Bundesliga Bayern humorlos – Rekordmeister mit Arbeitssieg gegen Hannover
Der Rekordmeister lässt dem Abstiegskandidaten keine Chance und fährt die nächsten Punkte im Titelrennen ein. Eine Schiri-Entscheidung sorgt für den Aufreger des Spiels.
Souveräner Sieg für den FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister gewann gegen Abstiegskandidat Hannover 96 problemlos mit 3:1 (2:0) gegen die Niedersachsen und legte damit im Meisterschaftsrennen mit Borussia Dortmund vor. Die Münchner liegen zumindest kurzzeitig fünf Punkte vor dem BVB, der am Samstagabend noch bei Werder Bremen ran muss (ab 18:30 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de).
Robert Lewandowski (27. Minute), Leon Goretzka (40.) und der eingewechselte Routinier Franck Ribéry (84.) in seinem vorletzten Heimspiel sorgten dafür, dass der Vorsprung auf den BVB vor dessen Auftritt in Bremen auf fünf Punkte anwuchs. Der eingewechselte Jonathas verkürzte am kuriosen Beginn der zweiten Hälfte per Handelfmeter (52.). Kurz darauf sah der Brasilianer die Gelb-Rote Karte (55.).
Bayern viel dynamischer als noch gegen Nürnberg
Vor dem Anpfiff ehrten Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die ersten Münchner Doublegewinner von 1969 um Franz Beckenbauer auf dem Rasen der ausverkauften Allianz Arena. Bei noch zwei ausstehenden Ligaspielen und dem Pokalfinale am 25. Mai in Berlin gegen RB Leipzig sind die Aussichten der Bayern auf das insgesamt zwölfte Double sehr gut. Dem Tabellenletzten Hannover bleibt nach dem Sieg von Hertha BSC gegen Stuttgart weiter eine Minimalhoffnung.
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Der Rekordmeister trat vor 75 000 Zuschauern viel dynamischer als vor einer Woche beim enttäuschenden 1:1 in Nürnberg auf. "Du musst die Qualität, die du in der Technik hast, mit Geschwindigkeit multiplizieren", lautete die Maßgabe von Trainer Niko Kovac – und die Mannschaft setzte das um. Wenn es schnell ging, wurde es immer gefährlich vor dem 96-Tor. Die Münchner hatten reihenweise Chancen gegen eine hilflose Gäste-Mannschaft. Zeitweise musste der starke Torhüter Michael Esser im Minutentakt retten. Er allein hielt sein Team im Spiel.
Bei den Toren war der Schlussmann der Niedersachsen machtlos. Nach einer wunderbaren Flanke von Joshua Kimmich war Lewandowski zur Stelle. Per Kopf traf er zum 22. Mal in dieser Bundesligasaison.
Umstrittene Entscheidung für Hannover
Vor dem 2:0 setzte sich Kingsley Coman mit einer Portion Glück auf dem linken Flügel durch und legte auf Goretzka ab. Der Nationalspieler konnte ungestört Maß nehmen – aus knapp 20 Metern prallte sein Schuss vom Innenpfosten ins Tor. Insgesamt betrieben die Münchner besonders vor der Pause einen Chancenwucher. Goretzka etwa traf aus acht Metern freistehend nur die Latte (45.+1).
Nach dem Einbahnstraßenfußball in Hälfte eins kam Hannover nach dem Seitenwechsel kurzzeitig in ein Spiel zurück, das eigentlich längst verloren war. Zunächst entschied Schiedsrichter Christian Dingert nach einer Ballberührung von Jérôme Boateng bei einer Flanke mit der Hand nach Videobeweis auf einen umstrittenen Elfmeter.
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Der eingewechselte Jonathas verwandelte sicher zum 2000. Bundesliga-Gegentor der Bayern. Er holte danach den Ball aber mit etwas viel Körpereinsatz aus dem Tor. Dingert zeigte Gelb – und zückte nur drei Minuten später fragwürdig Gelb-Rot. Bei einem Zweikampf mit Kimmich hatte der Brasilianer den Münchner am Kopf berührt.
In Überzahl blieb es ein Spiel auf ein Tor. Hannover zog sich tief zurück. Die Fans feierten erst den Torschützen Ribéry. Dann wurde auch noch Arjen Robben eingewechselt, jeder Ballkontakt des fünf Monate fehlenden Holländers wurde bejubelt. In der Nachspielzeit ärgerte er sich über einen Freistoß, den er über das Tor setzte.
- dpa