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FC Bayern: Das sind die Baustellen von Niko Kovac & Co.


Start in Bundesliga-Vorbereitung
Das sind die Baustellen des FC Bayern


07.07.2019Lesedauer: 4 Min.
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Haben viel Arbeit vor sich: Niko Kovac (l.) und Karl-Heinz Rummenigge.Vergrößern des Bildes
Haben viel Arbeit vor sich: Niko Kovac (l.) und Karl-Heinz Rummenigge. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Sowohl RB Leipzig als auch Borussia Dortmund greifen die Spitze der Bundesliga an. Um die Attacken abwehren zu können, hat der FC Bayern zum Start in die Saisonvorbereitung noch viel Arbeit vor sich.

Der Perlacher Forst ist nicht weit. Auch nach seinem Ende beim FC Bayern hält sich Franck Ribéry mit Laufrunden nahe seiner Villa in München-Grünwald fit. Zukunft? Offen! Ex-Kollege Arjen Robben hat dagegen am Donnerstag seine spektakuläre Karriere beendet.

Robben, Ribéry und Hummels waren Problemlöser

Mats Hummels, ein weiterer Ex-Kollege, behält zumindest seine Wohnung in München-Schwabing. Doch sie alle sind weg – und nicht mehr Problemlöser der Bayern.


Dabei ist die Lage verzwickt. Nur 17 Spieler umfasst der Kader, zudem könnten Jerome Boateng und Renato Sanches den Klub noch verlassen. Am Montag startet der Double-Gewinner in die Bundesliga-Vorbereitung. t-online.de erklärt die Baustellen für Trainer Niko Kovac und sein Team.

Punkt 1: Tor – Manuel Neuer zufriedenstellen

Es waren ungewohnt deutliche Worte aus dem Lager von Weltmeister Manuel Neuer. "Manuel ist erfolgsorientiert. Mein Eindruck ist, dass der Abstand zu den vier englischen Top-Teams schon gravierend ist", erklärte sein Berater Thomas Kroth der "Süddeutschen Zeitung" und baute Druck auf die Vereinsspitze auf: "Wenn er merkt, der FC Bayern klotzt ran, dann wird er noch mal richtig aufblühen."

So seien die Bayern aber "nicht konkurrenzfähig", meinte Kroth offensiv und ergänzte, dass eine Vertragsverlängerung über 2021 hinaus für den 33-jährigen Torwart "nicht das einzige Modell" sei. Es gilt, Neuer zufriedenzustellen!

Punkt 2: Abwehr – Nachfolger von Mats Hummels integrieren

Verschiedenen Berichten zufolge gilt der Hoffenheimer Kapitän Kevin Vogt als Wunschspieler von Kovac. Da nach der öffentlichen "Watschn‘" von Präsident Uli Hoeneß ("ein Fremdkörper") nur noch wenige Beobachter mit einem Verbleib von Weltmeister Boateng rechnen, könnte Vogt bei einer Dreierkette in die Mitte rücken.

Doch was, wenn eine Viererkette angebracht wäre? Kein Geringerer als Ex-Bayern-Profi Bixente Lizarazu äußerte Bedenken an der Eignung seiner französischen Landsleute Lucas Hernández und Benjamin Pavard, beide neu beim FC Bayern, für die Abwehrmitte.

"Ich sehe sie zuallererst in der Außenverteidigung", sagte Lizarazu dem "kicker": "Auch wenn Niklas Süle viel Potenzial hat, würde ich nicht mit ihm plus Pavard und Hernández in die Saison gehen." Er wisse nicht, meinte er, ob Hernández "innen internationale Topklasse darstellt".

Und Pavard? "Stuttgart ist nicht München, vom VfB zum FC Bayern ist es ein großer Schritt. Er muss viel dafür tun", erklärte Lizarazu: "Seine Entwicklung ging seit der WM 2018 zurück. Er lieferte nur noch Durchschnitt ab." Und Vogt? Ist erstens (noch) nicht verpflichtet. Und es bleibt die Frage, ob er wirklich die Klasse eines Hummels hat.

Punkt 3: Mittelfeld – FC Bayern braucht mehr Systeme

Die Vielseitigkeit von Joshua Kimmich schafft Chancen – und die Herausforderung, wo der Anführer in spe am besten aufgestellt werden soll. Kovac lieferte eine Antwort. "Wenn wir keinen zusätzlichen Außenstürmer bekommen, stellen wir von Fall zu Fall eine Dreierkette plus zwei hochstehende Außenverteidiger auf", erklärte der kroatische Coach dem "kicker". Hieße wohl ein 3-5-2-System mit Kimmich auf rechts und David Alaba auf links.

Kurios: Noch in der vergangenen Saison hatte Kovac Kimmich gerügt, dass er seine Rolle auf rechts zu offensiv interpretiere. Eine weitere Möglichkeit: Den 24-Jährigen auf der Sechs aufstellen. Das macht bereits Bundestrainer Joachim Löw.


Fakt ist, dass Kovac mit seiner Mannschaft völlig neue Formationen einstudieren muss. Im besten Fall so akribisch, dass mehrere Spieler während einer Partie situativ tauschen können – samt System. Das bedeutet: viel Training!

Punkt 4: Angriff – Back-up für Robert Lewandowski finden

"Vier Spieler brauchen wir noch", hatte Kovac dem "kicker" gesagt. Auf der Wunschliste dürfte sich auch ein Stürmer finden. Denn: Das Worst-Case-Szenario, dass sich Robert Lewandowski schwerer verletzt, ist noch nicht eingetreten. Was aber, wenn?

t-online.de weiß: Kwasi Okyere Wriedt, Torjäger der zweiten Mannschaft, bekam bereits ein Wechselverbot ausgesprochen. Doch ein Champions League-Back-up ist der 24-jährige Sturmtank sicher (noch) nicht.

Um Timo Werner war es wiederum zuletzt merklich ruhig geworden. Aus Leipzig ist zu hören, dass sich der deutsche Nationalstürmer vielleicht doch eine Vertragsverlängerung bei RB vorstellen könne. Bei der U21-EM hatte sich dagegen Luca Waldschmidt vom SC Freiburg in den Fokus gespielt – ist er einer für die Bayern?

Punkt 5: Selbstverständnis des FC Bayern neu beleben

"Für mich ist es von großer Bedeutung, jedes Jahr die Chance zu haben, die Champions League zu gewinnen. Mein Ziel ist es sicher nicht, zittern zu müssen, ob wir die Gruppe oder das Achtelfinale schaffen", sagte Lautsprecher Kimmich forsch der "Sport Bild": "Wir alle haben das Ziel, dieses Ding zu holen, wollen wie die Generation vor uns jedes Jahr ins Halbfinale oder Finale einziehen."

Die Ansage stimmt. Doch die Mentalitätsmonster Robben und Hummels werden fehlen. Und die Bayern schwächelten nicht nur unter Kovac, sondern auch unter Carlo Ancelotti just im Herbst.

"Wir wissen, dass es nicht nur Können war: Dortmund hat uns geholfen, auch im Pokal sind wir nicht marschiert", meinte Kimmich mit Blick auf die vergangene Spielzeit: "Ich denke, dass kein Spieler von uns mit der Saison 100 Prozent zufrieden sein kann."

Punkt 6: Eine neue Bayern-Hierarchie aufbauen

Woran sich die Frage nach der neuen Hierarchie anschließt. Hummels war dem Vernehmen nach in der Mannschaft nicht unumstritten, aber ein Stratege aus der Tiefe.

Die vielleicht entscheidende Frage lautet: Wer verkörpert neben Kimmich künftig das "Mia san mia"? Und wer hat in der Kabine das Sagen? Auch daran werden sie feilen, Kovac und seine Stars des FC Bayern.

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