Neue Abseitstechnologie Schiedsrichter-Chef kündigt Veränderung in der Bundesliga an
Aktuell dauern VAR-Überprüfungen von Abseitssituationen in der Bundesliga teilweise mehrere Minuten. Das soll in Zukunft anders aussehen.
Die Bundesliga wird ab der kommenden Saison eine bedeutende technische Neuerung einführen: die halbautomatische Abseitstechnologie. Das bestätigte DFB-Schiedsrichterchef Knut Kircher dem "Kicker". Damit folgt die Liga dem Beispiel anderer Wettbewerbe, in denen das System bereits erfolgreich eingesetzt wurde.
Die Technologie kam erstmals bei der WM 2022 in Katar zum Einsatz. Die Uefa setzt sie in der Champions League ein. In der englischen Premier League ist sie seit dieser Saison ebenfalls etabliert. Ziel des Systems ist es, strittige Abseitsentscheidungen schneller und präziser zu klären. Durchschnittlich könnten so bis zu 30 Sekunden bei der Überprüfung eingespart werden.
Das System basiert auf zwölf Kameras, die unter den Stadiondächern installiert sind, zusätzlich gibt es einen Sensor im Ball. Diese liefern kontinuierlich Daten an den Video-Überprüfungsraum. Der Video-Schiedsrichter kann die Informationen direkt an den Schiedsrichter auf dem Platz weitergeben.
Mehr Transparenz bei VAR-Eingriffen?
Vorerst keine Veränderung wird es beim Thema Trainer-Challenges geben. So hatte unter anderem Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche die Einführung gefordert. "Es darf natürlich nicht inflationär sein. Aber die Challenge an sich ist für mich unumgänglich", sagte er der "Bild".
Knut Kircher sieht das aber kritisch. "Mit der Trainer-Challenge wird eine falsche Erwartungshaltung verknüpft. Nämlich die, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung nach einer Challenge drehen muss", so der 55-Jährige, der aber auch anfügte: "Klar gibt es die Challenge in anderen Sportarten, vielleicht kommt sie irgendwann auch mal bei uns."
Wahrscheinlicher ist hingegen mehr Transparenz bei VAR-Eingriffen. "Bezüglich der Stadion-Durchsagen laufen Gespräche, es gibt intensive Überlegungen. Und wir wären auf eine mögliche Pilotphase in der Rückrunde vorbereitet. Da gilt es auch noch Erkenntnisse der Fifa abzuwarten: Wie kommt es an, und funktioniert auch die Technik einwandfrei? Die darf unsere Schiedsrichter natürlich nicht im Stich lassen." Es müsse gewährleistet sein, dass die entscheidenden Bilder auf den Videotafeln direkt eingeblendet würden und "nicht drei Minuten später", so der ehemalige Spitzenreferee aus Rottenburg.
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- Nachrichtenagentur dpa