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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pleite beim FC Bayern BVB wie das Kaninchen vor der Schlange – darum verlor Dortmund
Borussia Dortmund begann das Spitzenspiel beim FC Bayern furios und ging schnell mit 2:0 in Führung. Doch gerade das war offenbar das Schlechteste, das Trainer Terzic passieren konnte – aus einem besonderen Grund.
Das Spitzenspiel in München hätte für Borussia Dortmund besser nicht beginnen können. Doch nach dem Doppelschlag durch Erling Haaland gelang dem BVB immer weniger. Nur hinten drin zu stehen, reicht für gewöhnlich nicht gegen Bayern München. So auch gestern Abend.
BVB-Trainer Edin Terzic hatte sich einen detaillierten Plan für das Duell mit den Bayern überlegt. Das wurde schon sehr früh in der Partie deutlich. Emre Can wechselte vom Mittelfeld in die zentrale Verteidigung, wenn sich Dortmund im Rückwärtsgang befand. Gewann der BVB den Ball zurück, bewegten sich die beiden Außenverteidiger, Nico Schulz und Thomas Meunier, umgehend nach vorn und wurden durch die fünf Zentrumsspieler abgesichert.
Ein Verlagerungsball auf Schulz war es auch, der den frühen zweiten Treffer der Dortmunder einleitete. Mahmoud Dahoud spielte den Ball quasi blind übers halbe Feld auf Schulz, weil er den Linksverteidiger dort entsprechend dem zuvor besprochenen Plan erwartete. Dortmund wusste, dass die Bayern bei Seitenverlagerungen anfällig sein können.
Nur noch kurze Kontergefahr durch Dortmund
Doch so gut der BVB in der Anfangsphase auch agierte, es schien so, als hätte Terzic keine Überlegungen für eine frühe 2:0-Führung getroffen. Nachdem die Dortmunder in der 10. Minute mit zwei Toren in Front waren, wurden sie immer reaktiver und passiver. Knapp eine Viertelstunde später stand der BVB nur noch tief im 5-2-3 in der eigenen Spielhälfte. Selbst Mittelstürmer Haaland befand sich zehn Meter hinter der Mittellinie.
Konnten sich die Bayern nicht bis zum Tor von Marwin Hitz durchkombinieren, griff umgehend das Gegenpressing über Joshua Kimmich und Leon Goretzka. Interessanterweise hatte der BVB um die 25. Minute noch einmal ein paar Kontergelegenheiten, als Haaland sowie Thorgan Hazard und Marco Reus etwas höher standen und schon vor den Ballgewinnen auf Risiko spielten. Beinahe hätte es sogar 3:0 für den BVB gestanden, wäre Meuniers Pass bei einem Konterangriff bei Haaland gelandet.
Coman und Sané kommen ins Dribbling
Allerdings bewegte diese kurze Gegenwehr des BVB die Bayern nicht dazu, ihre offensive Spielweise herunterzuregulieren. Das Vertrauen in die eigene Gegenpressing- und Spielstärke war zu groß. Deshalb fuhr der Rekordmeister Angriff um Angriff. Die Fünferkette des BVB zog sich immer weiter zusammen, sodass Bayerns Flügelstürmer, Kingsley Coman und Leroy Sané, immer häufiger außen den Ball erhielten und isolierte Eins-gegen-Eins-Situationen mit Dortmunds Außenverteidigern suchen konnten. Vorm Anschlusstreffer trickste Sané Schulz durch eine kleine Bewegung aus; vorm Elfmeter zum 2:2 begab sich Coman einmal mehr ins Dribbling und wurde von Dahoud gefoult.
In der zweiten Halbzeit blieben entscheidende Impulse des Dortmunder Trainerteams aus. Sogar das Gegenteil war der Fall. Nachdem Terzic in der Schlussphase der ersten Halbzeit Can ins Mittelfeld beordert hatte, um die Angriffe der Bayern schon frühzeitiger zu stoppen, zog er ihn nach dem Seitenwechsel wieder in die Abwehr zurück. Der BVB befand sich also einmal mehr im tiefen 5-2-3 – und wie das Kaninchen vor der Schlange. Zum Ende der Partie schnappte die bayerische Schlange zu und gewann mit 4:2.