Bundesliga, 31. Spieltag Neuer-Patzer bei Bayern-Pleite: Flick-Elf verspielt erste Meister-Chance
Der FC Bayern hätte mit einem Sieg den 31. Meistertitel vorzeitig perfekt machen können – doch es wurde nichts draus. Bei starken 05ern ist der deutsche Rekordmeister lange von der Rolle – und gleich zu Beginn gibt es einen Patzer.
Sie hatten es selbst in der Hand, hätten mit einem Sieg bereits am 31. Spieltag Deutscher Meister werden können – und standen am Ende mit leeren Händen da. Denn der FC Bayern München hat durch ein überraschendes 1:2 (0:2) bei Abstiegskandidat Mainz 05 den ersten Matchball zum Titel vergeben. Allerdings könnte die Elf von Trainer Hansi Flick bereits am Sonntag "auf der Couch" doch noch vorzeitig Meister werden – wenn Verfolger RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart patzt.
"Wir hatten uns viel mehr vorgenommen. Gerade die Leistung in der ersten Halbzeit war aber zu wenig von uns, so kannst du hier nicht gewinnen", sagte Bayern-Kapitän Manuel Neuer, der mit einem Patzer die Pleite einleitete, am Sky-Mikrofon: "Diese Niederlage trifft uns schwer. Wir wollen uns nicht auf andere verlassen, aber wir schauen natürlich trotzdem auf morgen."
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Jonathan Burkhardt (3.) und Robin Quaison (37.) trafen für die zeitweise furios aufspielenden 05er, die damit einen weiteren Big Point im Kampf um den Klassenerhalt landen konnten. Robert Lewandowski (90.+4) traf zu spät. Die Mainzer klettern damit vorübergehend auf Platz zwölf, haben mit 34 Punkten fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz – und noch eine Partie weniger.
Die Berliner, die wegen ihrer Corona-Quarantäne sogar zwei Spiele weniger absolviert haben, sind am 3. Mai nächster Gegner des Teams von Trainer Bo Svensson.
Zwei Mal Aluminium – die Bayern hatten noch Glück
Die Bayern wurden von Beginn an durchgeschüttelt. Nach zu kurzer Kopfball-Abwehr von David Alaba und einer zu späten Reaktion von Nationaltorwart Manuel Neuer traf Burkhardt mit einem Schuss aus der Drehung früh zur Führung für die Mainzer, die den Rekordmeister ordentlich ins Schwitzen brachten. Danny Latza (10.) traf per Kopf nur den Pfosten, dann scheiterte Quaison (16.) aus Nahdistanz am stark reagierenden Neuer. Kurz darauf klatschte ein abgefälschter Schuss von Danny da Costa (18.) erneut nur ans Aluminium.
Die Bayern agierten pomadig und wirkten überrascht von der Offensiv-Power der Hausherren, die in der ersten halben Stunde 86 Prozent der Zweikämpfe für sich entschieden. Der Favorit tat sich gegen die aggressiven und laufstarken Mainzer ungewohnt schwer und verzeichnete in der ersten Halbzeit nur eine Chance. Lewandowski, der nach rund vierwöchiger Verletzungspause sein Comeback gab, schoss den Ball aus aussichtsreicher Position aber weit über das Tor. Dem Polen war nicht nur in dieser Szene die fehlende Spielpraxis anzumerken.
Der Bayern-Angriff blieb blass
Auch bei seinen Teamkollegen lief wenig zusammen. So gingen die Bayern wie beim 5:2-Sieg in der Hinrunde mit einem 0:2-Rückstand in die Pause. Trainer Hansi Flick, der die Münchner am Saisonende verlassen möchte, reagierte auf die schwache Vorstellung und brachte zu Wiederbeginn mit Eric-Maxim Choupo-Moting, Jamal Musiala und Tanguy Nianzou gleich drei frische Kräfte. Leon Goretzka, Leroy Sané und Kingsley Coman blieben dafür in der Kabine.
Anders als bei der gelungenen Aufholjagd am 3. Januar blieben die Bayern im Angriff aber weiter blass. Zwar kontrollierten die Gäste nun klar das Geschehen und gestatteten Mainz kaum noch durchdachte Konter, doch gegen die kompakte FSV-Abwehr konnten sich die Münchner bis auf das späte Tor kaum einmal gefährlich in Szene setzen und gingen als verdienter Verlierer vom Platz.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID