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Investorendeal der DFL geplatzt: Watzke bestätigt Ende des Prozesses


Fan-Proteste zeigen Wirkung
Investorendeal der DFL geplatzt

Von t-online, sid, dpa
Aktualisiert am 21.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Hans-Joachum Watzke galt als Befürworter des Deals.Vergrößern des Bildes
Hans-Joachum Watzke galt als Befürworter des Deals. (Quelle: IMAGO/Kirchner/David Inderlied)

Der Investorendeal der DFL ist geplatzt. Das bestätigte Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke.

Der geplante Investorendeal in der Fußball-Bundesliga ist vom Tisch. Das hat das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei seiner außerordentlichen Sitzung in Frankfurt am Main am Mittwoch beschlossen.

"Eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses scheint in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich", sagte Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums. "Auch wenn es eine große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft gibt: Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe."

Diese sorge nicht nur innerhalb des Ligaverbands für Auseinandersetzungen, sondern auch in den Vereinen sowie bei Spielern, Trainern, Verantwortlichen, Aufsichtsratsgremien, Mitgliederversammlungen und Fans. Das würde Spielbetrieb, Spielverläufe und die Integrität des Wettbewerbs gefährden, so Watzke.

Teile der Fanszene hatten zuletzt massiv gegen die Pläne protestiert. Viele Partien in der 1. und 2. Bundesliga wurden teilweise minutenlang unterbrochen, weil Tennisbälle, Schokotaler oder sogar elektrische Autos auf dem Spielfeld gelandet waren. Mehrere Spiele standen kurz vor dem Abbruch.

Umstrittene Rolle von 96-Boss Martin Kind

Bei der Abstimmung der 36 Profiklubs über den Deal war im Dezember des vergangenen Jahres die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Aufgrund der umstrittenen Rolle von Hannover-Geschäftsführer Kind steht der Verdacht im Raum, dass bei dem Votum ein Verstoß gegen die 50+1-Regel vorgelegen haben könnte. Die Regel begrenzt den Einfluss externer Geldgeber bei Klubs der ersten und zweiten Liga.

Es dürfe nicht verkannt werden, dass es diesem Votum aufgrund der Vorgänge um Hannover 96 an breiter Akzeptanz fehle, stellte Watzke nun fest. "Darüber hinwegzugehen, darf vor dem Hintergrund des hohen Guts, das wir mit der 50+1-Regel in unseren Händen halten, nicht unser Ansatz sein. Das DFL-Präsidium steht einmütig zur 50+1-Regel." Jede erneute Abstimmung würde weitere rechtliche Fragen zur Bewertung des im Dezember getroffenen Beschlusses aufwerfen, fügte Watzke hinzu. "Dies zu vermeiden und zu einem geordneten Spielbetrieb zurückzukehren, muss das vorrangige Ziel der DFL sein."

Hannovers Vereinsführung hatte Kind angewiesen, gegen den Investoren-Einstieg zu stimmen. Das Abstimmungsergebnis und die öffentlichen Bekenntnisse von Antragsgegnern lassen jedoch darauf schließen, dass der 79-Jährige mit Ja gestimmt und dem DFL-Plan damit zur nötigen Mehrheit verholfen hat. Kind selbst äußert sich nicht zu seinem Votum.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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