Schotten-Stürmer trifft doppelt VfB-Star fliegt vom Feld – Werder schockt Stuttgart spät

Rund eine halbe Stunde musste der VfB Stuttgart die Partie gegen Werder Bremen in Unterzahl bestreiten. Die Schwaben kämpften bis zum Schluss – und kassierten dann den Nackenschlag.
Der VfB Stuttgart hat am Sonntagnachmittag in der Bundesliga nach großem Kampf und einer rund halbstündigen Unterzahl gegen Werder Bremen in letzter Minute verloren. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß unterlag den Norddeutschen mit 1:2 (1:1).
Dabei hatte Leonidas Stergiou den VfB nach 19 Minuten sogar in Führung geschossen. Werder antwortete wenig später durch einen Treffer von Oliver Burke (32. Minute). Der Schotte war es dann auch, der Werder ein weiteres Mal jubeln ließ. Kurz vor Schluss schoss er die Gäste mit seinem fünften Saisontor zum Sieg (90.).
Werder spielte zuvor auch eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager in die Karten: Dieser hatte im zweiten Durchgang U21-Nationalspieler Nick Woltemade mit Gelb-Rot vom Feld (65.) gestellt. Der VfB-Stürmer war nach 49 Minuten für einen Ellenbogeneinsatz verwarnt worden. Die zweite Gelbe Karte war jedoch überzogen. Woltemade hatte seinen Gegenspieler Mitchell Weiser nur leicht am Fuß touchiert. Dennoch musste er vorzeitig vom Platz.
So lief das Spiel
VfB-Torhüter Alexander Nübel war früh gefordert. Der Schlussmann musste sowohl gegen Burke (7.) ran als auch gegen Senne Lynen, dem nach einer Ecke der Ball an den Rücken und von dort aus zu Nübel prallte (9.).
Aber auch die Stuttgarter waren längst im Spiel angekommen. Woltemade – dank seiner Formstärke zuletzt in aller Munde – scheiterte mit einem Schussversuch, der von Amos Pieper geblockt wurde. Besser machte es Stergiou nur neun Minuten später. Der aufgerückte Außenverteidiger vollendete einen präzisen Pass von Angelo Stiller.
Die Hausherren hatten das Spiel nach der Führung etwas besser im Griff. Jamie Leweling verpasste allerdings das 2:0 – ein Versäumnis, das sich rächen sollte. Lange hatte SVW-Coach Werner, die Schildkappe mit dem Werder-Wappen tief ins Gesicht gezogen, die Partie beinahe regungslos verfolgt. Doch als Burke nach einem von Finn Jeltsch verloren Zweikampf entwischte und ausglich, zeigte auch der 36-Jährige Emotionen.
Er hatte ein ähnliches Auftreten wie beim 2:2 in der Hinrunde gefordert. "Wir wollen es von der Herangehensweise und Qualität wieder so machen, um wieder ein Spiel auf Augenhöhe herzustellen", hatte er gesagt. Und tatsächlich: Werder hatte weitere Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben.
Die Stuttgarter mussten nach dem Gegentor einen weiteren Rückschlag verdauen. Bei einem Klärungsversuch zog sich Abwehrchef Jeff Chabot eine Oberschenkelverletzung zu und musste ausgewechselt werden.
Die erste Chance nach Wiederbeginn gehörte den Schwaben. In der 56. Minute tönten schon die ersten Takte der Torhymne aus den Lautsprechern. Doch die Musik verstummte schnell wieder, weil Woltemade am Ziel vorbeigeköpft hatte. Es war die letzte positive Aktion des Stürmers, denn wenig später war die Partie für ihn zu Ende. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte Woltemade die Gelb-Rote Karte.
Werder drückte nun. Doch Nübel parierte zunächst einige Chancen, ehe Burke mit seinem zweiten Treffer in der Nachspielzeit den Sieg für die Gäste perfekt machte.