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Zum journalistischen Leitbild von t-online.FCB-Ehrenpräsident im "Doppelpass" Im Live-TV: Hoeneß greift die "Bild"-Zeitung an
Der langjährige Verantwortliche des FC Bayern nahm am Sonntag im "Doppelpass" Platz. Dabei teilte Uli Hoeneß auch wieder aus – und fand deutliche Worte.
Die Bundesliga ist zurück – und damit auch der traditionsreiche Fußball-Talk "Doppelpass" bei Sport1. Stargast der ersten Sendung 2023 im Rahmen des 16. Spieltags: Uli Hoeneß – und der Ehrenpräsident und langjährige Macher des FC Bayern sprach direkt Klartext: "Dass Bayern deutscher Meister wird, das ist für mich hundertprozentig sicher", erklärte der 71-Jährige direkt. Und weiter: Die Konkurrenz oder mögliche Verfolger würden ihn nicht kümmern. "Alles, was dahinter kommt, das ist mir egal."
Auch zur Lage bei der DFB-Elf und den Folgen des Vorrunden-Aus bei der WM in Katar äußerte sich Hoeneß. "Eines ist sicher: Das schlechte Abschneiden der Nationalmannschaft hat dem deutschen Fußball nicht gutgetan", meinte der frühere Manager des deutschen Rekordmeisters. "Allerdings haben wir das große Glück in diesem Jahr, dass viele Vereine international gut dastehen und das etwas auffangen können. Aber mittelfristig ist es extrem wichtig, gerade auf die EM 2024 hin, dass die deutsche Mannschaft wieder als Lokomotive vorangeht."
Die Personalie Rudi Völler begrüßt Hoeneß – Völler wurde am Freitag als neuer Nationalmannschaftsdirektor und Nachfolger des zurückgetretenen Oliver Bierhoff vorgestellt. "Man braucht jetzt jemanden, der vom Fußball Ahnung hat und als Persönlichkeit nicht leicht angreifbar ist. Gerade heute ist es wichtig, dass du medial vieles aushalten kannst." Auch dem Bundestrainer würde Unterstützung guttun: "Ich glaube, der Hansi Flick braucht einen Mann neben sich, der ihm auch mal hilft, wenn es schwierig wird."
Hoeneß: Haben über Götze nachgedacht
Und über einen möglichen Bundesliga-Konkurrenten hatte Hoeneß dann doch noch etwas Gutes zu sagen: "Eintracht Frankfurt hat die letzten Monate die größten Fortschritte gemacht, sie haben uns international gut vertreten. In Frankfurt ist etwas entstanden, und das muss man sehr ernst nehmen. Die ganze Führung, der Axel Hellmann (Vorstandssprecher, Anm. d. Red.) hat ja auch ein großes Mundwerk, wie ich das auch immer hatte – aber das scheint dem Verein gutzutun." Der Klub bestätigte auf dem Platz sein Selbstbewusstsein. "Die reden viel, aber die setzen es auch um. Ich bin der Meinung, dass man sie auf der Rechnung haben muss, wenn es um den deutschen Fußball der nächsten Jahre geht."
Dazu verriet Hoeneß: Mario Götze – der aktuell bei den Hessen wieder aufblüht – war zuletzt auch Thema beim FC Bayern. "Wir hatten vor ein, zwei Jahren, als Hansi Flick noch Trainer war, darüber nachgedacht, ihn zurückzuholen, das hat aber nicht geklappt. Dass Mario ein überragender Spieler sein kann, das wissen wir. Er hat in Eindhoven und auch jetzt gezeigt, dass er nicht viel verlernt hat."
Breitseite gegen die "Bild"
Für den schwer verletzten Torwart Manuel Neuer ergriff Hoeneß indes vehement Partei – und teilte gegen die "Bild"-Zeitung aus. Neuer hatte sich im Winterurlaub beim Skifahren einen Unterschenkelbruch zugezogen und fällt mindestens bis Saisonende aus – was auch zu Kritik am Torwart führte.
"Dass der Manuel einen klaren Fehler gemacht hat, das weiß er wahrscheinlich selbst. Trotz allem sollte man nicht vergessen, was dieser Mann für den FC Bayern geleistet hat." Dann redete sich Hoeneß über die Berichterstattung des Boulevardblatts in Rage: "Und wenn ich heute schon lese, dass darüber nachgedacht werden muss, ob er nicht die acht Millionen Euro, die jetzt für Yann Sommer gezahlt wurden, an den FC Bayern zurückzahlen muss – dann sieht man hier, dass in diesem Blatt den Leuten so lange in den Hintern gekrochen wird, solange man sie braucht, und wenn sie auf dem Boden liegen, wird draufgetreten. Und das wird es beim FC Bayern nicht geben."
Vom nun verpflichteten Ersatz ist Hoeneß überzeugt: "Ich finde, mit Yann Sommer hat man eine optimale Lösung gefunden. Und die Frage "Nübel, Sommer, Neuer, Ulreich", die wird sich dann irgendwann im Sommer stellen, wenn man weiß, wann Manuel wieder fit ist. Der FC Bayern ist glücklich, mit Yann Sommer einen Torwart zu haben, der zumindest die Probleme der nächsten sechs Monate löst, und dann sieht man weiter."
- Aussagen von Uli Hoeneß im Sport1-Doppelpass