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Portugals große Diskussion: Besser mit Ronaldo - oder ohne?


Fußball-EM
Portugals große Diskussion: Besser mit Ronaldo - oder ohne?

Von dpa
30.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Cristiano RonaldoVergrößern des Bildes
Ronaldo ist in Portugal nicht mehr der unstreitbare Supterstar, de er einmal war. (Quelle: David Inderlied/dpa/dpa-bilder)
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Portugal gegen Slowenien - das verspricht zumindest auf dem Papier ein sehr klares EM-Achtelfinale zu werden. Das Spiel gab es aber schonmal im März - mit unangenehmen Folgen für Portugals Superstar.

Cristiano Ronaldo hat es noch nie gemocht, wenn nicht er selbst, sondern ein anderer Spieler im Mittelpunkt des Interesses steht. Bei einem so großen Turnier wie der Fußball-Europameisterschaft lässt sich das aber nicht immer vermeiden.

Und so gehörte die Bühne vor dem EM-Achtelfinale zwischen Portugal und Slowenien (Montag, 21.00 Uhr/ARD und Magenta TV) zumindest für einen kurzen Moment dem defensiven Mittelfeldspieler João Palhinha. Den wollte der FC Bayern München schon im vergangenen Jahr unbedingt verpflichten und seit einigen Wochen baggert der deutsche Rekordmeister hartnäckig aufs Neue.

Palhinha will zum FC Bayern

Palhinha selbst hat nun vor dem Slowenien-Spiel ziemlich deutlich heraushängen lassen, dass er mit einem Jahr Verspätung vom FC Fulham in England nach Deutschland wechseln will. "Beide Vereine wissen, wo ich in einem Monat sein möchte", sagte der 28-Jährige im EM-Quartier der Portugiesen in Marienfeld. "Was auch immer passieren muss, wird passieren." Sein Transfer nach München hängt jetzt an der Höhe der Ablösesumme. Grundsätzlich weiß aber jeder, woran er ist.

Für die Portugiesen gilt das bei diesem Turnier noch nicht. Und so soll ihr erstes K.-o.-Runden-Spiel in Frankfurt am Main endlich Antworten liefern auf die zwei großen, aber in den drei Vorrunden-Spielen gegen Tschechien (2:1), die Türkei (3:0) und Georgien (0:2) noch immer nicht geklärten Fragen: Wie gut ist diese Mannschaft wirklich? Und macht sie der 39 Jahre alte Ronaldo immer noch besser - oder eher nicht?

Die Empirie sagt dabei etwas anderes als Ronaldos Trainer und auch Mitspieler. Die haben sich schon lange vor der EM für die nur noch in Saudi-Arabien für Al-Nassr spielende Fußball-Legende als Mittelstürmer Nummer eins ausgesprochen - und halten daran auch nach seiner Auswechselung gegen Georgien fest.

Pepes Plädoyer

"Haben Sie gesehen, wie er auf dem Platz dem Team geholfen hat?", fragte der sogar schon 41 Jahre alte Mitspieler Pepe die portugiesischen Journalisten. "Es ist unglaublich. Er ist einer der Spieler mit den meisten Minuten in unserem Team. Und das mit 39 Jahren. Ich bin mir sicher, dass er uns noch viel mehr Freude bereiten wird. Cristiano Ronaldo lebt für Tore. Das ist eine Tatsache!"

Dass man das auch anders sehen kann, zeigte ausgerechnet ein Testspiel gegen den Achtelfinal-Gegner Slowenien vor drei Monaten. Innerhalb von sechs Tagen gewannen die Portugiesen Ende März zunächst ohne Ronaldo gegen Schweden (5:2) und verloren danach mit Ronaldo gegen die vergleichsweise schwächer besetzten Slowenen (0:2). Seitdem wird im Land des Europameisters von 2016 wieder besonders kontrovers über den Rekordnationalspieler (210 Spiele) und Rekordtorschützen (130 Tore) diskutiert.

Ronaldo und Rangnick - keine gute Geschichte

Portugals größte Sportzeitung "A Bola" verwies in einem langen Kommentar ausgerechnet auf einen Mann, mit dem Ronaldo in der kurzen gemeinsamen Zeit bei Manchester United nie etwas anfangen konnte: den deutschen Trainer Ralf Rangnick. Denn der habe der österreichischen Nationalmannschaft etwas eingetrichtert, was sich bei den Portugiesen durch die Fixierung auf Ronaldo und seine individuellen Qualitäten nie herausgebildet habe: eine klare Spielidee. Eine fußballerische Identität.

Uneingeschränkt Pro-CR7 ist die Stimmung in Portugal also nicht. Und die jüngsten Niederlagen gegen Georgien (EM), Kroatien und Slowenien (beide EM-Vorbereitung) haben eine gewisse Verunsicherung sogar noch geschürt. Obwohl Palhinha am Wochenende betonte: "Das erste Spiel im März war nur ein Freundschaftsspiel. Daher ist die Motivation jetzt völlig anders."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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