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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Tabellenletzter feuert Trainer Nicht mehr zu retten
Der VfB Stuttgart gibt sich – mal wieder – der Lächerlichkeit preis. Die Situation im Verein ist präkerer denn je. Der neue Coach steht vor einer Mammutaufgabe.
Der Nächste, bitte! Mit Bruno Labbadia hat der VfB Stuttgart am Montagnachmittag den dritten Trainer der Saison entlassen – und gleichzeitig den vierten präsentiert. Nach Pellegrino Matarazzo, Michael Wimmer und Labbadia soll nun Sebastian Hoeneß den dritten Abstieg nach 2016 und 2019 verhindern.
So oder so steht fest: Der VfB Stuttgart gibt sich in dieser Saison – mal wieder – der Lächerlichkeit preis. Jahre der Konstanz – insbesondere auf der Trainerposition – sind dahin, das aktuelle Gebilde VfB wirkt mehr als wacklig. 2022/23 droht die Implosion – und der sportliche Niedergang: 2. Liga, wir kommen!
Die Euphorie des letzten Aufstiegs geschweige denn des dramatischen Klassenerhaltes im Mai vergangenen Jahres ist komplett dahin. "Ich könnte Konfetti kotzen", twitterte der damalige Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger nach einem berauschenden 5:1-Sieg gegen Borussia Dortmund in der Spielzeit 2020/2021. Es war der sportliche Höhepunkt einer zweifelsohne talentierten Truppe – die nach dem Abgang diverser Leistungsträger aber kaum noch an die Leistung aus jenem BVB-Spiel anknüpfen konnte.
Wehrle im Zentrum der Kritik
Dazu bröckelte auch die sportliche Führung weg: Hitzlsperger verließ den Verein nach verlorenem Matchkampf mit Präsident Claus Vogt bereits vor einem Jahr, Matarazzo wurde nach gut 1.000 Tagen im Amt im Oktober 2022 entlassen. Mit der Installation des neuen Berater-Duos Sami Khedira und Philipp Lahm sowie Christian Gentner als Leiter der Lizenspielerabteilung, bei der Kaderplaner Sven Mislintat übergangen wurde, war der einstige Stuttgarter Weg der Konstanz endgültig beendet. Es war ein Alleingang von Hitzlspergers Nachfolger Alexander Wehrle, der zu einem erheblichen Vertrauensbruch mit Mislintat – und schließlich zu dessen Ende beim VfB führte.
Spätestens seit der Trennung vom Chefstrategen kurz vor dem Jahreswechsel ist nichts mehr übrig vom einstigen Trio aus Mislintat, Matarazzo und Hitzlsperger, das vor drei Jahren den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte.
Seitdem im Kreuzfeuer der Kritik, insbesondere der der Fans: Wehrle. Denn der war im Dezember auch hauptverantwortlich für die Verpflichtung Labbadias – und lag damit gewaltig daneben. In seiner zweiten Amtszeit am Neckar gelangen Labbadia lediglich zwei Siege: Ein 3:0 in der Liga zuhause gegen den 1. FC Köln und ein 2:1-Zittersieg im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Zweitligist SC Paderborn. Ein Betriebsunfall, den Wehrle nun korrigieren will – doch vielleicht ist es schon zu spät.
Hoeneß direkt massiv unter Druck
Der neue Trainer Hoeneß muss direkt liefern. Im Viertelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch beim 1. FC Nürnberg, besonders aber im Abstiegsgipfel der Bundesliga beim VfL Bochum am Ostersonntag (ab 17.30 Uhr im Liveticker bei t-online). Ein Sieg im Pott ist Pflicht, soll der direkte Klassenerhalt für den aktuellen Tabellenletzten nicht in noch weitere Ferne rücken.
Es ist eine Mammutaufgabe für den jungen Trainer. Die VfB-Spieler zeigten sich zuletzt nicht nur verunsichert und ideenlos auf dem Platz, sondern ließen erhebliche Zweifel daran aufkommen, ob sie überhaupt die Qualität besitzen, den Abstiegskampf anzunehmen und um den Ligaverbleib zu kämpfen. Sie werden nun am allermeisten gefordert sein, will der einstige Topklub nicht zur Fahrstuhlmannschaft werden.
So weit muss es in Stuttgart nicht kommen – das Chaos im Klub aber stimmt nicht gerade optimistisch, was die Zukunft des VfB angeht. Sollte sich auch Hoeneß als Fehlgriff erweisen, dürfte der stolze Traditionsklub aus Schwaben nicht mehr zu retten sein. Und es hieße schon bald wieder: Der Nächste, bitte!
- Eigene Recherche
- Mitteilung des VfB Stuttgart
- Statistik von Bruno Labbadia auf transfermarkt.de
- Pressekonferenz des VfB Stuttgart