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Vor DFB-Pokal-Spiel gegen Hertha: Der FC Bayern hat ein Abwehr-Problem


Vor Pokal-Duell mit Hertha
Der FC Bayern hat ein Abwehr-Problem


Aktualisiert am 06.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Fassungslos: Mats Hummels ärgert sich über eine Schiedsrichter-Entscheidung beim Spiel gegen Leverkusen.Vergrößern des Bildes
Fassungslos: Mats Hummels ärgert sich über eine Schiedsrichter-Entscheidung beim Spiel gegen Leverkusen. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)
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Seit Wochen ist der deutsche Rekordmeister in der Defensive überraschend verwundbar. Das liegt auch an Mats Hummels – und einigen falschen Entscheidungen.

Licht und Schatten lagen für Mats Hummels beim Spiel gegen Bayer Leverkusen mal wieder ganz nah beieinander. Erst leitete er den Angriff vor dem 1:0 seines FC Bayern mit einem herausragenden Außenristpass auf Kingsley Coman ein – und zeigte seine nach wie vor große fußballerische Qualität.

Doch beim 1:2 und 1:3 schien sich die Bayern-Abwehr um Hummels in einigen Situationen quasi aufzulösen. Sowohl vor dem zweiten als auch vor dem dritten Gegentreffer stürmte er riskant aus dem Abwehrverbund nach vorne, konnte den gegnerischen Angriff aber nicht stoppen. Die Folge: In seinem Rücken entstand eine riesige Lücke, die Nebenmann Niklas Süle allein nicht schließen konnte.

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t-online.de-Kolumnist Stefan Effenberg kritisierte im TV-Talk "Doppelpass": "Er muss dort eigentlich das Spiel verzögern. Es sind relativ einfache Tore, die die Bayern bekommen." Und Michael Ballack ergänzte in der selben Sendung: "Hummels ist ein erfahrener Mann, der muss wissen, wann er wegbleiben muss. Er löst ganz klar die Abwehrreihe auf."

Schlechteste Statistik in Hummels' Karriere

Die Szenen waren symptomatisch für das Abwehrverhalten des Rekordmeisters in dieser Saison. Einerseits funktioniert die Absicherung gegen Konter unter Trainer Niko Kovac kaum, häufig sind die Abwehrspieler nach Ballverlusten ganz auf sich allein gestellt. Andererseits treffen vor allem Jerome Boateng und Mats Hummels defensiv auch häufiger die falsche Entscheidung als früher.

Eine Statistik macht Hummels aktuelle Probleme besonders deutlich. Zum ersten Mal in seiner Bundesliga-Karriere ist er in dieser Saison bislang häufiger ausgedribbelt worden als er den Gegner im direkten Zweikampf stoppen konnte. In der vorherigen Saison gewann er noch bei 2,4 von durchschnittlich drei Tacklings pro Spiel den Ball. In dieser Saison hat er nur noch im Schnitt 0,8 gewonnene Duelle pro Spiel aufzuweisen, während er 0,9 verliert.

Zum Absteiger der Hinrunde gewählt

Auch seinen Mit- und Gegenspielern ist das nicht verborgen geblieben. In einer anonymen Umfrage des "Kicker" wählten die Bundesliga-Profis Hummels zum Absteiger der Hinrunde, knapp vor Jérôme Boateng.

Eine einfache Erklärung für das Formtief gibt es nicht, eher sind es mehrere Faktoren. Sowohl Hummels als auch Boateng waren mit ihrem risikoreichen Abwehrspiel in den vergangenen Jahren erfolgreich und Leistungsträger in ihren Teams. Doch sie waren dabei auch immer Teil einer funktionierenden Elf mit einer stabilen Taktik. Gelangen ihre riskanten Vorstößen nicht, half der Nebenmann – oder eben ein überragender Manuel Neuer im Tor. Das funktioniert nicht mehr.

Eine weitere Möglichkeit: Trainer Niko Kovac legt, zumindest öffentlich, weniger Wert auf taktische Details. Von ihm ist nicht überliefert, dass er seine Spieler darauf hinweist, in welchem Winkel sie ihren Fuß positionieren müssen, um den Bruchteil einer Sekunde schneller im Zweikampf zu sein wie es beispielsweise von Pep Guardiola oder Lucien Favre berichtet wurde. Aber haben zwei so erfahrene Spieler das wirklich nötig?

Je defensiver, desto besser

Das Alter könnte aber auch anders betrachtet eine Rolle spielen. Hummels und Boateng sind 30 Jahre alt. Ihr Spiel lebt(e) davon, Situationen schneller zu erkennen als der Gegner. Das scheint sich mittlerweile ins Gegenteil verkehrt zu haben.


Eine defensivere Ausrichtung käme ihnen womöglich gelegen, zu beobachten war das bei Hummels unter anderem, wenn die Nationalelf mit einer Fünferkette agierte. Mit zwei absichernden Nebenleuten an seiner Seite konnte Hummels überzeugen. Doch das ist beim FC Bayern, der fast immer selbst das Spiel machen muss, nur schwer umsetzbar.

"Genug geärgert. Weiter geht's", hatte Hummels nach der Niederlage in Leverkusen getwittert. Für den vielleicht besten deutschen Innenverteidiger der vergangenen Jahre möchte man ergänzen: "...aber hoffentlich nicht so wie bisher."

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
  • Statistiken via whoscored.com
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