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Vor Duell gegen FC Bayern: Wie RB-Coach Nagelsmann Spieler besser macht


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Vor dem Topspiel-Kracher
Wie Leipzigs Nagelsmann dem FC Bayern half


Aktualisiert am 09.02.2020Lesedauer: 4 Min.
Die Transferbilanz von Julian Nagelsmann: Er macht viele Spieler besser und steigert ihren Marktwert.Vergrößern des Bildes
Die Transferbilanz von Julian Nagelsmann: Er macht viele Spieler besser und steigert ihren Marktwert. (Quelle: imago-images-bilder)
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Er gilt aktuell als das größte deutsche Trainertalent. Insbesondere die Transferbilanz des erst 32-Jährigen spricht Bände. Weil er Fußballprofis nicht nur besser, sondern auch teurer macht.

Julian Nagelsmann entwickelte zahlreiche Spieler zu internationaler Klasse und brachte seinem Ex-Verein Hoffenheim etliche Millionen Euro Transfererlöse ein. Aktuell steht er mit RB Leipzig auf Tabellenplatz zwei und ist damit Bayern-Jäger Nummer eins.

Am Sonntagabend (18.30 Uhr, im Liveticker bei t-online.de) kommt es nun zum direkten Duell zwischen Rekordmeister und Herbstmeister. In dieser Partie, Bayern gegen Leipzig, will Nagelsmann beweisen, warum er als das größte deutsche Trainertalent der vergangenen Jahrzehnte gilt. Denn eines darf man nicht vergessen: Der erst 32-jährige Nagelsmann betreut mit Leipzig seine erst zweite Station als Cheftrainer einer A-Mannschaft.

Trotzdem ist Nagelsmann auf dem Trainermarkt heiß begehrt. Das liegt insbesondere an seinen äußerst erfolgreichen dreieinhalb Jahren bei der TSG Hoffenheim. So war er nicht nur beim deutschen Rekordmeister FC Bayern immer wieder im Gespräch, auch die Premier-League-Klubs Arsenal und Tottenham sollen angeklopft haben.

Aktuell kriselt es zwar etwas bei RB und Nagelsmann, aus den letzten drei Pflichtspielen holte man nur einen Punkt. Und trotzdem scheint klar zu sein, dass Nagelsmann noch eine lange, erfolgreiche Karriere bevorsteht. Doch was macht diesen Trainer so besonders? t-online.de hat sich näher mit ihm befasst und analysiert vor allem dessen Transferbilanz.

Nagelsmann: Der Transfermarkt ist "völlig irre"

Erst im Januar dieses Jahres bezeichnete der Trainer von RB Leipzig den Transfermarkt als "völlig irre". Die Herausforderung sei, Spieler zu finden, die den Klub in kürzester Zeit besser machen. Kein leichtes Unterfangen, doch genau das scheint dem Mann zu gelingen, der im Februar 2016 als gerade einmal 28-Jähriger die TSG Hoffenheim als Cheftrainer übernahm. Das belegen diese sechs Beispiele:

Andrej Kramaric

Hoffenheim lieh den Kroaten unmittelbar vor Nagelsmanns Amtsantritt von Leicester City aus und verpflichtete ihn nach Saisonende für 11 Millionen Euro fest. Bei den "Foxes" erhielt er kaum Einsatzzeiten und traf kein einziges Mal in der Premiere-League-Saison. Auch in den ersten drei Spielen unter Huub Stevens bei Hoffenheim blieb Kramaric ohne nennenswerten Erfolg.

Unter Nagelsmann entwickelte er sich aber gleich in der ersten Halbserie bei 15 Einsätzen mit fünf Toren und vier Torvorlagen in eine positive Richtung. In der darauffolgenden Saison 2016/2017 stand Kramaric bei jedem Bundesligaspiel auf dem Platz, traf 15 Mal und legte acht Tore auf – ein Bundesliga-Topwert, den er auch in den darauffolgenden beiden Spielzeiten halten konnte.

In diese Saison startete der 28-Jährige mit einer Knieverletzung und konnte erst am achten Spieltag gegen Schalke 04 auflaufen – und direkt seinen ersten Treffer landen. Seither schoss er in elf Einsätzen sechs Tore und bereitete zwei weitere vor. Für Aufsehen sorgten Äußerungen in der "Bild" von Kramaric, in denen er die häufigen Systemwechsel kritisierte: "Wir sind keine Roboter!". Diese Aussagen bezeichnete der Stürmer später als Fehler und adelte Nagelsmann bei "Spox" als "einen der besten Trainer der Welt."

Kerem Demirbay

Der Mittelfeldspieler wechselte im Sommer 2016 für 4,7 Millionen Euro vom Hamburger SV zur TSG. In drei Jahren steigerte sich sein Marktwert laut "transfermarkt.de" aufgrund starker Leistungen auf 32 Millionen Euro. Für eben diese Summe verließ er die Kraichgauer im Sommer 2019 auch in Richtung Leverkusen.

Das erste halbe Jahr ohne Nagelsmann verläuft aber enttäuschend für ihn. Bei 22 Einsätzen unter Peter Bosz und über 1.500 Spielminuten gelang dem deutschen Nationalspieler kein einziger Treffer bei drei Torvorlagen. Dabei ist Kerem Demirbay Leverkusens Rekordtransfer. In einem Interview mit dem "Kicker" übt er auch Selbstkritik: „Ich habe nicht abgeliefert.“

Joelinton

Der Brasilianer wechselte bereits 2015 für preiswerte 1,25 Millionen Euro aus seiner Heimat zur TSG. Nach nur einer Saison wurde er für zwei Jahre an Rapid Wien ausgeliehen. Erst in der vergangenen Saison 2018/19 konnte er dann durch sieben Tore und sieben Vorlagen auf sich aufmerksam machen. Joelinton war für Nagelsmann zu einem wichtigen Pfeiler des TSG-Offensivspiels geworden

Im Sommer sicherte sich der englische Premier-League-Klub Newcastle United die Dienste des 23-Jährigen und blätterte dafür 44 Millionen Euro Ablöse hin. Doch in England fehlt ihm Nagelsmann. Joelinton gilt als Fehleinkauf: Nur ein einziger Treffer gelang ihm bislang für die "Magpies" – und das bereits zum Saisonbeginn im August.

Seit über 1.700 Minuten wartet Joelinton nun schon auf einen Torerfolg. Auch als Vorlagengeber konnte er noch nicht glänzen, lediglich zwei Tore bereitete er direkt vor.

Im Video: "Nagelsmann Irgendwann Trainer des FC Bayern"

Niklas Süle

Der Innenverteidiger hat sich von der Hoffenheimer Jugend zur festen Stammkraft beim FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft hochgespielt. Nagelsmann konnte den stämmigen 1,95-Mann viele Jahre in der TSG-Jugend beobachten, in der er lange vor seiner Beförderung zur A-Mannschaft als Trainer tätig war. Eineinhalb Jahre arbeiteten sie zusammen in der Bundesliga.


"Ich habe unter ihm bei Hoffenheim sehr viel gelernt" schwärmt Süle heute noch über seinen ehemaligen Trainer, der "vielleicht nicht in naher Zukunft, aber irgendwann, Trainer des FC Bayern wird". Auch wenn Süle wegen eines Kreuzbandrisses derzeit verletzt ausfällt, ist seine bisherige Erfolgsgeschichte eng verbunden mit Nagelsmann.

Serge Gnabry

Der 24-jährige Flügelspieler hat eine enge Verbindung zu Nagelsmann. Der FC Bayern verpflichtete Gnabry im Sommer 2017 und verlieh ihn direkt an die TSG Hoffenheim. Eine Saison lang reifte Gnabry unter Nagelsmann und entwickelte sich dank der detailreichen individuellen Arbeit des Trainers zu dem Tempodribbler, der heute die Bundesliga und Nationalmannschaft bereichert.

Es ist auch Nagelsmanns Verdienst, dass Bundestrainer Joachim Löw sagt: "Serge spielt bei mir immer!"

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Nico Schulz

Der 26-jährige Außenverteidiger wechselte im Sommer 2017 für drei Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zur TSG Hoffenheim. Ein Jahr später folgte die erstmalige Berufung ins DFB-Team. Ein weiteres Jahr später verpflichtete der Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund den gebürtigen Berliner für 25 Millionen Euro.

Im Video oben sehen Sie, welche Zukunft FC-Bayern-Verteidiger Niklas Süle für Julian Nagelsmann prophezeit, oder Sie klicken hier.

Verwendete Quellen
  • Transfer- und Leistungsdaten: "transfermarkt.de"
  • Nagelsmann: "Tranfermarkt völlig irre": "Sportbuzzer"
  • Kramaric-Kritik an Nagelsmann: "Bild"
  • Kramaric: "Einer der besten der Welt": "Spox"Demirbay: "Habe nicht abgeliefert": "Kicker"
  • Joelinton in England "Fehleinkauf": "Dailymail"
  • Gnabry: Nagelsmann über Spielweise: "Kicker"
  • "Serge spielt bei mir immer": eigener Bericht auf t-online.de
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