Nach Fan-Schmähgesängen Torwart zu eigenen Fans: "Nicht angebracht, ihn runterzumachen"
Nach einem unglücklichen Fehler muss Nürnberg-Torwart Willert Schmähgesänge der Bochum-Fans ertragen. Doch Bochums Torwart Riemann springt ihm mit einer fairen Geste zur Seite.
Der Nürnberger Torwart ging beim 3:1-Sieg des VfL im Zweitliga-Duell mit dem FCN am Montagabend in der Halbzeit zur Bochumer Fan-Tribüne in der Ostkurve und signalisierte dem Anhang mit dem vor den Mund gehaltenen Zeigefinger, mit den Schmähgesängen gegen den jungen Keeper aufzuhören. "Ich fand es einfach nicht angebracht, den gegnerischen Torwart runterzumachen, weil er das nicht verdient hat", erklärte Riemann später.
"Fünfter Torwart, jeder weiß warum"
Der 18 Jahre alte Profidebütant Willert war wegen eines Patzers beim 0:2 durch Simon Lorenz (40. Minute) mit Sprechchören wie "Fünfter Torwart, jeder weiß warum" verhöhnt worden. Willert kam zu seiner Liga-Premiere, weil die anderen vier Keeper des FCN wegen Verletzung oder Krankheit nicht zur Verfügung standen.
- Erster Heimsieg der Saison: Bochum schießt Nürnberg ab
- 2. Bundesliga: HSV verspielt Sieg in Überzahl – Bielefeld und Stuttgart gewinnen
Riemann fand, sein Gegenüber habe "ein richtig gutes Spiel gemacht. Für mich war das kein Fehler von ihm. Es war kein einfacher Ball, der kam mit viel Schnitt zum Tor, ist vorher aufgesprungen und auch die Mauer ist auseinandergegangen". Riemann ergänzte zu seiner Fairplay-Geste: "Deswegen war es mir ein Anliegen, den Fans mitzuteilen, dass sie die Rufe doch bitte unterlassen sollen."
- Nachrichtenagentur dpa