Fußball bei Olympia Nach Drohnenskandal: Kanadas Cheftrainerin suspendiert
Kanadas Drohneneinsatz beim Training von Gegner Neuseeland löst vor dem Start des olympischen Fußball-Turniers Empörung aus. Nach dem Auftaktspiel zieht der Verband weitere Konsequenzen.
Nach mehreren Spionagevorfällen mit einer Drohne muss Kanadas Fußball-Nationaltrainerin Bev Priestman die Mannschaft während der Olympischen Spiele verlassen. Die 38-Jährige sei suspendiert und vom Team entfernt worden, teilte der Verband Canada Soccer in der Nacht mit. Co-Trainer Andy Spence soll die Mannschaft nun während des verbleibenden olympischen Turniers in Frankreich betreuen. Beim 2:1 zum Auftakt gegen Neuseeland am Donnerstag hatte Priestman freiwillig nicht an der Seitenlinie gestanden.
Vor der Partie hatte es einen Skandal gegeben, weil zweimal eine Drohne beim Training von Gegner Neuseeland eingesetzt worden war, wie Kanadas Olympisches Komitee bestätigt hatte. Zwei Mitglieder des Betreuerstabs, darunter Assistenztrainerin Jasmine Mander, mussten das Team verlassen. Der Weltverband FIFA leitete daraufhin ein Verfahren gegen Priestman, Mander und Videoanalyst Joseph Lombardi ein. Canada Soccer kündigte ebenfalls eine externe Untersuchung an und entschuldigte sich für die Vorfälle.
"In den vergangenen 24 Stunden haben wir weitere Informationen zu den Drohneneinsätzen gegen Gegner vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris erhalten", begründete Kanadas Verbandschef Kevin Blue die Suspendierung Priestmans. Angesichts der neuen Enthüllungen habe sich der Verband entschieden, "Priestman für den Rest der Olympischen Spiele und bis zum Abschluss unserer unabhängigen externen Untersuchung zu suspendieren."
Priestman hatte sich nach Bekanntwerden des Vorfalls öffentlich für das Verhalten entschuldigt. "Im Namen unseren ganzen Teams, möchte ich mich zuerst bei den Spielerinnen und beim Stab des neuseeländischen Fußballverbands sowie den Spielerinnen von Team Kanada entschuldigen. Das repräsentiert nicht die Werte, für die unser Team steht", sagte Priestman. "Ich bin letztlich verantwortlich für das Verhalten bei uns."
- Nachrichtenagentur dpa