Wer fliegt aus dem EM-Kader? Nagelsmann: "Entscheidung ist gefallen"
Der Bundestrainer steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss einen Spieler aus dem aktuellen Aufgebot streichen. Nun verkündete Julian Nagelsmann, dass er sich entschieden hat.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Freitagabend ihr letztes Testspiel vor dem Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land. Gegner ist im Stadion in Mönchengladbach dann Griechenland (Anstoß 20.45 Uhr). Als Bundestrainer Julian Nagelsmann am Donnerstagabend auf dem Podium im Borussia-Park Platz nahm, um die Pressekonferenz des Deutschen Fußballbunds (DFB) zu bestreiten, kam die Rede schnell auf ein Thema: Wer fliegt noch aus dem EM-Kader?
Im vorläufigen Kader stehen derzeit 27 Profis, nur 26 dürfen allerdings mit zu dem Heim-Turnier, das am 14. Juni mit dem Spiel der DFB-Elf gegen Schottland (21 Uhr) beginnt. Für Nagelsmann und seinen Trainerstab steht vorher noch eine schwierige Entscheidung an. Der Coach muss einem Spieler mitteilen, dass er das Turnier vor dem Fernseher erleben wird.
"Die Entscheidung ist im Prinzip gefallen, wenn nichts Außergewöhnliches passiert, und wir werden sie morgen nach dem Spiel verkünden", sagte Nagelsmann. Er habe mit seinem Trainerstab "verschiedene Möglichkeiten diskutiert", berichtete der Bundestrainer. Er sehe aber davon ab, "es jetzt zu verkünden, und auch jetzt mit den entsprechenden Spielern zu sprechen."
Nagelsmann: "Demnach ist es blöd, jetzt dieses Gespräch zu führen"
Der Spieler, den der Bann treffen wird, steht also schon fest, er muss sich aber noch bis Freitagabend gedulden, bis er es erfährt. Nagelsmann begründete sein Vorgehen wie folgt: "Weil ja im Worst Case sich morgen Abend einer verletzt und der entsprechende Spieler wieder reinrutscht, und demnach ist es blöd, jetzt dieses Gespräch zu führen, ihm zu sagen 'Du bist nicht dabei' und dann morgen zu sagen 'Du bist doch dabei'."
Der 36-jährige Chefcoach gab auch Einblicke in seine Entscheidungsfindung für den endgültigen EM-Kader. Er hole sich verschiedene Meinungen ein, sagte Nagelsmann, auch von seinen Kapitänen: "Mir ging es darum, ob irgendein Spieler im Kader ist, der den Ablauf stört, ob irgendeiner dabei ist, der sich im Umgang mit den Spielern nicht gut verhält. Das haben die drei Kapitäne verneint, und ich habe dann selbst meine Entscheidung getroffen."
Als Kapitän der DFB-Elf fungiert derzeit İlkay Gündoğan. Als seine Stellvertreter berief Nagelsmann Thomas Müller und Joshua Kimmich.
Bis um Mitternacht am Freitag muss der Turnierkader bei der Uefa gemeldet sein. Ein Austausch von Spielern ist dann nur noch bis zur ersten Partie gegen Schottland möglich, sofern ein Uefa-Arzt eine Verletzung bestätigt, die einen EM-Einsatz unmöglich macht.
Gegen Griechenland wird Kai Havertz im Angriff erneut den Vorzug von Niclas Füllkrug erhalten, berichtete Nagelsmann. "Wenn Kai performt, hat er die Nase ein bisschen vorne", sagte er. In der Startelf stehen auch Kroos und Antonio Rüdiger, die nach dem Gewinn der Champions League mit Real Madrid das Testspiel gegen die Ukraine (0:0) am Montag noch verpasst hatten. Leroy Sané sei nach seiner langwierigen Schambeinproblematik "eine Option", sagte Nagelsmann.
- transfermarkt.de: Nagelsmann bestätigt Kapitäns-Trio für die EM – Anton startet gegen die Ukraine
- dfb.de: TICKER: REISETAG FÜR DAS DFB-TEAM
- sport1.de: GÜNDOGAN BLEIBT DFB-KAPITÄN
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa