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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Europa League Was für ein weiteres Eintracht-Wunder spricht
Eintracht Frankfurt verabschiedet sich ungeschlagen von seinen Heimfans, begeistert als Kollektiv und tritt nun die Reise an, in London das Unmögliche möglich zu machen.
"Europacup, Europacup, in diesem Jahr" schalte es noch minutenlang nach Abpfiff durch die Frankfurter Arena, das Stadion in ein schwarz-weißes Fahnenmeer gehüllt. Wenige Augenblicke später stimmte die Frankfurter Kurve mit „Im Herzen von Europa“ jenes Lied an, dass die Frankfurt-Fans schon seit dem ersten Spieltag der diesjährigen Europa-League-Saison begleitet.
Olympique Marseille, Lazio Rom, Apollon Limassol, Shakhtar Donetzk, Inter Mailand und Benfica Lissabon. So lauteten die bisherigen Gegner von Eintracht Frankfurt in der Europa League. Vom Vorjahresfinalisten (Marseille) über einen Champions-League-Teilnehmer (Donetzk) bis hin zu einem vermeintlich leichten Gegner (Limassol) setzte sich das Team von Adi Hütter gegen jede der genannten Mannschaften durch.
Trainer Hütter: Remis ein "Achtungserfolg"
Die Eintracht faszinierte im Winter, marschierte mit sechs Siegen aus sechs Spielen durch die Gruppenphase der Europa League – und hat nach dem 1:1 gegen den FC Chelsea weiterhin die Chance, das Finale der Europa League in Baku zu erreichen.
Das Remis gegen den Europa-League-Gewinner von 2013 aus London war ein Achtungserfolg für die Eintracht. So bezeichnete Cheftrainer Adi Hütter das umkämpfte Unentschieden gegen die Engländer, die sich den Punkt in Frankfurt allerdings auch verdienten.
Internationale Heimspielsaison ohne Niederlage
Doch auch wenn der Gast aus London die insgesamt etwas bessere Mannschaft war: Wenn man der Eintracht eines an diesem Abend nicht absprechen konnte, so war es der Wille, alles zu geben. Und auch wenn die spielerische Limitiertheit (und die Klasse des Gegners) zwischenzeitlich dazu führte, dass die Frankfurter nur noch die Bälle lang und weit in die gegnerische Hälfte droschen, konnten sie stolz sein auf ihre Leistung.
Denn mit dem Unentschieden beendet die Eintracht aus Frankfurt ihre internationale Heimspielsaison ohne Niederlage. Ein Erfolg, der angesichts des Ausscheidens Niko Kovacs sowie diverser Leistungsträger zum Ende der vergangenen Saison nicht hoch genug einzuschätzen ist.
Sportvorstand Fredi Bobic sagte vor der Partie im Gespräch mit dem "Spiegel", die Eintracht brauche Spieler mit "besonderer Mentalität." Und genau diese Mentalität zeigten die Akteure gegen Chelsea auf dem Platz. Das ständige Nachrücken und Draufgehen auf den Gegner war insbesondere in der ersten Halbzeit das Erfolgsrezept gegen individuell stärkere Londoner. Nur als Kollektiv konnte Frankfurt gegen Chelsea bestehen.
Denn auch die Schwächen waren offenbar. Zwischen dem guten Beginn sowie einem schwungvollen Ende zitterten die Frankfurter, ließen sich von Chelseas Offensivdribblern abkochen – und hielten doch als Team dagegen.
0:13 Torschüsse lautete die Statistik nach dem 1:0 durch Jovic in der 23. Minute. Ante Rebic wurde in der Offensive schmerzlich vermisst, Sebastien Haller fehlt ohnehin seit Wochen. Zumindest der gelbgesperrte Rebic wird im Rückspiel in einer Woche auflaufen können. Und auch einen Einsatz Hallers wollte Coach Hütter nach der Partie nicht ausschließen.
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Die Trümpfe lägen nun bei Chelsea, so der österreichische Coach nach der Partie. Doch: "Was haben wir zu verlieren"? Vor der Partie galt die Eintracht als Außenseiter. Nun ist sie es immer noch.
In London kann sich Eintracht Frankfurt dann wieder der Unterstützung seiner Fans gewiss sein, auch wenn nur knapp 2000 mit an die Stamford Bridge dürfen. Alle werden dann wieder lauthals singen: "Ob mit Bus oder Bahn oder Flugzeug, scheißegal: Eintracht Frankfurt international."
Die Fans von Eintracht Frankfurt haben zusammen mit der Mannschaft in dieser Saison Maßstäbe gesetzt – und gezeigt, was als Team und Eintracht möglich ist.
- Eigene Beobachtungen vor Ort
- Interview mit Fredi Bobic im "Spiegel"