Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Dortmund-Neustart Zwei prominente Trainer passen besser als Terzic
Edin Terzic ist neuer Trainer von Borussia Dortmund. Schon wieder. Ist das wirklich eine gute Wahl?
Jetzt ist es offiziell bestätigt: Edin Terzic ist neuer Trainer von Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben bestätigten die Personalie am Montagmittag (mehr dazu lesen Sie hier). Terzic, der auch schon Vorgänger des gerade entlassenen Marco Rose war, ist bekennender BVB-Fan, bei den Fans sehr beliebt und führte den Verein 2021 zum Sieg im DFB-Pokal. Die Voraussetzungen passten, die Verpflichtung war logisch.
Das sah auch Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Vorfeld so. Terzic habe "am Ende der letzten Saison bewiesen, dass er die Mannschaft gut führen kann", sagte Hoeneß bei RTL/n-tv: "Ich halte viel von ihm."
Terzic genießt ein hohes Ansehen sowohl in Dortmund als auch in der Liga – aber hat er das Zeug, die Borussia auch langfristig wieder titelfähig aufzustellen?
Ist Edin Terzic die richtige Wahl als Trainer von Borussia Dortmund?
Ja, denn das ist der neue BVB
Edin Terzic ist in der aktuellen Situation der perfekte Trainer für Borussia Dortmund. Denn der BVB muss sich nach dieser mittelmäßigen Saison neu erfinden. Terzic steht mit seinen 39 Jahren für einen Neuanfang. Und das Risiko für die Vereinsbosse hält sich in Grenzen. Sie kennen seine Arbeit als Trainer und Technischer Direktor im Klub. Und außerdem mögen ihn die Fans.
Zudem kennt Terzic die Mannschaft extrem gut. Sein Ansehen bei den Profis ist hoch, schon damals als BVB-Trainer haben viele Spieler von ihm geschwärmt. Und er war auch jetzt an den Verpflichtungen der Neuzugänge für die kommende Saison beteiligt. Das ist der vielleicht größte Vorteil. Er hat Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi mit ausgesucht. Ihm können sie vertrauen, denn er wollte sie haben.
Und Terzic ist auch der richtige Mann, um die wacklige BVB-Abwehr dieser Saison (70 Gegentore in 46 Pflichtpartien) zu stabilisieren. Zum Vergleich: Unter ihm als Cheftrainer kassierte Dortmund nur 43 Gegentreffer in 32 Spielen. Ein krasser Unterschied zur Rose-Zeit.
Man stelle sich das nur mal vor: Sportdirektor Sebastian Kehl am Spielfeldrand an der Seite von Trainer Terzic. Auf dem Rasen Adeyemi, Schlotterbeck und Süle. Das klingt interessant, das ist der neue BVB.
Nein, Terzic ist nicht der erhoffte Heilsbringer
Ein Neuanfang mit Thomas Tuchel, einer mit Peter Bosz, der mit Lucien Favre, dann noch einer mit Marco Rose. Jedes Mal war der verbunden mit großen Hoffnungen, Vorschusslorbeeren, Meisterträumen. Jedes Mal endete er mit einer großen Enttäuschung – und vor allem ohne Meisterschale.
Nun kommt also der nächste Neustart mit Edin Terzic.
Der ist sicher ein großes Trainertalent, dazu noch Ur-Borusse, extrem beliebt bei Fans und Bossen. Und trotzdem darf man bezweifeln, dass mit ihm alles besser wird. Terzic ist mit seinen 39 Jahren als Cheftrainer unerfahren. Er trug erst bei 23 Bundesligaspielen die Verantwortung an der Seitenlinie.
Er hat 2021 den Pokal mit Dortmund geholt und einen guten Endspurt hingelegt – er hat aber auch 8 von 32 Pflichtspielen verloren. Was viele vergessen: In seiner ersten und kurzen Amtszeit beim BVB stand er zwischenzeitlich so stark in der Kritik, dass ein erneuter Trainerwechsel diskutiert wurde.
Der Trainer von Borussia Dortmund muss nach den Abgängen von Erling Haaland, Axel Witsel und vielen mehr eine neue Mannschaft aufbauen – da wäre ein erfahrener und gestandener Coach wie Ex-Bundestrainer Joachim Löw sicher die bessere Wahl.
Genauso wie Urs Fischer von Union Berlin, der drei Jahre hintereinander die Bundesliga durcheinandergewirbelt hat.
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