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EM-Finale: Jetzt haben auch die deutschen Frauen ihren Wembley-Fluch


Die Männer erwischte es 1966
Jetzt haben auch die deutschen Frauen ihren Wembley-Fluch

Von dpa, Mey

Aktualisiert am 01.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Laura Freigang: Die DFB-Spielerin steht nach der Finalniederlage enttäuscht im Wembley-Stadion.Vergrößern des Bildes
Laura Freigang: Die DFB-Spielerin steht nach der Finalniederlage enttäuscht im Wembley-Stadion. (Quelle: IMAGO/Eibner/Memmler)
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Es sollte nicht sein. Trotz guter Leistung verloren die DFB-Damen das EM-Finale. Und müssen damit eine bittere Niederlage in Wembley verkraften.

Die Enttäuschung war den DFB-Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Gegen eine starke englische Nationalmannschaft verloren die deutschen Frauen das EM-Finale in der Verlängerung (1:2). Das Bittere daran: Mit Endspiel-Niederlagen im Wembley-Stadion kennt sich Deutschland aus.

1966 verloren die deutschen Männer im Finale der Weltmeisterschaft mit 2:4 nach Verlängerung gegen England. Und es gibt noch eine weitere Parallele zwischen dem Frauen-EM-Finale und dem Spiel von vor 56 Jahren. Damals erzielte der Engländer Geoff Hurst einen Treffer, der bis heute höchst umstritten ist: das legendäre Wembley-Tor. Der Ball sprang an die Unterkante der Latte, von dort aus aber deutlich vor die Linie. Das Tor zum 3:2 für England hätte nicht zählen dürfen.

Aufreger im Frauen-Finale

Zu einer ähnlich diskussionswürdigen Szene kam es am Sonntagabend. In der ersten Halbzeit kam DFB-Spielerin Marina Hegering an den Ball, wurde aber von ihren Gegenspielerinnen am Abschluss gehindert. Englands Leah Williamson sprang der Ball dann an den Unterarm – und es sah sehr deutlich so aus, dass es eine aktive Bewegung war. Deutschland hätte Elfmeter bekommen müssen, der Pfiff allerdings blieb aus.

Und das, obwohl es im Gegensatz zu 1966 inzwischen einen Videobeweis gibt. Doch das Schiedsrichtergespann entschied sich dazu, das Spiel weiterlaufen zu lassen.


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"Darf auf dem Niveau nicht passieren"


Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg


Bundestrainerin Voss-Tecklenburg sprach nach dem Spiel von einem "klaren Handspiel". Auf die Frage, ob ihr Team da betrogen wurde, antwortete die 54-Jährige: "Das Wort will ich nicht in den Mund nehmen. Aber auf dem Niveau bei einem Finale bei der Europameisterschaft darf das nicht passieren." Sie kritisierte, dass sich die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul die Szene nicht auf dem Bildschirm am Spielfeldrand angeschaut habe.

Doch die Szene war am Sonntagabend nicht die einzige, die für einen Aufreger sorgte. Viele Zuschauer – vor allem aus Deutschland – monierten, dass die englischen Spielerinnen kurz vor Schlusspfiff mit dem Ball zur Eckfahne gingen und dort auf Zeit spielten.

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Das Zeitspiel der englischen Mannschaft hatte den geplanten Effekt: Deutschland kam kaum mehr an den Ball, konnte keinen geordneten Angriff mehr starten. Was also für manchen Fan wie Unfairness aussah, war für andere Zuschauer wohl schlichtweg clever und erfolgreich. So wie es eben auch in anderen Endspielen – auch bei den Männern – schon vorkam.

Zur Wahrheit der Bilanz in der großen Stätte des Fußballs gehört aber auch: 30 Jahre nach dem Wembley-Drama, 1996, gewann Deutschland im Wembley-Stadion gegen Tschechien mit 2:1 nach der Golden-Goal-Regelung den EM-Titel. Wenigstens eine positive Erinnerung ...

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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