Europa League Frankfurt schafft gegen Benfica die Sensation und steht im Halbfinale
Frankfurt hat erstmals seit 39 Jahren das Europapokal-Halbfinale erreicht. Gegen Lissabon zeigte die Eintracht im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League eine mitreißende Leistung – und hatte dazu etwas Glück.
Eintracht Frankfurt steht nach einer furiosen Aufholjagd erstmals seit 1980 wieder im Halbfinale eines internationalen Wettbewerbes und darf weiter vom Triumph in der Europa League träumen. Der hessische Fußball-Bundesligist gewann am Donnerstag vor 48.000 Zuschauern das Viertelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon mit 2:0 (1:0) und machte die 2:4-Niederlage aus dem Hinspiel wett. In der Vorschlussrunde trifft der DFB-Pokalsieger, für den Filip Kostic (37. Minute) und Sebastian Rode (67.) die umjubelten Tore erzielten, am 2. und 9. Mai auf den FC Chelsea. Im Hinspiel fehlt der Eintracht dann der gelbgesperrte Ante Rebic.
Ausverkauftes Stadion in Frankfurt
Angetrieben von den Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena war die Eintracht von Beginn an das dominantere Team, richtig gefährlich wurde es aber zunächst nur selten. Kostic, über dessen linke Seite viel nach vorne lief, zielte gegen den früheren deutschen Junioren-Nationalkeeper Odisseas Vlachodimos noch zu ungenau (8.).
Gegen die konterstarken und schnellen Portugiesen stand die Defensive der Frankfurter auch ohne Abwehrchef Martin Hinteregger meist sicher. Der Österreicher war nach seiner Oberschenkelblessur nicht rechtzeitig fit geworden. "Die Verletzung war einfach so, dass das Risiko zu groß war", sagte Coach Adi Hütter, der auch auf Evan Ndicka (Rotsperre) und Sebastien Haller (Bauchmuskel) verzichten musste.
Kostic staubt nach Pfostenschuss ab
Die Eintracht war bemüht, die letzte Durchschlagskraft und Präzision in der Offensive um Torjäger Luka Jovic fehlte aber. Der Serbe und sein Sturm-Kollege Ante Rebic liefen sich oft fest, Torchancen erspielte sich der Bundesliga-Vierte kaum. Portugals Rekordmeister blieb weitgehend harmlos und verteidigte den Vorsprung. Auch der dreifache Hinspiel-Torschütze João Félix agierte weniger auffällig.
Für wilde Diskussionen sorgte dann der Frankfurter Führungstreffer: Nach einem Pfostenschuss von Mijat Gacinovic staubte Kostic ab – stand dabei aber knapp einen Meter im Abseits. Der Videobeweis kommt in der Europa League nur im Finale zum Einsatz, das Tor zählte. Benfica-Coach Bruno Lage protestierte zu heftig und musste auf die Tribüne. Für die Frankfurter war es das 27. Tor im Wettbewerb - mehr hat noch nie ein deutsches Team in der Europa League erzielt.
Trapp rettet gegen Ex-Frankfurter Seferovic
Nun war die Eintracht das klar bessere Team und machte weiter Druck. Ein Kopfball von Jovic, den der DFB-Pokalsieger am Mittwoch fest verpflichtet hatte, ging knapp über das Tor. Kostic stand kurz darauf bei seinem geblockten Schussversuch knapp im Abseits (45.).
Kurz nach der Pause hatten die Portugiesen ihre bis dahin stärkste Phase, agierten nun wesentlich druckvoller. Eine Hereingabe von Felix lenkte Simon Falette nur knapp am Tor vorbei (47.). Torhüter Kevin Trapp rettete gegen den Ex-Frankfurter Haris Seferovic (52.).
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Auf der Gegenseite strich ein Schlenzer von Gacinovic knapp am Tor vorbei (57.), Jovic scheiterte nach Vorarbeit von Rebic (60.). Das umjubelte 2:0 erzielte dann Rode, der am Strafraum frei zum Schuss kam. Benfica machte nun noch einmal Druck, ein Schuss von Eduardo Salvio klatschte an den Pfosten (85.). Mit etwas Glück überstanden die Hessen die Schlussphase und brachten den Vorsprung über die Zeit.
- Nachrichtenagentur dpa