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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Zehnte Meisterschaft in Folge Übermacht des FC Bayern? Was Hoffnung macht
Der FC Bayern ist zum zehnten Mal in Folge Deutscher Meister. Und wenig deutet darauf hin, dass sich das in den kommenden Jahren ändert. Es bleibt das Prinzip Hoffnung.
An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an den FC Bayern München zur zehnten Meisterschaft in Folge. Ja, Sie haben richtig gehört: Der FC Bayern feiert zum zehnten Mal in Folge den Gewinn der Deutschen Meisterschaft! Wen das noch wundert, der oder die hat den Schuss nicht gehört. Auch wenn die Bundesliga in dieser Saison erneut einen spannenden Abstiegskampf bietet, ist die Meisterschaftsfrage bereits drei Spieltage vor Ende geklärt. Langeweile pur. Die Gründe dafür sind schnell gefunden.
Schwächeln der Konkurrenz, aber auch finanzielle Dominanz
Der über Jahre hinweg einzig ernsthafte Konkurrent des FC Bayern, Borussia Dortmund, schwächelte in dieser Saison zu stark. So war allerspätestens nach der 1:4-Pleite der Borussen gegen Leipzig klar, dass der BVB im Titelkampf keine Rolle spielen würde. Und auch jene Leipziger, die sich über kurz oder lang wohl als stärkster Bayern-Verfolger sehen, mussten sich nach einer verkorksten Hinrunde mit nur 22 Punkten aus 17 Spielen aus dem Titelkampf verabschieden. Das Schwächeln der Konkurrenz ist das eine, die über Jahre gewachsene (auch finanzielle) Dominanz der Münchner das andere.
- Verkorkste Saison: Zwölf Bayern-Spieler müssen weg
Klar, die Bundesliga hat noch ihre Reize. In Zeiten, in denen Weltvereine riskieren, sich von ihren heimischen Ligen abzuspalten und nach dem großen Geld trachten, wird umso mehr deutlich, wie wichtig ein stabiler nationaler Wettbewerb ist.
Doch zur Wahrheit gehört auch: Der Titelkampf ist seit Jahren keiner mehr. Lediglich 2019 wurde die Meisterschaft erst am letzten Spieltag entschieden. Seit 2013 war die Schale sonst immer vorzeitig an den Rekordmeister vergeben.
Fans sehnen sich nach Zeiten wie 2009
Dabei ist es doch das, wonach sich alle Fußballfans sehnen: Spannung bis zum Schluss, ein offener, ausgeglichener Wettbewerb, in dem zumindest drei, vier Vereine ernsthaft um den Titel mitspielen können. Und das war zuletzt 2009 der Fall, als am 34. Spieltag sowohl der FC Bayern, der VfL Wolfsburg als auch der VfB Stuttgart Deutscher Meister werden konnten.
13 Jahre später ist die Realität eine ganz andere. Die Bayern müssen nicht einmal eine überragend gute Saison (mit mehr als 80 Punkten) spielen, um den Titel einzuheimsen. Und es gibt wenig Grund zur Hoffnung, dass sich am Titelträger der Bundesliga in den kommenden Jahren etwas ändern sollte.
Einzig ein Blick nach Italien könnte die Hoffnung nähren, der Meister hieße 2023 in Deutschland nicht Bayern München. In der Serie A steht nämlich in dieser Saison die AC Mailand an der Tabellenspitze. Vergangenes Jahr gewann Inter Mailand, während der langjährige Serienmeister Juventus Turin auch dieses Jahr leer auszugehen scheint – und das nach neun Titeln in Folge. Es bleibt das Prinzip Hoffnung.
Anmerkung: Dieser Text wurde in ähnlicher Form bereits im Mai 2021 verfasst und publiziert. Für die inhaltiche Aktualität steht der Redakteur mit seinem Namen.
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