DFB-Pokal Dante und Luiz Gustavo verpassen das Pokal-Finale
Bittere Pille für den FC Bayern vor dem DFB-Pokal-Finale gegen den VfB Stuttgart: Die Münchner haben im Machtkampf mit dem brasilianischen Fußball-Verband nachgegeben und die Spieler Dante und Luiz Gustavo freigegeben. Die beiden Nationalspieler reisen damit sofort zur Vorbereitung der Selecao auf den Confed-Cup und fehlen dem FC Bayern im Endspiel in Berlin.
Das bestätigte Karl-Heinz Rummenigge auf einer Pressekonferenz. "Wir haben diesen Schritt aus Wohlwollen und Menschlichkeit gefällt, weil wir die Spieler nicht in eine Zwickmühle bringen wollen", so der Vorstandsvorsitzende der Münchner.
Tags zuvor hatte Brasiliens Sportdirektor Carlos Alberto Parreira den Spielern des Rekordmeisters ein Ultimatum gesetzt, bis Samstag 16 Uhr Ortszeit in Rio de Janeiro einzutreffen. Andernfalls würden sie aus der Nationalelf verbannt.
"Psycho-Terror, den ich hasse"
"Das ist etwas, was ich als extrem unmenschlich empfinde", schimpfte Rummenigge. "Wir wurden zu diesem Schritt genötigt." Denn laut Vorgabe des Weltverbandes FIFA müssen die am Confed-Cup teilnehmenden Nationalmannschaften am 1. Juni komplett sein.
"Das müssen wir mit der FIFA mal diskutieren. Es geht immer nur pro Verbände, aber nicht um die Vereine oder Spieler", so Rummenigge weiter. "Die beiden Spieler sind jetzt todtraurig. Wir haben ihnen gar nicht erst die Frage gestellt, ob sie überhaupt wollen oder nicht. Das wäre der Psycho-Terror gewesen, den die Brasilianer gemacht haben und den ich so hasse."
"Wir werden nicht lamentieren"
Während Gustavo gegen Stuttgart wohl zunächst nur auf der Ersatzbank gesessen hätte, fällt mit Dante ein wichtiger Eckpfeiler in der Defensive des Meisters und Champions-League-Siegers aus. Der Verteidiger war eigentlich neben Jerome Boateng fest eingeplant. Nun wird wohl Daniel van Buyten in die Startelf rücken.
"Wir werden nicht lamentieren. Wir gehen trotzdem mit dem großen Willen nach Berlin, das Triple zu gewinnen", kündigte Rummenigge trotzig an. "Die beiden Spieler werden das Finale in Brasilien im TV verfolgen müssen." Schon jetzt ist klar, wie sie sich dabei fühlen werden. Egal, wie das Spiel ausgehen wird.