Bayer Leverkusen: Erfolg? Xabi Alonso könnte der Meistermacher sein

Top-Klubs wollen ihn

Er ärgert den FC Bayern

Xabi Alonso ist ein ganz entscheidender Faktor für den Erfolg von Bayer Leverkusen. Setzen er und die Mannschaft sich am Saisonende wirklich die Krone auf?

Den Titel "Weihnachtsmeister" hat sich Bayer Leverkusen schon gesichert. Nach dem 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag ist klar: Von Platz eins wird Leverkusen, selbst bei dessen Niederlage gegen Bochum (am Mittwoch), im Jahr 2023 keiner mehr stoßen. Seit unglaublichen 24 Pflichtspielen hat Leverkusen nicht mehr verloren, hat den FC Bayern damit auf Distanz gehalten und in der Europa-League-Gruppenphase als einziges Team wirklich alle seine Spiele gewonnen.

Wohin geht der Weg von Bayer Leverkusen? In den letzten zwanzig Jahren war es sehr oft so: Leverkusen hat herausragende Spieler im Kader, spielt teilweise erfrischenden Fußball – und scheitert am Ende dennoch. Im Jahr 2023 hat man jedoch das Gefühl: Es ist einiges anders. Im Sommer wurde mit Granit Xhaka ein neuer Anführer ins Team geholt, dazu mit Jonas Hofmann und Victor Boniface zwei Offensivspieler, die sofort zur Verstärkung avancierten. Zu ihnen gesellt sich ein Florian Wirtz, der nach seiner schweren Verletzung zur Top-Form zurückgefunden hat.

Die Mannschaft wirkt insgesamt gefestigter, lässt sich von kleineren Rückschlägen nicht mehr aus der Bahn werfen – und sie hat einen klaren Plan. Dank Trainer Xabi Alonso. Über den Profi, der als Spieler für Spanien bereits Welt- und Europameister war, ist in den letzten Monaten viel geschrieben worden. Das ging so weit, dass er sogar schon als neuer Trainer beim FC Bayern und bei Real Madrid gehandelt wurde. Und das aus einem guten Grund: Alonso ist bescheiden, er weiß zu begeistern und zu überzeugen. Leverkusen ist seine erste Trainerstation im Profibereich – eine solche Serie, wie er sie gerade abliefert, hatten ihm daher wohl die wenigsten Experten zugetraut. Oder?

Kein Geringerer als Real-Trainer Carlo Ancelotti hat erst vor Kurzem über Alonso gesagt: "Er hat das Fußballwissen, er hat die Persönlichkeit, um einen solchen Job zu machen." Was er meinte, war der Job als Trainer bei Real Madrid. Eine große Auszeichnung. Ancelotti weiter: "Ja, er ist einer der Trainer, die ich am meisten mag. Xabi hat natürlich ein Profil, das sehr gut zu Real Madrid passen könnte."

"Er ist unglaublich"

Bevor es so weit ist, will Alonso aber erst mal weiter mit Leverkusen erfolgreich sein. Der 42-Jährige ist sowohl im Training als auch bei den Spielen mit großer Leidenschaft und Akribie bei der Sache, was sich direkt auf die Mannschaft überträgt.

Alonsos verlängerter Arm auf dem Platz, Neuzugang Granit Xhaka, fasste es mal so zusammen: "Er ist sicher anders als meine Ex-Trainer. Er achtet nicht nonstop auf die Videoanalyse. Stattdessen macht er auf dem Platz mehr Kilometer als wir Spieler. Er ist unglaublich." Und weiter: "Er ist ein Trainer, der als Spieler alles gewonnen hat, die Erfahrung mitbringt und er hat das Gefühl, wie er zum Spieler sprechen muss. Wann er ihn loben, wann er ihn kritisieren muss."

Dabei habe den Schweizer besonders begeistert, wie Alonso selbst immer wieder im Training eingreift, so direkt Einfluss auf die Mannschaft nimmt. "Er kann es ja immer noch. Er ist brutal fit. Damit macht er uns das Leben brutal schwer, das Engagement, das er uns rüberbringt, ist unglaublich. So etwas hatte ich vorher noch nicht", so Xhaka.

Das Jahr 2023 wird Leverkusen also als "Weihnachtsmeister" abschließen – ein Titel, der nichts wert ist. Aber ist es vielleicht wirklich ein Wink, dass Leverkusen auch am Ende der Saison ganz oben steht und zum ersten Mal die Meisterschale in den Händen halten darf? Die Saison ist lang, eine Prognose schwierig und vor allem von zwei Faktoren abhängig: Kann Leverkusen seine lange Siegesserie wirklich weiter halten? Und was machen die Bayern? Holen sich die Münchner ihren zwölften Titel in Serie oder verhindert Alonsos Team das Dutzend?

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