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Wechsel von Niklas Süle: Das kann nicht sein Anspruch sein


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Der überraschende Süle-Wechsel
Das kann nicht sein Anspruch sein

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

07.02.2022Lesedauer: 1 Min.
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"Zweikampf der Woche": Süles überraschender Wechsel ist nur die halbe Wahrheit. (Quelle: t-online)
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Nationalspieler Niklas Süle geht von Bayern zu Dortmund und wirft damit Fragen auf. Ist das der richtige Schritt?

Niklas Süle wechselt nach dieser Saison von Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München zum Zweitplatzierten, Borussia Dortmund (Hier erfahren Sie mehr dazu). Der 26 Jahre alte Abwehrspieler hatte seinen auslaufenden Vertrag beim deutschen Rekordmeister nicht verlängern wollen und geht nun ablösefrei diesen für viele überraschenden Weg.

Lizenzspielerchef Sebastian Kehl, der im Sommer Michael Zorc als Sportdirektor ersetzen wird, sagt: "Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen."

Süle unterschrieb für vier Jahre beim BVB, obwohl er zuletzt auch mit europäischen Topvereinen in England, Spanien und Italien in Verbindung gebracht worden war.

Das führt zu der Frage:

Ist der Wechsel zum BVB für Niklas Süle der richtige Schritt?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, nur hier bekommt er die entsprechende Wertschätzung

Süle geht tatsächlich zum BVB – das ist eine überragende Entscheidung und ein Zeichen an die Liga: Seht her, Dortmund ist ein Topklub, der in der nächsten Saison zu einer neuen Jagd auf Bayern blasen wird. Wir wollen die Spannung zurück in die Liga bringen und Meister werden.

Dass Süle das Vertragsangebot des FC Bayern einzig und allein aufgrund der fehlenden Wertschätzung abgelehnt hat, ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Natürlich spielte das Gehalt eine Rolle – und der BVB wird sicher tief in die Tasche greifen müssen, um diese Verpflichtung zu realisieren.

Dennoch ist der Schritt von Süle ungewöhnlich. Er beweist, dass es für ihn Wichtigeres gibt als das Titel-Abonnement beim FC Bayern oder ein paar Euro mehr bei Chelsea oder Real Madrid: eine tragende statt mitlaufende Rolle, unbedingtes Vertrauen der Vereinsspitze. Da gibt es für ihn nur einen Klub, der passt: den BVB. Hier kann er auf Sicht den langsamen und alternden Mats Hummels beerben – und sich von der ganzen Liga auf die Schulter klopfen lassen. Einem Spieler, der sich bewusst gegen Bayern entscheidet, wird ganz sicher von allen Seiten maximaler Respekt gezollt.

Und wer weiß: Vielleicht denkt nun auch Topstürmer Erling Haaland noch mal darüber nach, ob er wirklich gehen muss.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Dortmund kann nicht sein Anspruch sein

Niklas Süle ist Champions-League-Sieger, vierfacher Meister, zweifacher DFB-Pokal-Gewinner und Stammspieler beim Weltklub FC Bayern. Der Wechsel von ihm zum BVB ist eine Riesenüberraschung und gleichzeitig ein Rückschritt. Denn die Westfalen stehen sportlich mindestens eine Kategorie unter seinem aktuellen Verein.

Süle ist erst 26 Jahre alt. Da muss doch der nächste Schritt nach vorne kommen, nicht nach hinten. Ein hochdekorierter deutscher Nationalverteidiger wie er, der seit vielen Jahren erfolgreich beim Rekordmeister spielt, sollte zu einem europäischen Topverein wechseln, der jedes Jahr das Ziel hat, die Königsklasse zu gewinnen. Mit Dortmund hingegen ist diese Zielsetzung illusorisch. Und selbst der Meistertitel ist in den kommenden Jahren mit dem BVB nicht drin, weil die Bayern einfach viel zu gut sind. Dortmund kann nicht sein Anspruch sein.

Süle hätte sich für England entscheiden sollen. Er gilt seit vielen Jahren als Fan der Premier League und mit seinen 1,95 Meter Gardemaß passt er perfekt zum körperlich intensiven Fußball auf der Insel. Natürlich ist die Konkurrenz bei diesen Klubs groß. Aber Vereinen wie dem FC Chelsea oder dem FC Liverpool würde er trotzdem sofort helfen.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. Sehen Sie das Format oben im Video oder auch ab 21 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

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