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Sky verliert Champions League: "Experten-Gesichter langweilen mit der Zeit"


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

TV-Chaos
"Die Maßlosigkeit regiert im Fußball"

  • Steven Sowa
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Steven Sowa

Aktualisiert am 13.12.2019Lesedauer: 1 Min.
Die BVB-Spiele in der Champions League auf Sky sehen? Ab der Saison 2021/22 gehört das der Vergangenheit an.Vergrößern des Bildes
Die BVB-Spiele in der Champions League auf Sky sehen? Ab der Saison 2021/22 gehört das der Vergangenheit an. (Quelle: t-online.de/imago-images-bilder)
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Der Bezahlsender verliert zur Saison 2021/22 alle Übertragungsrechte an der Königsklasse des Fußballs. Amazon steigt neu ein. Doch ist das gut oder schlecht für den Fußballfan? Ein Pro und Kontra.

Ab der Saison 2021/22 ist die Fußball-Champions League fast nur noch im Internet zu sehen. Der Bezahlsender Sky konnte sich mit der Europäischen Fußball-Union nach knapp 20-jähriger Zusammenarbeit nicht auf eine Fortführung einigen.

Das bestätigte Sky am Donnerstag. Nach Informationen der "Bild" hat sich der Streamingdienst DAZN die weiteren Rechte zur Übertragung der Fußball-Königsklasse gesichert, nachdem Amazon Prime bereits den Zuschlag für das Topspiel am Dienstag ab 2021 erhalten hatte.

Doch ist das Champions-League-Rechte-Beben gut für den Fußballfan?

Hier lesen Sie das Pro und Kontra der t-online.de-Redakteure Robert Hiersemann und Steven Sowa.

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, wir Fußballfans können wieder hoffen

Was haben wir in den letzten Monaten geflucht, wenn das Sky-Streaming-Bild bei Champions-League-Spielen oder Bundesliga-Partien (mal wieder) unscharf war, hakte, langsam lud, gar nicht erst ansprang. Kurzum: Den Fußballfan zur Weißglut brachte. Das Fußballerlebnis, auf das man seit Tagen hinfieberte, wurde manchmal zur Qual.

Doch genau das ist nun vielleicht bald vorbei – zumindest in der Königsklasse.

Denn Sky verliert alle Übertragungsrechte an der Champions League zur Saison 2021/22. Und mit der Aufteilung der Spiele zwischen dem Internet-Giganten Amazon, dem top aufgestellten Streamingdienstanbieter DAZN und dem ZDF kann man künftig wieder regelmäßig auf den perfekten Fußballabend hoffen. Und das Rechte-Beben könnte weitergehen.

Die Ausschreibung für die Bundesliga-Übertragung startet im kommenden Frühjahr. Verliert Sky auch diese Rechte?

Fakt ist: Der Wechsel in der Königsklasse wird für Abwechslung sorgen. Denn die immer gleichen Experten-Gesichter auf Sky langweilen mit der Zeit. DAZN hat mit neuen, unverbrauchten Namen wie Jonas Hummels frischen Wind in das Fußball-Live-Erlebnis gebracht. Und Amazon wird da ganz sicher nachziehen.

Kontra
Steven Sowa
Steven SowaStellvertretender Unterhaltungschef

Nein, denn die Maßlosigkeit regiert im Fußball

Der Fußball entfernt sich weiter von dem, was ihn ausmacht – den Fans. Amazon Prime? Für den Online-Versandhandelsriesen sind Filme, Serien und jetzt Fußball nur ein Magnet für den eigentlichen Umsatzmotor: den Produktverkauf. Wenn selbst ein Big-Player wie Sky beim Bieterwettstreit die Bremse zieht, regiert Maßlosigkeit den Sport.

Fußballfans haben die Qual der Wahl: Sky und damit bald nur noch Bundesliga und DFB-Pokal? DAZN und damit Champions- und Europa League? Oder Amazon Prime mit einer CL-Partie am Dienstagabend? Wer alles haben will, greift tief in die Tasche: Mindestens 70 Euro monatlich werden nötig sein. Und wer garantiert, dass Amazon die Champions League nicht in einen Prime-Channel auslagert? Die Kosten, klar: extra.

Umso fragmentierter der Markt an den Fußballrechten wird, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass Spielansetzungen an den globalen, finanzkräftigen Playern ausgerichtet werden. Stichwort: internationale Märkte.

Die Übertragung steht vor einer Mammutaufgabe: dem Internet in Deutschland. Dass große Zuschaueranstürme Sky Go, DAZN oder den Eurosport Player regelmäßig in die Knie zwangen, könnte auch in zwei Jahren noch für viel Ärger sorgen.

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