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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Torreiches Spektakel zum Titel Bayern entthront: Leverkusen ist Deutscher Meister
Drei Punkte brauchte Bayer Leverkusen gegen Bremen, um den Meistertitel perfekt zu machen. Und die "Werkself" tat, was nötig war. Dabei profitierte sie auch vom Videoschiedsrichter.
Bayer 04 Leverkusen ist erstmals in seiner Vereinsgeschichte Deutscher Meister. Am Sonntag feierte das Team von Trainer Xabi Alonso einen 5:0-Sieg gegen Werder Bremen. Damit hat Leverkusen fünf Spieltage vor dem Ende 16 Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus München und Stuttgart und ist uneinholbar vorne.
Das erste Tor des Tages erzielte Victor Boniface per Strafstoß in der 25. Minute. Das zweite ging auf das Konto von Granit Xhaka in der 60. Minute. Den Schlusspunkt setzte Florian Wirtz mit einem sehenswerten Dreierpack (68., 83. und 90.). Das Trio beendete mit seinen Treffern die Meisterserie des FC Bayern, der die vergangenen elf Saisons in Folge an der Spitze thronte.
So lief das Spiel
Bayer Leverkusen blieb in den ersten Minuten noch ungefährlich. Die erste gute Chance hatte der Gast aus Bremen durch Nick Woltemade (7.). Im Gegenzug wurde Bayer aber etwas stärker, Piero Hincapiés guten Abschluss konnte Werder-Torwart Zetterer aber vereiteln (8.). In der Folge war dem Team anzumerken, dass mit Florian Wirtz der wohl wichtigste Kreativspieler zunächst auf der Bank saß.
Der Schlüsselmoment in der erste Hälfte kam in der 22. Minute. Bei einer Hereingabe von Nathan Tella wurde Jonas Hofmann im Strafraum getroffen und ging zu Boden. Schiedsrichter Harm Osmers entschied sich zunächst gegen einen Strafstoß, doch der Video-Assistent meldete sich und schickte Osmers an den Bildschirm. Nach einer kurzen Betrachtung der Bilder entschied sich der Unparteiische um und zeigte auf den Punkt. Victor Boniface blieb cool und schoss den Ball ins Netz (25.).
Nach dem 1:0 erhöhte Leverkusen den Druck. Granit Xhaka (28.) scheiterte nur knapp, auch bei Jonathan Tah (29.) fehlte nicht viel. Besonders heikel wurde es wenige Minuten vor der Pause, als Amine Adli aus spitzem Winkel den Ball an die Unterkante der Latte hämmerte. Werder war aber auch nochmal gefährlich. In der Nachspielzeit verpasste Mitchell Weiser eine Hereingabe nur um Haaresbreite.
Im zweiten Durchgang durfte dann auch Florian Wirtz wieder ran. Der Nationalspieler kam für Amine Adli in die Partie. Werder agierte aber zunächst weiter mutig und versuchte, selbst zu Chancen zu kommen. Die ersten zehn Minuten blieben jedoch relativ ruhig. Viel spielte sich im Mittelfeld ab.
Erst danach wurde es wieder spannend. Wirtz kam in der 59. Minute nach einer abgewehrten Ecke aus der zweiten Reihe zu einem guten Abschluss, der jedoch neben dem Tor landete. Granit Xhaka machte es eine Minute später besser. Victor Boniface zog die Aufmerksamkeit mehrerer Verteidiger auf sich und legte den Ball auf den Schweizer Mittelfeldchef ab, der den Ball präzise aus mehr als 16 Metern in den Winkel donnerte und auf 2:0 erhöhte.
Doch Xhakas Treffer sollte nicht der letzte sehenswerte Distanzschuss an diesem Abend sein. Auch der deutsche Nationalspieler Wirtz probierte es aus der zweiten Reihe – und hatte Erfolg. Sein Schuss aus fast 20 Metern landete genau unter der Latte und brachte die Leverkusener Arena erneut zum Beben.
Fast hätte Jeremie Frimpong noch das vierte Tor des Spiels erzielt, doch der pfeilschnelle Flügelspieler scheiterte in der 72. Minute mit seinem Schuss an Zetterer. Das machte Wirtz zehn Minuten später besser, als er frei vor Bremens Schlussmann den Ball versenkte (83.). Anschließend stürmten bereits einige Fans auf den Rasen, was zu einer kurzen Spielunterbrechung führte. Nach der kleinen Pause wurde das Spiel fortgesetzt. Florian Wirtz knipste in der 90. Minute erneut – und sorgte damit für den Schlusspunkt. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel nicht mehr an.
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