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28. Spieltag - "Brutal glücklich": Erster Sieg für Schalke-Coach Grammozis


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28. Spieltag
"Brutal glücklich": Erster Sieg für Schalke-Coach Grammozis

Von dpa
Aktualisiert am 11.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Schalkes Torschütze Suat Serdar (r-l), Can Bozdogan und Amine Harit jubeln über Serdars Treffer zum 1:0.Vergrößern des Bildes
Schalkes Torschütze Suat Serdar (r-l), Can Bozdogan und Amine Harit jubeln über Serdars Treffer zum 1:0. (Quelle: Bernd Thissen/dpa./dpa)
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Gelsenkirchen (dpa) - Kurz nach dem ersten Sieg als Schalke-Trainer hatte Dimitrios Grammozis plötzlich Vereinslegende Gerald Asamoah huckepack.

Schwer erleichtert bejubelte das abgeschlagene Schlusslicht der Fußball-Bundesliga das späte Lebenszeichen im Abstiegskampf durch das 1:0 (1:0) gegen den FC Augsburg. Geburtstagskind Suat Serdar bewahrte den Königsblauen mit seinem Treffer in der vierten Minute noch ein kleines bisschen Hoffnung auf eine Wunder-Rettung. 13 Punkte beträgt sechs Spieltage vor Schluss nun der Rückstand auf den Relegationsplatz.

"Wir sind brutal glücklich, dass wir das Gefühl des Sieges spüren können", sagte Grammozis nach seinem Premierenerfolg und geriet dann noch mehr ins Schwärmen: "Es ist wahrscheinlich so ein Gefühl, als ob man das erste Mal verliebt ist."

Ziemlich enttäuschten schlurften indes die Augsburger vom Platz, nachdem sie eine Vorentscheidung im Rennen um den Klassenerhalt verpasst hatten. "Jetzt sind wir natürlich mehr unter Druck", befand Trainer Heiko Herrlich. Sechs Zähler liegt der FCA noch vor Platz 16. Besonders geknickt war Torwart Rafal Gikiewicz. "Nach meinem Fehler ist unser Plan kaputt. Das tut mir leid, ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe", sagte der 33 Jahre alte Pole.

Der frühe Patzer des sonst so sicheren Schlussmanns lieferte den Schalkern nach den vielen Tiefschlägen der vergangenen Monate einen willkommenen Lichtblick. Der erst zweite Saisonsieg durch das Tor von Serdar, der Sonntag 24 Jahre alt wurde und beim 2:2 im Hinspiel noch ins eigene Tor getroffen hatte, verhinderte auch eine weitere Negativmarke: In fünf aufeinanderfolgenden Heimspielen waren die Gelsenkirchener zuvor ohne Tor geblieben. Den Liga-Rekord mit sechs torlosen Heimspielen behalten der SC Freiburg (Saison 2009/10) und der VfB Stuttgart (2014/15).

"Den Sieg haben wir uns verdient, das Tor habe ich mir verdient. Wir haben alle gekämpft und uns gegenseitig unterstützt - nur so gelingt das", resümierte Matchwinner Serdar.

Die erste Überraschung bei Schalke gab es schon vor dem Anpfiff. Der leicht angeschlagene Kapitän Sead Kolasinac saß bis zur 74. Minute auf der Bank. Auch Keeper Frederik Rönnow war am Sonntag erstmals unter Grammozis außen vor. Ralf Fährmann kehrte sechs Wochen nach seinem Rippenbruch in die Startelf zurück - und soll nun auch im Saison-Endspurt die Nummer eins bleiben.

Den ersten Akzent setzte aber der auch neu in der Startelf stehende Can Bozdogan. Seine Hereingabe von der linken Seite konnte Gikiewicz nicht festhalten, Serdar sorgte aus kurzer Distanz schon nach wenigen Minuten für das 2600. Bundesligator des Revierclubs. Zugleich war es der schnellste Schalker Führungstreffer in der Liga seit 2017.

Der Blitzstart des Gegners zeigte Wirkung bei den Gästen. Erst nach dem Seitenwechsel bekamen die Augsburger mehr Zugriff auf das Spiel. "Das Tor war für uns heute wie vernagelt. Wir haben es gut bis ins letzte Drittel gebracht, aber die Durchschlagskraft hat uns gefehlt", urteilte FCA-Trainer Herrlich.

Die Schalker brachten im Angriff auch nur noch wenig zustande, verteidigten aber mit Leidenschaft die Führung bis zum Schluss. Erlöst von der Negativserie lagen sich Grammozis, Team-Koordinator Asamoah und Co-Trainer Mike Büskens in den Armen. "Ganz ehrlich, ich habe mir noch keine Gedanken um die Tabellensituation gemacht. Wir wollen heute einfach mal nur den Sieg genießen", sagte Grammozis.

Altstar Klaas-Jan Huntelaar war da schon etwas weiter und meinte: "Wir müssen immer an uns glauben und Schritt für Schritt gehen." Auch Torschütze Serdar sagte: "Wenn wir so weiter machen, können wir noch ein paar Siege holen und dann wird man sehen, was passiert." Dennoch kann weiter nur ein großes Fußball-Wunder verhindern, dass der Revierclub in der nächsten Saison zweitklassig ist.

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