Bundesliga-Topspiel Debakel für Dortmund: Bayern demontieren desolaten BVB
Der FC Bayern München hat das Topspiel gegen Borussia Dortmund klar für sich entschieden. Der Rekordmeister zerlegte einen harmlosen BVB – und zog auch tabellarisch an den Schwarz-Gelben vorbei.
Bayern München hat im letzten Spiel von Uli Hoeneß als Präsident ein Ausrufezeichen in der Bundesliga gesetzt. Der Rekordmeister deklassierte den Erzrivalen Borussia Dortmund verdient mit 4:0 (1:0) und schob sich vorerst an den Westfalen vorbei auf Rang drei der Tabelle.
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Robert Lewandowski (17./ 76.), Serge Gnabry (47.) und ein Eigentor von Mats Hummels (79.) entschieden das Spiel, in dem sich die Gäste nach gutem Beginn vom ersten Gegentor aus der Bahn werfen ließen – es folgte ein erschreckend mutloser Auftritt des BVB.
Bürki rettet gegen Gnabry
Das erste Tor von Lewandowski, der mit seinem Treffer 15 und 16 im elften Saisonspiel den Rekord von Gerd Müller aus der Spielzeit 1968/1969 übertraf, spielte den Bayern in die Karten: Die auf Sicherheit bedachten Münchner rissen das Spiel entschlossen an sich und erspielten sich aus ihrer stabilen Abwehr heraus gute Gelegenheiten. Bei einem Schuss von Kingsley Coman verhinderte Hummels vor der Linie einen weiteren Gegentreffer, nur Sekunden später rettete Roman Bürki gegen Gnabry (27.).
"Kompliment an die Mannschaft: Wir waren mutig, haben mit den Außenverteidigern vorgepresst. Es ist immer wieder herrlich, wenn Borussia Dortmund hier herkommt und wir dann so spielen", sagte Bayerns Thomas Müller nach der Partie bei Sky. "Wir haben früh klar gemacht, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Man hat gesehen, dass wir da waren."
Die Bayern erhielten nun Szenenapplaus vom lange nicht verwöhnten Publikum, Hummels dagegen musste seine Mitspieler mit Gesten dazu auffordern, den Kopf wieder hochzunehmen und die Brust rauszustrecken. Auch Favre zog in dieser Phase Konsequenzen und holte Jadon Sancho vom Feld (35.): Der Engländer, der zuletzt angeschlagen war, entpuppte sich als Totalausfall. Raphael Guerreiro kam für die linke Angriffsseite der Dortmunder, Thorgan Hazard rückte nach rechts.
Den angeschlagenen Kapitän Marco Reus hatte Favre auf der Bank gelassen – er kam wie Paco Alcacer in der 61. Minute. Die Bayern begannen wie erwartet mit der Startelf vom Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus (2:0), in dem Flick debütiert hatte.
"Bayern war viel besser. In puncto Technik und Ballannahme. Wir waren nicht gut. Es war eine große Enttäuschung", sagte ein genickter BVB-Trainer Lucien Favre nach der Partie bei Sky. "Wir haben unnötige Bälle verloren, anstatt einfach zu spielen. Es war nicht gut. Unglaublich. Sehr schwach."
Diese Formation gewann von Minute zu Minute mehr Sicherheit – sie wurde allerdings von den Gäste kaum ernsthaft unter Druck gesetzt. In der Tat schien es dem BVB, der die vergangenen Spiele in München 0:5, 0:6, 1:4 und 1:5 verloren hatte, wichtiger zu sein, den sich abzeichnenden Schaden in Grenzen zu halten. Allein: Auch dieser Plan ging nicht auf.
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Die Borussen konnten nicht annähernd an die starke zweite Halbzeit aus der Champions League gegen Inter Mailand anknüpfen und enttäuschten insbesondere offensiv auf ganzer Linie. Durch die Niederlage musste die Favre-Elf die Bayern auch in der Tabelle vorbeiziehen lassen und ist mit 19 Punkten nun Fünfter.
- Mit Material der Nachrichtenagentur sid