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DFB: Setzt Julian Nagelsmann bei der EM auf U21-Stürmer Maximilian Beier?


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Talent für den DFB
Wird er zu Julian Nagelsmanns Geheimwaffe?


Aktualisiert am 09.10.2023Lesedauer: 4 Min.
Julian Nagelsmann: Ein Talent könnte dem neuen Bundestrainer besonders viel Freude machen.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Ein Talent könnte dem neuen Bundestrainer besonders viel Freude machen. (Quelle: Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan/imago-images-bilder)
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat eine Mammutaufgabe vor sich. Helfen, diese zu bewältigen, könnte ein Talent, das bisher kaum jemand auf dem Schirm hatte.

In weniger als neun Monaten geht es für die deutsche Nationalmannschaft um alles. Dann beginnt die Europameisterschaft im eigenen Land. Doch die DFB-Elf ist gerade dabei, eine ihrer größten Krisen der letzten Jahrzehnte zu bewältigen.

Hansi Flick, der das Team nach dem desaströsen WM-Aus in Katar nicht wieder in die Spur bringen konnte, wurde nach einer 1:4-Niederlage im Testspiel gegen Japan Mitte September als Bundestrainer entlassen. Seinen Nachfolger hat der DFB jüngst bekannt gegeben: Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann wird die deutsche Nationalmannschaft auf das Heimturnier vorbereiten.

Der Trainerwechsel birgt für einige arrivierte Stars durchaus seine Vorteile, andere langjährige DFB-Profis dürften nun um ihren Platz im EM-Kader bangen. Und auch Spieler, die noch gar nicht im Kreis der Nationalelf dabei waren, können plötzlich auf ihre Chance hoffen. Einer von ihnen beeindruckt gerade in der Bundesliga und das ausgerechnet bei Nagelsmanns Ex-Klub Hoffenheim.

Leihe nach Hannover: Beier reift und überzeugt

Die Rede ist von Maximilian Beier, der in den ersten fünf Saisonspielen bereits auf vier Treffer sowie eine Vorlage kommt. Der 20-Jährige war in den vergangenen zwei Spielzeiten in die 2. Liga an Hannover 96 ausgeliehen. Auch dort wusste er bereits zu überzeugen.

In 68 Pflichtspielen für die Niedersachsen waren Beier 15 Treffer und acht Assists geglückt. Besonders in der DFB-Pokalsaison 2021/2022 konnte er auf sich aufmerksam machen. Bei den Hannoveraner Siegen gegen Fortuna Düsseldorf in der 2. Runde (3:0) sowie gegen Erstligist Borussia Mönchengladbach im Achtelfinale (3:0) steuerte Beier jeweils einen Doppelpack bei.

In seinen zwei Jahren in Hannover war das Offensivtalent meistens gesetzt, spielte also oft von Anfang an und gab dem phasenweise kriselnden Ex-Bundesligisten in schwierigen Zeiten eine gewisse Stabilität. Beier reifte bei seinem Leih-Klub zu einem gestandenen Profi und scheute in diesem Prozess nicht davor zurück, Verantwortung zu übernehmen.

Bei der Auswärtspartie in Rostock in der vergangenen Spielzeit zum Beispiel holte er kurz vor der Pause einen Strafstoß raus, schnappte sich die Kugel und versenkte sie souverän zum 1:0 für 96. Selbstverständlich war das nicht, denn die Fans der Heimelf hatten während der Ausführung des Elfmeters Toilettenpapier aufs Feld geworfen, um den Schützen zu irritieren. Doch Beier blieb cool. Sein Tor war letztendlich auch das entscheidende an diesem Tag im Ostseestadion.

Beier und 96: "Der Schritt war richtig für mich"

Nur allzu gerne hätten sie den Angreifer in Hannover noch länger behalten. "Natürlich ist es schade, dass wir im Sommer einen guten Jungen abgeben, der sich super entwickelt hat", kommentierte 96-Manager Marcus Mann den Abgang Beiers nach dessen Leihe vor wenigen Monaten.

"Ich bin ja nach Hannover gegangen, um Spielpraxis zu sammeln", sagte der Spieler gegenüber der "Bild" Anfang September über seine Erfahrungen bei den Niedersachsen und schob hinterher: "Ich habe meine Schritte da gemacht. Der Schritt nach Hannover war richtig für mich." Zu einer weiteren Leihe zum Zweitligisten sollte es aber nicht kommen. Denn Beiers eigentlicher Arbeitgeber, die TSG Hoffenheim, plante ihn voll und ganz für den Profikader der Bundesligamannschaft ein.

Wendepunkt Heidenheim: Beier kommt und trifft

Zurück bei den Kraichgauern sah sich der junge Offensivakteur nun aber besonders großer Konkurrenz gegenüber. Mit Andrej Kramaric und Ihlas Bebou standen bei der TSG bereits zwei spielstarke Angreifer im Aufgebot. Zudem wurden der Ex-Wolfsburger Wout Weghorst, Schalkes Marius Bülter und Augsburgs Mergim Berisha im Sommer nach Sinsheim gelotst. Der Angriff der TSG war damit bereits überdurchschnittlich gut besetzt. Die Chancen auf Einsatzzeiten für Beier schienen demnach gering.

Doch der wusste die wenigen Möglichkeiten, die sich ihm boten, direkt zu nutzen. Am 2. Spieltag etwa kam er beim Stand von 0:2 in Heidenheim in der 64. Minute in die Partie. 13 Zeigerumdrehungen später markierte er den Anschlusstreffer. Hoffenheim glich kurz danach aus. In der 90. Minute wurde Beier dann im Strafraum zu Fall gebracht. Elfmeter für die Gäste und letztendlich der 3:2-Sieg, an dem der junge Profi großen Anteil hatte.

Die Heidenheim-Partie war der Wendepunkt. Seitdem stand Maxi Beier in jedem Bundesligaspiel für die TSG in der Startelf. Noch viel bemerkenswerter: Er traf auch in jedem dieser Spiele, zuletzt am Wochenende beim 2:0-Auswärtserfolg bei Champions-League-Teilnehmer Union Berlin.

Beier und "das Gen, Tore zu machen"

"Manchmal ist es nicht einfach zu erklären, warum man trifft oder nicht trifft. Entweder man hat dieses Gen oder man hat es nicht", sagte Hoffenheim-Trainer Pellegrino Matarazzo auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie in der Hauptstadt und schob nach: "Maxi hat das Gen, Tore zu machen."

Dieses Gen rief ihn auch schon auf den Radar von Antonio di Salvo. Der Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft nominierte Beier im September erstmals für die Auswahl. Bisher war der Angreifer nur für Deutschlands U20 und U17 aufgelaufen.

Beiers Debüt für die U21 wurde dann sofort ein erfolgreiches. Denn das Talent unterstrich bereits im Testspiel gegen die Ukraine (2:0) genau das, was sein Vereinscoach Wochen später über ihn sagen sollte: Beier hat das Tor-Gen. So traf er direkt bei seinem ersten Einsatz zur Führung.

EM im eigenen Land: Nagelsmann könnte auf Beier setzen

Die Leistungen Beiers, sollte er sie auch weiterhin konsequent abrufen, dürften in Zukunft dann auch dem neuen Bundestrainer der A-Nationalmannschaft nicht verborgen bleiben. Julian Nagelsmann, der lange in Hoffenheim im Jugendbereich und später als Chefcoach arbeitete, könnte mit Maxi Beier den Konkurrenzkampf in der Offensive des DFB-Teams neu beleben.

Dass der 20-Jährige sich gegen gestandene Profis durchsetzen kann, hat er in Hoffenheim bereits gezeigt. Beier besticht zudem mit hoher Geschwindigkeit, ist technisch versiert und trotz seiner schmächtigen Figur durchaus ein robuster Angreifer. Bleibt er mit diesen Attributen weiter in Topform, kommt Nagelsmann nicht mehr an ihm vorbei. Beier wäre dann eine der größten EM-Hoffnungen des neuen Bundestrainers.

Verwendete Quellen
  • hannover96.de: "Maxi Beier kehrt nach Hoffenheim zurück"
  • kicker.de: "Beier auf Kramarics Spuren - "Maxi hat das Gen""
  • bild.de: "Beier: Hier hat mich Leitl besser gemacht"
  • Eigene Recherche
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