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Borussia Dortmund: Neu-Trainer Niko Kovač ist der Retter in Not


Dortmunds neuer Trainer
Kovač steht nicht für das, was der BVB jetzt braucht

Pro & KontraVon Florian Vonholdt, Kim Steinke

Aktualisiert am 30.01.2025 - 17:04 UhrLesedauer: 1 Min.
Niko Kovač: Zuletzt trainierte er den VfL Wolfsburg.Vergrößern des Bildes
Niko Kovač: Zuletzt trainierte er den VfL Wolfsburg. (Quelle: IMAGO/RHR-FOTO)
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In Dortmund soll der Trend wieder nach oben gehen. Dafür hat der Klub einen alten Bekannten in die Bundesliga zurückgeholt. Aber ist er der Richtige?

Ende August war der Jubel noch groß: Jamie Gittens schoss Borussia Dortmund am ersten Spieltag der Bundesliga mit einem Doppelpack zum Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Die Mannschaft von Ex-Trainer Nuri Şahin war motiviert, lebendig und ambitioniert. Fünf Monate später ist die Realität eine andere.

Der BVB steht in der Liga auf Platz elf, ist im DFB-Pokal bereits ausgeschieden und hat sich nach diesem Negativlauf gerade vorzeitig von seinem Trainer, dem früheren Dortmunder Spieler Şahin, getrennt. Am Donnerstag stellte der kriselnde Klub dann Niko Kovač offiziell als neuen Trainer vor. Er trainierte in der Bundesliga bereits Eintracht Frankfurt, den FC Bayern und zuletzt den VfL Wolfsburg.

Dennoch ist die Entscheidung umstritten. Viele trauen Kovač, der häufig vorzeitig entlassen wurde, nicht zu, den Klub wieder zum Erfolg zu führen.

Ist Kovač der richtige Trainer, um den BVB zurück in die Erfolgsspur zu bringen?

Pro
Kim SteinkeSportredakteurin

Er hat eine Chance verdient

Niko Kovač ist clever. Er unterschreibt bei einem Klub, mit dem er eigentlich nur noch gewinnen kann. Denn Dortmund hinkt seinen Erwartungen weit hinterher. So kommt Kovač als erfahrener Trainer praktisch wie der Retter in der Not – und er ist genau der Richtige für den Job.

Der 53-Jährige kennt die Bundesliga bestens. Mit 241 Partien als Spieler und 181 Partien als Trainer profitiert Kovač von seiner Erfahrung. Er hat bewiesen, dass er sogar eine Spitzenmannschaft wie den FC Bayern erfolgreich führen kann – und hatte in München sogar anderen Trainern wie Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel etwas voraus: Während die beiden in ihrer Amtszeit am Double gescheitert waren, feierte Kovač 2019 mit den Bayern die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal.

Entscheidend in der prekären Dortmunder Lage ist aber, dass Kovač krisenerprobt ist. 2016 holte er Frankfurt aus dem Tabellenkeller, schaffte die Relegation und arbeitete sich Schritt für Schritt nach oben – bis zum Triumph im DFB-Pokal. Das gelang ihm mit harter Arbeit. Etwas, das der BVB nun dringend braucht.

Vorgänger Nuri Şahin baute in Dortmund vorwiegend auf ein gutes Klima innerhalb des Klubs. Kovač hingegen konzentriert sich mehr auf Disziplin, Ordnung und klare Ansagen. Und er setzt auf Fitness. So war der VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison auch das Team mit den meisten Sprints und intensiven Läufen in der Bundesliga. Der Şahin-BVB war in allen genannten Statistiken in der unteren Tabellenhälfte zu finden.

Deshalb hat Kovač nicht nur eine Chance verdient, er ist die Chance für den BVB.

Kontra
Florian VonholdtFreier Mitarbeiter Sportredaktion

Kovač steht nicht für das, was der BVB jetzt braucht

Vorweg: Um seine neue Aufgabe ist Niko Kovač nicht zu beneiden. Mit einer launischen Mannschaft, zerstrittenen Klubführung und bescheidenen Tabellensituation ist die Gemengelage explosiv.

In ein solch emotionales Umfeld passt der mitunter nüchtern, gar spröde wirkende Ex-Bayern-Trainer einfach nicht hinein.

Es hatte sicher seine Gründe, warum der BVB Kovač ursprünglich – wie man hörte – nur einen Vertrag bis zum Saisonende angeboten hatte. Von ihm als Dauerlösung war und ist man in Dortmund augenscheinlich selbst nicht überzeugt. Was man den BVB-Bossen angesichts von Kovačs Trainervita kaum verdenken kann.

Dessen durchschnittliche Amtsdauer lag bisher bei etwas mehr als eineinhalb Jahren. Für nachhaltige Erfolge steht Kovač also nicht. Hinzu kommt: Er legte sich nahezu überall mit großen Namen an: mit Alex Meier in Frankfurt, mit Thomas Müller in München oder zuletzt mit Max Kruse in Wolfsburg.

Schwer vorstellbar, dass Kovač mit seiner kompromisslosen Art bei feinfühligen Spielern wie Brandt, Adeyemi, Gittens oder Beier auf Dauer ankommt. Es bräuchte vielmehr jemanden, der bei den Spielern die Leichtigkeit zurückbringt. Einer, der Aufbruchstimmung verbreitet, vielleicht sogar Euphorie. Und der vor allem auch ein guter Krisenkommunikator ist. Für all das aber steht Kovač nicht.

 
 
 
 
 
 
 

Am kommenden Wochenende sitzt noch Interimscoach Mike Tullberg gegen den 1. FC Heidenheim auf der Bank. Das Debüt des neuen Trainers findet dann in der Folgewoche gegen den VfB Stuttgart statt.

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