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Bundesliga: Krach bei der TSG Hoffenheim – Spielabbruch droht


Ultras erklären Klub "den Krieg"
Spielabbruch in der Bundesliga droht

Von sid
21.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Mitglieder der Hoffenheimer Fanszene beim Pokalspiel in Würzburg: Einige von ihnen sind sauer auf die Klubführung.Vergrößern des Bildes
Mitglieder der Hoffenheimer Fanszene beim Pokalspiel in Würzburg: Einige von ihnen sind sauer auf die Klubführung. (Quelle: IMAGO/Scott Coleman)

Die TSG Hoffenheim ist nicht als ein Klub mit viel Unruhe bekannt. Doch vor dem Bundesliga-Auftakt brodelt es mächtig im Kraichgau.

Entlassungswelle in der Führungsetage, Bruch mit Teilen der Fanszene – und sogar Angst vor einem Spielabbruch: Im eigentlich so beschaulichen Hoffenheim regiert plötzlich das Chaos. Laut der TSG haben zwei Ultragruppierungen dem Verein als Reaktion auf die Entlassung von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen den "Krieg erklärt" und verweigern jeglichen Dialog. Das Heimspiel gegen Aufsteiger Holstein Kiel am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) könnte zur großen Protestbühne werden.

Der Klub ist in großer Sorge, dass es sogar einen provozierten Abbruch der Auftaktpartie in Sinsheim geben könnte. "Wir hoffen, dass das Spiel über die Bühne geht – wir wissen es aber nicht", teilte die TSG mit. Die Situation sei "nach der Abberufung" des bei den Ultras beliebten Rosen eskaliert, "es könnte am Samstag gegen Kiel unschön werden". Der Fanklub Young Boyz 07 schreibt von der "größten Zerreißprobe" des Vereins.

Spätestens seit der Entlassung Rosens sowie der weiteren Geschäftsführer Denni Strich und Jan Meier und dem forcierten Abgang von Profifußball-Leiter Pirmin Schwegler rumort es im Umfeld der TSG gewaltig. Sogar beim Trainer hinterließen die Querelen Spuren. "Es war sicherlich keine optimale Vorbereitung", sagte Pellegrino Matarazzo: "Die Unruhe ist sicher eine Herausforderung." Und der Tiefpunkt könnte erst folgen.

"Hopp, verpiss dich!"

Bereits im Pokalspiel bei den Würzburger Kickers (5:3 im Elfmeterschießen) hatte es einen 45-minütigen Stimmungsboykott gegeben, in der Woche vor dem Bundesligastart folgten geschmacklose Plakate am Trainingsgelände in Zuzenhausen. "Jetzt seid ihr zu weit gegangen. Ihr habt einen Krieg begonnen, den ihr nicht gewinnen könnt", hieß es unter anderem. Auf einem weiteren wurde der langjährige Gesellschafter Dietmar Hopp attackiert: "Wir Fans sind der Verein. Hopp, verpiss Dich!"

Der Klub betonte zwar, dass er "keine Meinungen unterdrücken" möge – Diffamierungen von Personen wie zuletzt bei Hopp und Klubchefin Simone Engelhardt wolle "man aber nicht weiter" dulden: "Wir wollen nicht, dass Dietmar Hopp aus seinem eigenen Stadion gemobbt wird." Vor diesem Hintergrund hat die TSG die Anhänger aufgefordert, das Fanlager innerhalb des Stadiongeländes, in dem unter anderem Banner und Fahnen aufbewahrt werden, im Vorfeld des Kiel-Spiels zu räumen.

Außerdem befindet sich der Klub nach eigenen Angaben im Austausch mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Falls es zu strafrechtlich relevanten Vorfällen kommen sollte (Fadenkreuze etc.), baut die TSG auf das Einschreiten der Polizei. Die mit dem Verein im Clinch befindlichen Ultra-Gruppierungen Young Boyz 07 und Crescendo Hohenlohe umfassen im harten Kern nur maximal 40 Leute.

Die Angst vor gewaltverherrlichenden Plakaten gegen Hopp oder die übrigen Gesellschafter am Samstag ist dennoch groß – und dann könnte ein Schiedsrichter die Partie eben sogar abbrechen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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