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Kommentar zur Frauen-WM: Raus mit Ansage – der DFB darf nichts schönreden


Fußball-WM
Raus mit Ansage: Der DFB darf nichts schönreden

  • Noah Platschko
MeinungEin Kommentar von Noah Platschko

30.06.2019Lesedauer: 2 Min.
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Lina Magull hockt enttäuscht auf dem Rasen in Rennes: Der Traum vom WM-Titel ist geplatzt – mit Ansage.Vergrößern des Bildes
Lina Magull hockt enttäuscht auf dem Rasen in Rennes: Der Traum vom WM-Titel ist geplatzt – mit Ansage. (Quelle: Benoit Tessier/reuters)

Den deutschen Fußballerinnen ist kein Vorwurf zu machen. Sie haben alles gegeben – doch die Defizite im Vergleich zu den besten Teams der Welt sind noch zu groß. Das muss klar benannt werden.

"So ist der Sport, so ist mein Job." Als eine der letzten deutschen Spielerinnen kam Almuth Schult in die Mixed-Zone gelaufen, das Ausscheiden schon fast eine Stunde alt.

Die 28-Jährige wirkte gefasst nach dem Aus ihrer Mannschaft gegen die an diesem Tag besseren Schweden. Bis zum Viertelfinale war die DFB-Keeperin ohne Gegentor geblieben. Doch der Grund für ihr bis dahin makelloses Turnier war nicht eine tadellose Abwehr, sondern vielmehr unfähige gegnerische Offensiven, die das DFB-Team nicht bestraften.

Dieses Team ist noch nicht gut genug

Vielleicht blieb Schult auch deshalb so gefasst, weil das Ausscheiden keine Überraschung ist. Es kam mit Ansage.

Vorneweg: Die Mannschaft ist zurecht ausgeschieden. Doch ist es bei weitem nicht so, dass sie den Erwartungen nicht gerecht werden konnte. Dieses junge DFB-Team war und ist einfach noch nicht gut genug, um Weltmeister zu werden. Das wussten auch die Verantwortlichen. Und dennoch wurde, zumindest nach außen, das Team zu sehr starkgeredet.

Offenkundige Mängel konnten innerhalb der kurzen Zeit nicht behoben werden. Im Auftaktmatch gegen China wackelte die Abwehr immens, der Sieg war glücklich. Und auch im zweiten Spiel gegen Spanien hätte sich das DFB-Team nicht über ein Remis oder eine Niederlage beschweren dürfen.

Das Ziel wurde verfehlt

Gegen Südafrika und Nigeria erspielten sich die DFB-Frauen dann zwar klare Siege, dennoch müssen diese im Kontext gesehen werden. Schweden war der erste Gegner der deutschen Mannschaft, der seine Chancen eiskalt genutzt hat. Nach dem erstmaligen Rückstand fand die deutsche Mannschaft keine Antwort mehr, agierte zu zögerlich, ratlos und in vieler Hinsicht auch mutlos.

Sicherheit hatte Vorrang. Genau da merkte man der deutschen Mannschaft die fehlende Erfahrung an. Es gab keine Überraschungsmomente, zu wenig Tempo, zu oft Ungenauigkeiten und fehlende Schärfe im Passspiel.


Diese Mannschaft befindet sich in einem Entwicklungsprozess, von daher ist das Aus im WM-Viertelfinale alles andere als ein Debakel. Allerdings besteht auch die Gefahr, das Turnier mit dieser Entschuldigung schönzureden.

Der Turnierbaum hatte dem DFB-Team einen verhältnismäßig leichten Weg ins Halbfinale und damit zu einer weiteren Olympiateilnahme beschert. Dieses Ziel wurde verfehlt.

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