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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lewandowskis besondere Bayern-Rückkehr Kein Kommentar
Er war wieder da: Robert Lewandowski in München. Bevor es mit dem Team zurück nach Barcelona ging, gab es aber bemerkenswerte Szenen im Stadion.
Auf einmal schien doch alles wieder gut zu sein. Vor dem Spiel noch, beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung des FC Barcelona, musste sich Robert Lewandowski ein gellendes Pfeifkonzert der Bayern-Fans bei seiner Rückkehr nach München gefallen lassen (mehr lesen Sie hier). Nach der Partie, die der Rekordmeister 2:0 gewinnen konnte, fiel er sich dann aber seinem Ex-Trainer Julian Nagelsmann in die Arme, später dann gegen Mitternacht scherzte er gemeinsam mit Hasan Salihamidzic in den Katakomben der Allianz Arena.
Besonders Julian Nagelsmann schien es wichtig zu sein, seinen ehemaligen Torjäger noch einmal abzufangen und ihn zu herzen. Nach Abpfiff des Spiels plauderte Lewandowski mit seinen neuen Teamkollegen, als Nagelsmann ihn sanft am Arm packte, ihn umarmte und ihm ein paar Worte ins Ohr zuflüsterte.
Kaum da, schon wieder weg
Eine ähnliche Szenerie dann auf dem Weg in die Mixed Zone mit Salihamidzic. Beide schlenderten fröhlich plaudernd in Richtung der wartenden Journalisten. Allerdings: Zu erklären, wie er selbst, also Lewandowski, seine Rückkehr empfand – dafür war dann keine Zeit mehr. Zum Spiel: kein Kommentar. Das Einzige, was Lewandowski von sich gab, war die Begründung für sein inhaltliches Schweigen: "Der Flieger geht gleich." Barcelona machte sich nach dem Spiel direkt auf den Rückweg nach Spanien.
- Robert Lewandowski: Das wird er noch bereuen
Bayern-Boss Oliver Kahn sah Lewys Rückkehr so: "Es ist auch schon für Robert selbst eine nicht ganz einfache Situation, wenn du zurück ins Stadion kommst, wo du als Spieler deine größten Erfolge gehabt hast. Er hatte heute ein, zwei ganz große Chancen gehabt. Ich habe gerade noch ein bisschen mit ihm gesprochen, normalerweise macht er die. Allerdings sind wir froh, dass er sie heute eben nicht gemacht hat."
"Ein Herz für Bayern"
In den 90 Spielminuten zuvor zeigte Robert Lewandowski zwei Gesichter: In der ersten Hälfte überragend, in der zweiten fiel er ein wenig ab. Gleich dreimal hätte er ein Tor in sehr guter Position erzielen können, vielleicht sogar müssen (9./18./21.) – allein der Ball, er wollte einfach nicht rein, was Bayern-Präsident Herbert Hainer später goutierte mit den Worten: "Der Robert hat halt doch ein Herz für Bayern."
Auch Salihamidzic äußerte sich in die Richtung: "Er ist super gefährlich und ein Topspieler. Er hatte wirklich zwei, drei gute Szenen in der ersten Halbzeit. Es hat mich gewundert, dass er daraus kein Tor gemacht hat. Wir sind froh, dass wir nicht in Rückstand geraten sind und es in der zweiten Halbzeit besser gemacht haben."
Nette Worte, aber keine Tore. Vielleicht bekommt er dafür in ein paar Wochen Gelegenheit, wenn das Rückspiel in Barcelona ansteht.
- Eigene Beobachtungen
- Gespräche in der Mixed Zone mit Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn und Herbert Hainer