayern, so Eberl, "und solange er das ist, wird er sämtliche Unterstützung von uns bekommen." Klingt mehr nach Ablösepoker als nach einem klaren Bekenntnis für einen Spieler, in dem Bayern seinen möglichen Abwehrchef der Mannschaft sieht.
Zur Zukunft von Thomas Müller äußerte sich Eberl nicht. Das war aber auch gar nicht nötig, denn das übernahm der 34-Jährige bei einem Marketing-Termin schon selbst. Der Vertrag des Routiniers, der gerade seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet hat, läuft nach dieser Saison aus. Geht er also möglicherweise in sein letztes Jahr bei Bayern? "Fußball ist meine Liebe und meine Leidenschaft. Deshalb werde ich versuchen, so lange weiterzumachen, wie es geht", sagte Müller in Seoul und bekam von den anwesenden südkoreanischen Fans dafür großen Beifall. Auch Eberl dürfte bei Müllers Worten genau hingehört haben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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