Bayer Leverkusen: Transferbeben kurz vor Ende der Wechselfrist

Mitten im Titelrennen

Ein Transferbeben beim Meister zeichnet sich ab

Bayer Leverkusen spielt eine starke Saison – und hechelt in der Tabelle doch dem FC Bayern hinterher. Zieht der Klub auf dem Transfermarkt nun alle Register?

Das 2:2 in Leipzig am vergangenen Wochenende war für Bayer Leverkusen in doppelter Hinsicht bitter. Zunächst einmal verpasste es die "Werkself", sich für die 2:3-Niederlage im Hinspiel zu revanchieren. Die Sachsen hatten Bayer die erste Pleite in der Bundesliga nach 35 Spielen zugefügt.

Ärgerlich war das Remis am Samstag aber vor allem, weil der FC Bayern durch seinen 2:1-Erfolg in Freiburg dem amtierenden Meister auf sechs Punkte in der Tabelle enteilt ist. Die Titelverteidigung rückt für Leverkusen damit zumindest vorerst in weite Ferne.

Um den Bayern möglicherweise doch noch einmal gefährlich werden zu können, scheint der Klub von DFB-Star Florian Wirtz im eigenen Kader an einigen Stellschrauben zu drehen. Wenige Tage vor Ende der Winter-Wechselfrist zeichnet sich in Leverkusen ein Transferbeben ab.

Terrier-Ersatz: Leverkusen wird in England fündig

Gleich mehrere Spieler könnten nämlich bis zum 3. Februar noch zur Mannschaft von Xabi Alonso stoßen. Dann schließt das Transferfenster, das sich erst wieder nach Saisonende öffnen wird. Doch Leverkusen scheint vorher ernst zu machen.

Wie der Transferexperte Fabrizio Romano und der Pay-TV-Sender Sky übereinstimmend berichten, hat Bayer für die Offensive einen Hochkaräter auf dem Zettel – und wird ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit demnächst in seinen Reihen wissen.

Emiliano Buendía zieht es wohl von Premier-League-Klub Aston Villa nach Deutschland. Der 28-jährige Argentinier kommt zunächst per Leihe zu Bayer. Der Tabellenzweite der Bundesliga soll aber eine Kaufoption für den Flügelspieler besitzen. Der obligatorische Medizincheck wird wohl zeitnah erfolgen.

Mit Buendía schließt Leverkusen die Lücke, die Martin Terrier hinterlassen hat. Der Franzose war erst im Sommer zum Klub gestoßen, zog sich im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach Anfang des Jahres aber einen Riss der rechten Achillessehne zu – das Saison-Aus für den 27 Jahre alten Offensivmann.

Der Bayer-04-Geschäftsführer Sport betonte nach der Hiobsbotschaft: "Das ist ein harter Schlag für Martin und auch für uns als Klub." Nun hat er mit Buendía offensichtlich einen Ersatz für Terrier gefunden.

Englisches Top-Talent kommt wohl nicht

Die bevorstehende Verpflichtung des einmaligen argentinischen Nationalspielers ist aber wohl gleichbedeutend mit einem geplatzten Transfer aus Bayer-Sicht. Denn laut Sky wird James McAtee aufgrund des Buendía-Deals nicht in Leverkusen aufschlagen.

Beim Top-Talent von Englands Serienmeister Manchester City stand ebenfalls eine Leihe mit Kaufoption im Raum. Bayer, so ließ Fabrizio Romano am Montagvormittag verlauten, habe bei dem Klub von Startrainer Pep Guardiola einen Vorstoß gewagt, um den 22-Jährigen unter Vertrag zu nehmen.

Leverkusen-Coach Xabi Alonso sei ein großer Fan des 22-Jährigen, behauptete der Italiener zudem. McAtee, der zwischenzeitlich auch von Borussia Dortmund und Mainz 05 umworben wurde, solle sogar die erste Wahl sein, um den Ausfall von Terrier in Leverkusen zu kompensieren, so der Transferexperte. Am Ende kommt anscheinend aber doch alles ganz anders.

Leverkusen will auch defensiv nachlegen

Deutlich wahrscheinlicher ist wiederum wohl ein anderer, von Romano bereits thematisierter Wechsel. Denn Leverkusen will sich offenbar auch in der Defensive verstärken. Fündig ist der Klub in Italien geworden, genauer gesagt bei der AS Rom. Dort steht Mario Hermoso unter Vertrag.

Der Spanier war erst im Sommer in die "Ewige Stadt" gewechselt. Jetzt könnte es ihn nach Nordrhein-Westfalen verschlagen. Beide Vereine würden sich hinsichtlich einer Einigung annähern, schreibt Romano. Der Spieler habe Leverkusen aber bereits sein Ja gegeben.

Sollte der Hermoso-Deal doch noch platzen, könnte Tomas Palacios erneut in den Bayer-Fokus rücken. Sky bestätigte jüngst das Interesse des Klubs am jungen Verteidiger von Inter Mailand. Seine Verpflichtung könnte auch ein Vorgriff auf den voraussichtlichen Abgang von DFB-Profi Jonathan Tah im kommenden Sommer sein.

Ronaldo-Klub will Bayer-Torjäger – für 50 Millionen Euro?

Nebst potenzieller Zugängen könnte es in diesem Winter aber auch noch zu einem Abgang im Leverkusener Starensemble kommen – und der hätte es in sich. Denn Medienberichten zufolge könnte Victor Boniface den Klub verlassen.

Der saudi-arabische Spitzenklub Al-Nassr möchte den Torjäger gerne aus seinem noch bis 2029 gültigen Vertrag loseisen. Sky berichtet, dass Leverkusen mindestens 50 Millionen Euro für Boniface fordert. Ob der zahlungskräftige Verein von Weltstar Cristiano Ronaldo sich auf diesen Deal einlässt, bleibt abzuwarten.

Klar dürfte aber auch sein, dass Leverkusen Boniface nicht ziehen lassen wird, wenn kein Ersatz vorhanden ist. Aktuell ist Patrik Schick im Sturmzentrum der Alonso-Elf gesetzt. Doch der treffsichere Tscheche ist verletzungsanfällig, ebenso wie in dieser Spielzeit übrigens auch Boniface.

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Dennoch: Der nigerianische Nationalspieler wusste seit seiner Ankunft in Leverkusen fast durchgängig zu überzeugen. In 49 Spielen gelangen ihm 29 Treffer. Ein Abgang würde Bayer sicherlich schmerzen – und gleichzeitig viel Geld in die Kassen spülen. Sollten Buendía und Hermoso kommen und Boniface den Klub tatsächlich verlassen, wäre das Transferbeben wohl endgültig perfekt. Der Titelkampf in der Bundesliga bekäme zugleich wohl neue Würze.