Schiedsrichter Aytekin über Schmäh-Banner "Wenn ich solche Plakate sehe, ist mir jede Anweisung egal"

Deniz Aytekin ist seit 2008 Schiedsrichter in der Bundesliga. Jetzt hat er sich zum Thema Spielabbrüche nach Rassismus-Vorfällen im Stadion geäußert. Und hat eine Meinung, mit der er sich deutlich positioniert.
Er ist einer der bekanntesten Schiedsrichter in Deutschland: Deniz Aytekin. Seit 2008 pfeift der gebürtige Nürnberger, dessen Eltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind, in der Bundesliga. Zu der zuletzt wieder aufkommenden Diskussion, ob es Spielabbrüche bei Rassismus-Vorfällen geben sollte, hat er eine klare Meinung und ist dafür.
"Mich persönlich würde jetzt eine öffentliche Meinung nicht interessieren, wenn ein Spieler rassistisch beleidigt wird und das nicht aufhört und ich breche das Spiel ab. Und irgendeiner würde mir sagen, du hast falsch gehandelt, dann ist es mir egal", so der Unparteiische im Podcast "kicker meets DAZN".
Er fügt zudem an: "Wir leben ja nicht in der Steinzeit und ich will einfach, dass sowas jetzt endlich abgehakt ist." Zuletzt kam es in der Bundesliga wieder zu rassistischen Vorkommnissen. Jordan Torunarigha von Hertha BSC war rassistisch beleidigt worden, einen Spielabbruch gab es nicht.
Bei diskriminierenden und ausgrenzenden Plakaten - egal, welcher Art - würde Aytekin nach eigener Aussage auch als Videoschiedsrichter einschreiten, obwohl er nicht zuständig ist. "Ich lasse Richtlinien in einer Schublade verschwinden, wenn ich solche diffamierenden Plakate sehe. Da ist mir jede Anweisung egal. Da geht es am Ende des Tages darum, dass wir den Sport sauber machen", stellte der Referee klar.
- Nachrichtenagentur dpa