Bundesliga, 10. Spieltag Kantersieg in Leverkusen – Bayern-Show im Spitzenspiel
Vor dem Spieltag war Bayern Erster, Leverkusen Zweiter. Das Bundesliga-Topspiel erzeugte große Vorfreude. Doch die Partie war weit entfernt von einem spannenden Spitzenspiel.
Der FC Bayern hat aus dem Bundesliga-Kracher gegen Bayer Leverkusen eine Gala-Vorstellung gemacht. Der Rekordmeister und Tabellenführer dominierte die Partie und wusste besonders im ersten Durchgang zu glänzen. 5:1 stand es am Ende, alle fünf Tore erzielte Bayern dabei in Hälfte eins. Ein besonderes Highlight für die Auswahl von Trainer Julian Nagelsmann: Zwischen der 30. und 37. Minute fielen gleich vier Tore. Torschützen waren Robert Lewandowski (2x), Serge Gnabry (2x) und Thomas Müller. Den Ehrentreffer für Bayer erzielte Patrik Schick.
So lief das Spiel
Trotz seines anstehenden Gerichtstermins am Dienstag stand Weltmeister Lucas Hernández wie von Trainer Julian Nagelsmann angekündigt in der Startelf der Bayern. Das 32. Strafgericht in Madrid hatte am Mittwoch angeordnet, dass Hernández eine 2019 gegen ihn verhängte sechsmonatige Haftstrafe antreten muss.
Den Rückenwind aus fünf Pflichtspielsiegen in Folge nahm Bayer überhaupt nicht mit vor 29.542 Zuschauern. Der frühe Schock durch Lewandowskis sehenswertes Hackentor (3. Minute) nach toller Vorarbeit des freistehenden Dayot Upamecano leitete einen historischen Nachmittag im Rheinland ein.
Die extrem spielfreudigen Bayern rissen das Geschehen komplett an sich und fanden viele Räume im Zentrum, wo sich die Abwesenheit von Exequiel Palacios (Sprunggelenkverletzung) bemerkbar machte. Zudem erstickten die Münchner jegliche Versuche eines geordneten Spielaufbaus der Gastgeber mit einem hohen Pressing im Keim.
Den einzigen Vorwurf, den sich die Bayern in den ersten 25 Minuten noch machen mussten, war die fahrlässige Chancenverwertung. Leroy Sane traf den Pfosten (19.), Alphonso Davies (21.) und Leon Goretzka (22.) scheiterten an Bayer-Keeper Lukas Hradecky.
Dieser Makel war nach magischen sieben Minuten vergessen: Lewandowski (30.) musste aus kurzer Distanz nach einer halben Stunde nur noch einschieben. Dann fälschte Müller (34.) einen Schuss von Süle mit dem Oberschenkel in die Maschen ab. Gnabrys Doppelpack (35./37.) ließ Bayer endgültig auseinanderfallen.
"Wir müssen schauen, dass wir uns sammeln, damit es ein bisschen besser aussieht als jetzt. So kann man das einfach nicht stehen lassen", sagte der frühere Torjäger Stefan Kießling, Referent der Bayer-Geschäftsführung, in der Halbzeit bei DAZN und zuckte ratlos mit Schultern. Vor Wiederanpfiff wurde die Werkself noch mit aufmunterndem Applaus von der Nordkurve bedacht – zumindest mit kleinem Erfolg.
Im zweiten Durchgang stand Leverkusen zumindest etwas stabiler und konnte durch Schick immerhin noch den Ehrentreffer erzielen (55.). In der Folge passierte nicht mehr viel.
- Nachrichtenagentur SID