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DFB-Frauen: Chancen auf Olympia? Das reicht einfach nicht


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DFB-Frauen im Glück
Enttäuschend auf ganzer Linie

MeinungVon William Laing

Aktualisiert am 06.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Schwache Leistung in Swansea: DFB-Star Alexandra Popp.Vergrößern des Bildes
Schwache Leistung in Swansea: DFB-Star Alexandra Popp. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)
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Die deutschen Frauen duseln sich zum Gruppensieg in der Nations League. Der Traum von Olympia lebt. Doch nicht mehr lange, wenn das DFB-Team so weiter macht.

Die gute Nachricht zuerst: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat es geschafft. Als Sieger der Nations-League-Gruppe A3 steht sie unter den besten vier Teams, die im Februar den Gewinner des gesamten Wettbewerbs ausspielen. Viel wichtiger noch: Die Elf von Trainer Horst Hrubesch hat so ihre Chance gewahrt, sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren.

Doch nach Jubelsprüngen sollte nach dem biederen Auftritt gegen Wales am Dienstagabend niemandem zumute sein. Mit zu viel Glück hat das DFB-Team sein Minimalziel erreicht. Spielerisch enttäuschten Alexandra Popp und Co. auf ganzer Linie. Während der gesamten 90 Minuten gegen bissige Waliserinnen hing die Qualifikation für Olympia am seidenen Faden. Und dieser ist trotz des Gruppensieges nach der Partie noch dünner geworden.

Was nämlich auch zur Wahrheit gehört: Ein Unentschieden hätte für die DFB-Frauen nicht gereicht, wenn im Parallelspiel Dänemark seine Hausaufgaben gemacht hätte. Doch die Skandinavierinnen verloren völlig überraschend ihr Heimspiel gegen Island und servierten dem deutschen Team damit die Teilnahme am Final-Four-Turnier auf dem Silbertablett. Dass Deutschland also überhaupt noch mit um ein Olympiaticket spielen darf, ist pures Glück.

Diesen Gegner muss man schlagen

Enttäuschend war der Auftritt in Swansea vor allem, weil man dachte, die DFB-Auswahl hätte sich nach den über weite Strecken des Jahres ernüchternden Auftritten, inklusive blamablem WM-Aus, unter Horst Hrubesch wieder gefangen. Das 3:0 gegen Dänemark am vergangenen Freitag war eine, wenn nicht sogar die überzeugendste Leistung der Auswahl in 2023. Umso erschreckender, in welche Muster das Team nun plötzlich zurückfiel.

Die Defensive wackelte gerade zu Beginn bedenklich, offensiv fiel kaum einer Spielerin mal etwas ein. Kapitänin Alexandra Popp hing völlig in der Luft und sorgte nur mit einem unnötigen Hackentrick, der eine Waliser Chance zur Folge hatte, für Aufsehen. Auch andere Spielerinnen tauchten phasenweise komplett ab. Klara Bühl beispielsweise fand nach ihrer Spitzenleistung gegen Dänemark so gut wie gar nicht statt.

Hätten die DFB-Frauen gegen ein fußballerisches Großkaliber wie die Weltmeisterinnen aus Spanien gespielt, man hätte dem Team die schwankende Leistung vielleicht noch verziehen. Doch bei allem Respekt vor Wales: Diesen Gegner muss man aus deutscher Sicht schlagen. Und zwar deutlich. So wie im Hinspiel, das Deutschland noch mit 5:1 für sich entscheiden konnte.

Und: Wales hat in der gesamten Nations League einen einzigen Punkt geholt. Das war jetzt gegen Deutschland und ist in der Nachbetrachtung mehr als bezeichnend.

Das können sich die Spielerinnen nicht nochmal erlauben

Die Qualifikation für die Olympischen Spiele haben die DFB-Frauen nun aber trotzdem weiterhin in der eigenen Hand. Im Februar wird fairer Weise auch niemand danach fragen, wie die Nationalelf es in das Final-Four-Turnier geschafft hat. Dann geht es nur noch darum, irgendwie die Olympiateilnahme zu sichern. Es ist das große Finale.

Fakt ist aber: Die DFB-Elf wird es mit den Top-Teams Frankreich, Spanien oder den Niederlanden zu tun bekommen. Den Spielerinnen muss spätestens dann klar werden, dass sie sich einen Auftritt wie gegen Wales nicht noch einmal erlauben können. Denn: Das reicht nicht, um das Olympiaticket am Ende zu lösen.

Sollte die DFB-Frauen die Qualifikation doch noch verpassen, wäre das eine weitere herbe Enttäuschung. Dem Verband und dem deutschen Fußball droht im schlimmsten Fall also der nächste Tiefschlag.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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