Bundesliga Remis im Kellerduell: Bochum und Stuttgart treten auf der Stelle
Der VfL Bochum hat sich nach dem 0:7 gegen Bayern München zumindest teilweise rehabilitiert. Gegen den VfB Stuttgart kam der Tabellen-17. vor eigenem Publikum zu einem glanzlosen Unentschieden. Dabei kam das Spielerische oft zu kurz.
Bundesliga-Rückkehrer VfL Bochum steckt schon früh im Tabellenkeller fest. Acht Tage nach der 0:7-Rekordpleite bei Bayern München kamen die Westfalen gegen den ebenfalls schwach gestarteten VfB Stuttgart nicht über ein 0:0 hinaus und liegen mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Spielen auf einem Abstiegsplatz.
15.300 Zuschauer in Bochum
Die Schwaben, die nur zwei Zähler aus den letzten fünf Partien holten, haben lediglich einen Punkt mehr auf dem Konto. Zumindest konnten beide Teams vor 15.300 Zuschauern ihre Gegentorflut der letzten Wochen stoppen. Offensiv läuft wenig: Ohne den verletzten Stürmer Simon Zoller, der an allen bisherigen vier Toren beteiligt war, fehlt Bochum die Durchschlagskraft. Auch Stuttgart vermisst die Angreifer Sasa Kalajdzic und Silas Katompa Mvumpa schmerzlich.
Nach der höchsten Bundesliga-Niederlage in der Vereinsgeschichte hatte Bochums Trainer Thomas Reis auf vier Positionen umgestellt – vor allem in der Defensive. Sein VfB-Kollege Pellegrino Matarazzo konnte Abwehrspieler Waldemar Anton nach abgesessener Rotsperre wieder einsetzen, tauschte gegenüber dem 1:3 gegen Bayer Leverkusen insgesamt drei Spieler aus und stellte auf Viererkette um.
Matarazzos martialische Forderung
"Die Gegenspieler aufzufressen im Strafraum", forderte Matarazzo vor dem Anpfiff bei DAZN von seinen Spielern in der Defensive, nachdem er schon unter der Woche nach zwölf Gegentoren in den ersten fünf Partien die "absolute Konsequenz im Verteidigen" angemahnt hatte. Reis wollte von seinem Team "wieder ein anderes Gesicht" sehen.
Auch wenn Stuttgart durch einen Kopfball von Konstantinos Mavropanos die erste Chance hatte (4.), war der Willen zur Wiedergutmachung beim VfL unter den Augen des Ex-Bochumers Leon Goretzka zu spüren. Vor allem über den linken Flügel mit dem schnellen Gerrit Holtmann kamen die Bochumer immer wieder hinter die VfB-Kette, doch wie schon beim 1:3 gegen Hertha BSC fehlte den Flanken die Genauigkeit.
Stuttgart spielerisch überlegen
Die spielerisch deutlich besseren Stuttgarter hatten mit der Aggressivität der Gastgeber Probleme. Die erste wirklich gelungene Offensivkombination brachte der VfL zustande, doch Eduard Löwen scheiterte an Keeper Florian Müller (18.). Es blieb die einzige in der ersten Halbzeit, trotz immer größerer Spielanteile der Bochumer.
Matarazzo reagierte und brachte zur zweiten Hälfte in Chris Führich und Erik Thommy zwei neue Offensivkräfte. Führich leistete prompt die Vorarbeit zur vermeintlichen Führung, doch der Treffer von Mavropanos wurde nach Videobeweis wegen Handspiels zurückgenommen (55.). Plötzlich häuften sich die Chancen auf beiden Seiten, der Unterhaltungswert stieg.
- Eigene Beobachtung
- Nachrichtenagentur SID