Die Spiele am Donnerstag EM-Klassiker: Italien trifft auf den "geliebten Feind"
Am zweiten EM-Spieltag geht es für einige Mannschaften bereits um alles. Dabei kommt es am Donnerstag zum Aufeinandertreffen zweier Giganten.
Gleich drei Favoriten auf den EM-Titel gehen am Donnerstag in ihr zweites Spiel der Gruppenphase an den Start. England will gegen Dänemark den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale perfekt machen. Spanien und Italien kämpfen derweil am Abend um den ersten Platz in der Gruppe B – das Spiel ist ein absoluter EM-Klassiker. Den Spieltag eröffnen jedoch Slowenien und Serbien: Besonders die Serben wollen dabei die knappe Niederlage gegen England aus dem ersten Spiel wiedergutmachen.
15.00 Uhr – Slowenien gegen Serbien (live bei MagentaTV)
Sowohl Slowenien als auch Serbien zeigten in ihren ersten Spielen starke Leistungen. Slowenien rang Dänemark mit kämpferischem Einsatz einen Punkt ab, während sich die Favoriten aus England gegen Serbien schwertaten und nur knapp mit einem Tor ihres Stars Jude Bellingham durchsetzten.
Die starken Leistungen aus dem ersten Spiel wollen beide Teams nun in München bestätigen, Slowenien könnte mit einem Sieg schon für das Achtelfinale planen. Für die Serben ist es also fast schon ein Endspiel. Dabei müssen sie auf ihren gesetzten Linksaußen Filip Kostić verzichten, der gegen England kurz vor der Halbzeit verletzt ausgewechselt wurde. Er verpasst den Rest des Turniers mit einer Knieverletzung.
Auch darüber hinaus könnte Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojković bei seiner Startaufstellung mit Überraschungen aufwarten. Darf Kapitän Dušan Tadić gegen Slowenien von Anfang an ran? Beim Spiel gegen England musste er "aus taktischen Gründen" 61 Minuten lang auf seinen Einsatz warten, wie Stojković später erklärte. Tadić war wohl alles andere als zufrieden mit der Entscheidung des Trainers.
18.00 Uhr – Dänemark gegen England (live bei ZDF und MagentaTV)
In Frankfurt kommt es am späten Nachmittag zum royalen Aufeinandertreffen. Der dänische König Frederik X. reist an, um die Nationalelf seines Landes im Stadion zu unterstützen. Und auch der britische Thronfolger Prinz William wird das Spiel in der Frankfurter Arena schauen. Es ist die Neuauflage des EM-Halbfinals 2021.
Auf dem Rasen werden die Augen jedoch vor allem auf einen Mann gerichtet sein: den englischen Starstürmer Harry Kane. Ex-Nationalspieler Jamie Carragher schrieb in einer Kolumne gar vom "Kane-Problem" der "Three Lions". Tatsächlich war Kane im Spiel gegen Serbien eher blass geblieben, hatte kaum Ballkontakte. Gegen Dänemark soll es aber anders laufen.
Die Briten erwartet ein deutlich spielstärkerer Gegner. Entsprechend will auch Kane sein Spiel umstellen: "Ich war ein bisschen höher positioniert, weil die Serben gerne Manndeckung spielen", erklärte er nach dem ersten Gruppenspiel. "Das wird in jedem Spiel ein bisschen anders aussehen, manchmal ein bisschen höher, manchmal ein bisschen tiefer."
Dänemark will derweil das Unentschieden aus dem Spiel gegen Slowenien wiedergutmachen. Christian Eriksen sagte: "Es wäre eine andere Geschichte, wenn wir die drei Punkte geholt hätten", so der Kapitän, der den Führungstreffer selbst erzielt hatte. Nach dem Tor habe man aber an Intensität verloren, sagte Nationaltrainer Kasper Hjulmand. Um mit dem Weiterkommen planen zu können, sollte Dänemark gegen England den Sieg holen.
21.00 Uhr – Spanien gegen Italien (live bei ZDF und MagentaTV)
Der EM-Donnerstag wird dann mit einem Kracher abgeschlossen: Spanien trifft auf Italien. Die beiden Nationen sind seit 2008 bei jedem europäischen Turnier aufeinandergetroffen – oft in entscheidenden Spielen: 2012 gewann Spanien die Europameisterschaft mit einem 4:0 gegen Italien, 2021 machte Italien im Elfmeterschießen den Finaleinzug gegen die Iberer klar.
Auch am Donnerstag dürften sich beide Teams nichts schenken – es geht um den Sieg in der Gruppe B. Spanien hatte im ersten Spiel Kroatien entzaubert und 3:0 besiegt. Titelträger Italien musste sich nach dem schnellsten EM-Tor aller Zeiten durch Albanien zurückkämpfen (22 Sekunden), siegte dann mit 2:1.
Die Italiener schauen besonders auf den spanischen Stürmer Álvaro Morata. Der Kapitän der Spanier sei der "geliebte Feind", titelte die italienische Zeitung "Tuttosport". Immerhin spielte Morata lange für Juventus Turin und ist den Italienern in guter Erinnerung. Beim letzten EM-Halbfinale war aber auch er es, der den Spaniern mit seinem späten Ausgleichstreffer die Verlängerung und schließlich das Elfmeterschießen ermöglichte – dort aber versagten ihm die Nerven.
Für Aufsehen sorgt zudem stets der Jungspund im spanischen Team: der 16-jährige Lamine Yamal. Der Flügelspieler könnte mit einem Tor der jüngste EM-Torschütze aller Zeiten werden. Mehr zu Rekorden bei der EM 2024 lesen Sie hier. Gegen Kroatien ließ er seine Genialität bereits ein ums andere Mal aufblitzen, legte gar das 2:0 von Fabián und das 3:0 von Carvajal auf. Gelingt ihm gegen Italien das Tor?
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa