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Bundesliga: Gladbach stagniert, Frankfurt erlebt miese Saison


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Saisonprognose zur Bundesliga
Gladbach stagniert, Frankfurt erlebt miese Saison

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Aktualisiert am 22.08.2018Lesedauer: 6 Min.
Zwei Trainer mit unterschiedlichen Problemen: Tayfun Korkut vom VfB Stuttgart (l.) und Adi Hütter von Eintracht Frankfurt.Vergrößern des Bildes
Zwei Trainer mit unterschiedlichen Problemen: Tayfun Korkut vom VfB Stuttgart (l.) und Adi Hütter von Eintracht Frankfurt. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Bundesliga startet in die neue Saison. Wie haben sich die Teams verstärkt, wie gut sind sie in Form? Wer hat Ambitionen nach oben und für wen wird es eng? t-online.de macht den Bundesliga-Check.

Mit der Begegnung zwischen Bayern München und der TSG Hoffenheim (Freitag, ab 20:30 Uhr im Liveticker bei t-online.de) wird die Bundesliga-Saison 2018/19 eröffnet.


Im zweiten Teil der großen Bundesliga-Vorschau nimmt t-online.de die Teams unter die Lupe, die in der vergangenen Saison die Plätze sieben bis zwölf belegt haben. Wie sind die Kader zusammengestellt? Was wird von den Trainern erwartet? Wie gut sind die Klubs durch die Vorbereitung gekommen und wo könnten sie am Saisonende landen?

VfB Stuttgart

Kader: Nach Mario Gomez im Winter holte der VfB auch zum Saisonwechsel einige echte Verstärkungen – allen voran Gonzalo Castro (Dortmund) und Daniel Didavi, der nach zwei durchwachsenen Jahren in Wolfsburg in die Heimat zurückkehrte. Mit Pablo Maffeo (Manchester City), Nicholas Gonzalez (Argentinos Juniors), Borna Sosa (Dinamo Zagreb) und Marc Oliver Kempf (Freiburg) angelten sich die Schwaben außerdem vielversprechende Talente. Und auch Ex-Bayern-Star Holger Badstuber entschied sich für einen Verbleib. Dagegen steht mit Daniel Ginczek (Wolfsburg) nur ein größerer Abgang. Die Zukunft des französischen Weltmeisters Benjamin Pavard ist indes weiter offen.

Trainer: Bei seiner Verpflichtung im Januar schlug Tayfun Korkut große Skepsis entgegen, ein halbes Jahr später hat sich das komplett umgekehrt: Mit 31 Punkten aus 14 Ligaspielen führte er den VfB überraschend auf Platz sieben und genießt in Stuttgart große Sympathien. Nach den namhaften Verpflichtungen und der starken Rückrunde wachsen allerdings auch die Ansprüche. Doch Ziele wie die Europapokal-Qualifikation gibt es von Korkut nicht. Seine Maxime: "Wir wollen nicht über Platzierungen reden."

Form und Prognose: Die Vorbereitung hat die ohnehin schon vorhandene Euphorie in Stuttgart weiter befeuert. Der VfB blieb in Testspielen ungeschlagen und trotzte unter anderem Atlético Madrid ein 1:1 ab. Im Pokal kam dann allerdings die Ernüchterung: 0:2 in Rostock, Erstrunden-Aus gegen einen Drittligisten. Manager Michael Reschke bleibt trotzdem ruhig: „Wir sind gefestigt, ich mache mir wenig Sorgen, was die Bundesliga angeht.“ Um dort besser abzuschneiden als in der vergangenen Saison, muss einiges zusammenkommen. Zumindest auf dem Papier hat der VfB aber durchaus das Potenzial dazu. Platz 7

Eintracht Frankfurt

Kader: Der personelle Aderlass ist nach der starken Saison mit dem unerwarteten Pokalsieg groß. Mit Lukas Hradecky (Leverkusen), Marius Wolf (Dortmund), Omar Mascarell (Schalke) und Kevin-Prince Boateng (Sassoulo) verließen die Eintracht zahlreiche Leistungsträger. Zudem wurde der Vertrag mit Vereinsikone Alex Meier nicht verlängert. Demgegenüber stehen mit Torwart Frederik Rönnow (Bröndby), Lucas Torró (Real Madrid), Goncalo Paciencia (Porto) oder Evan N'Dicka (Auxerre) in der Bundesliga weitgehend unbekannte Neuzugänge. Zwei weitere Neue, Nicolai Müller und Filip Kostic (beide HSV), haben dagegen Erfahrung im deutschen Oberhaus. Für Euphorie sorgte Kroatiens WM-Held Ante Rebic, der bis 2022 verlängerte, statt zu einem Spitzenklub zu wechseln.

Trainer: In der Schweiz führte Adi Hütter die Young Boys Bern nach 32 Jahren wieder zum Meistertitel. Bei der Eintracht tritt er als Nachfolger des zum FC Bayern abgewanderten Niko Kovac in große Fußstapfen – und steht vor einer Mammutaufgabe: Der Österreicher muss einen personell geschwächten Kader trotz Doppelbelastung auf Kurs halten – und nebenbei seine fußballerischen Vorstellungen implementieren. Der Start ging mit einem 0:5 im Supercup gegen Bayern und dem peinlichen Pokal-Aus in Ulm (1:2) total in die Hose. Zuvor hatte Hütter schon sieben Spieler aussortiert, darunter prominente Namen wie Marco Fabian und Simon Falette.

Form und Prognose: Nach einer holprigen Vorbereitung mit einigen Testspielniederlagen und dem Pleiten-Start gegen Bayern und Ulm ist in Frankfurt gehörig Druck auf dem Kessel. Das neu formierte Team wird allerdings Zeit brauchen, bis es Hütters Philosophie verinnerlicht und sich eine neue Hierarchie herausgebildet hat. Die zusätzliche Belastung durch den Europapokal macht die Sache nicht einfacher. Die Eintracht steht vor einer ganz schweren Saison. Platz 15

Borussia Mönchengladbach

Kader: Der Kader ist gut besetzt, doch Gladbach hat Verletzungspech. Mit Neuzugang Michael Lang, Flügelspieler Ibrahima Traoré, Laszlo Benes und Mamadou Doucouré gibt es wieder mehrere Langzeitverletzte. Im Abwehrzentrum wiegt der Abgang von Jannick Vestergaard (Southampton) schwer. Der Däne wird nicht nur in der Defensive, sondern mit seiner Torgefahr bei Standards auch vorne fehlen. Immerhin hat Gladbach die Einnahmen für Vestergaard (25 Millionen Euro) clever reinvestiert. Mit Alassane Pléa (Nizza) wurde eine kleine Problemstelle in der Spitze geschlossen – sofern er einschlägt.

Trainer: Dieter Hecking ist unter Druck. Letztes Jahr war Gladbach im internationalen Wettbewerb nicht vertreten – und verpasste trotzdem das obere Tabellendrittel. Platz neun war eigentlich zu wenig für die Ansprüche der Borussen. Bei einem weiteren Jahr ohne Europa wäre Hecking mehr als angezählt.

Form + Prognose: In den Testspielen überzeugte die Borussia und zeigte auch im Pokal einen dominanten und souveränen Auftritt. Die Qualität im Team ist da, gerade Yann Sommer strahlt nach seinen guten Leistungen bei der WM ein enormes Selbstbewusstsein aus. Doch besonders in der Abwehr bleiben noch ein paar Fragezeichen, die Dieter Hecking im Verbund mit Max Eberl lösen muss. Platz 9

Hertha BSC

Kader: Hertha setzt seine Strategie aus den letzten Jahren fort: Wenig Risiko bei den Transfers und viele Spieler aus der eigenen Jugend hochziehen. Mit Pascal Köpke, Lukas Klünter und Javairo Dilrosun standen die ersten drei Transfers früh fest, um sich schnell einzuspielen. Alle drei drängten jedoch nicht sofort in die Stammelf, daher ruhen die Hoffnungen eher auf Marko Grujic, den man noch kurzfristig von Liverpool ausgeliehen hat. Denn: Mit Mitchell Weiser (Leverkusen) ist einer der besten Profis gegangen, der viel Kreativität mitbrachte. Seinen Ausfall gilt es zu kompensieren.

Trainer: Pal Dardai ist nun seit dreieinhalb Jahren im Amt und hat der Hertha etwas gegeben, was sie die Jahre davor lange hat vermissen lassen: Stabilität. Was die Hauptstädter noch offenbarten, waren Schwächen im Spiel mit dem Ball. Genau darin liegt die Hauptaufgabe des Ungarn in dieser Saison. Dardai muss beweisen, dass er mehr kann, als nur eine strukturierte Defensive und ein gutes Umschaltspiel aufzubauen.

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Form: Echte Härtetests gab es in den Vorbereitungsspielen kaum. Im DFB-Pokal zitterte sich Hertha in Braunschweig in die nächste Runde. Die Berliner beklagen zudem zwei prominente Ausfälle. Mit Vladimir Darida verpasste der Mittelfeldmotor und Dauerläufer fast die gesamte Vorbereitung. Auch Torjäger Davie Selke fehlt zum Saisonstart und greift wohl erst im Herbst wieder an. Platz 10

Werder Bremen

Kader: Werder hat groß aufgeräumt. Mit Thomas Delaney (Dortmund) und Zlatko Junuzovic (RB Salzburg) haben zwei Leistungsträger den Verein verlassen, auch Jerome Gondorf (Freiburg) und elf weitere Spieler sind weg. Dafür kam namhafte Verstärkung: Der niederländische Offensivspieler Davy Klaasen vom FC Everton, Yuya Osako von Absteiger Köln, der 20-jährige Schwede Felix Bejimo (Djurgardens IF) für die Abwehr. Dazu sind Klub-Legende Claudio Pizarro (39) und Martin Harnik zurück. Der Kader scheint ausgeglichen, besonders in der Offensive hat Trainer Florian Kohfeldt viele Alternativen.

Trainer: Kohfeldt geht in seine zweite Saison als Werder-Cheftrainer. Der 35-Jährige hat die Mannschaft endlich wieder stabilisiert. Er lässt offensiv ausgerichteten, attraktiven Fußball spielen – und mit den vielen Neuzugängen im Angriff hat der Coach noch weitere Möglichkeiten, das Spiel variabler zu gestalten.

Form und Prognose: Die Vorbereitung lief wechselhaft: Siege gegen Arminia Bielefeld und Cuxhaven, Unentschieden gegen die niederländischen Klubs Groningen (0:0) und Venlo (1:1), Niederlagen gegen Köln (0:1) und Villarreal (2:3). Im Pokal aber starteten die Grün-Weißen richtig gut, zerlegten Worms mit 6:1. Offiziell visiert Werder 2018/19 einen „einstelligen Tabellenplatz“ an – das sollte locker drin sein. Platz 8

FC Augsburg

Kader: Die namhaftesten und vielversprechendsten Neuzugänge heißen André Hahn (Hamburger SV), Julian Schieber (Hertha BSC), Felix Götze (Bayern München) und Fredrik Jensen (Twente Enschede). Bis auf Torhüter Marwin Hitz konnten die Schwaben alle Leistungsträger halten. Damit ist der FCA-Kader vor allen Dingen in der Breite besser und prominenter aufgestellt als noch in der Vorsaison. Ein entscheidender Faktor wird sein, wie die Fuggerstädter den Abgang von Torwart Marwin Hitz kompensieren. Andreas Luthe und Fabian Giefer kämpfen um den Platz zwischen den Pfosten.

Trainer: Galt er zunächst als Wackelkandidat, ist es Manuel Baum in der Vorsaison gelungen, dem FCA eine sorgenfreie Saison zu bescheren. Das ist auch Baums Auftrag für die neue Spielzeit.

Form und Prognose: Die Vorbereitung wurde durch zahlreiche Verletzungen und den eigenmächtig verlängerten Urlaub von Caiuby überschattet. Doch pünktlich zum Saisonstart sind bis auf Torjäger Alfred Finnbogasson alle Leistungsträger wieder fit, zudem hat der FCA im Gegensatz zur Vorsaison die erste Pokalrunde schadlos überstanden. Augsburg verfügt über einen breiten und guten Kader und wird eine ruhige Saison ohne Abstiegssorgen erleben. Platz 12

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