t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesliga

FCB und BVB: Bellingham gegen Musiala – vom Mitspieler zum Rivalen


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Zwei Stars vor dem direkten Duell
Vom Mitspieler zum Rivalen


Aktualisiert am 08.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Jude Bellingham und Jamal Musiala (r.): Die beiden kennen sich bereits seit der Jugend.Vergrößern des Bildes
Jude Bellingham und Jamal Musiala (r.): Die beiden kennen sich bereits seit ihrer Jugend. (Quelle: IMAGO/Andy Rowland)

Das Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern ist stets brisant. Zwei Jungstars könnten dabei besonders hervorstechen – und das Spiel bestimmen.

Erling Haaland gegen Robert Lewandowski war gestern: In der Neuauflage des deutschen Klassikers stehen zwei Teenager im Mittelpunkt. Jude Bellingham für die Borussia und Jamal Musiala im Trikot des Rekordmeisters aus München. Für ihre Klubs sind sie bereits unverzichtbar – und den Weg dorthin bestritten sie gemeinsam.

Bei den beiden 19-Jährigen fliegen schon seit Jahren die Fetzen – positiver Art. Ob an der Konsole, beim Tischtennis oder bei Brettspielen: "Sie haben aus allem einen Wettbewerb gemacht", erzählt ihr früherer Jugendtrainer Kevin Betsy. Und beide "haben es gehasst, zu verlieren". Während ihrer Zeit in der englischen U15 und der U17 liefen beide 13 Mal zusammen für England auf, Bellingham auf der Zehn, Musiala als Neuner. "Wir waren schon immer gute Freunde", sagte Musiala im vergangenen Jahr der BBC. Sie teilten sich bei jedem England-Camp ein Zimmer und reiften im Gleichschritt zu Stars heran.

Als sich Musiala vergangenes Jahr allerdings für eine Karriere bei der deutschen A-Nationalmannschaft entschied, trennten sich ihre Wege. Der 19-Jährige ist gebürtiger Stuttgarter, mit sieben Jahren zogen er und seine Familie nach England. Im Gegensatz zu Bellingham läuft er seit gut einem Jahr für das DFB-Team auf.

2019 zog es Musiala von der Jugend des FC Chelsea zum FC Bayern. Trotz der Trennung über die Ländergrenzen hinweg blieb die Beziehung zu Bellingham, der bei Birmingham City spielte, eng. Als dieser dann ein Jahr später in die Bundesliga zum BVB wechselte, half Musiala dem vier Monate jüngeren Kollegen, Deutsch zu lernen.

Lobeshymnen von den ganz Großen

Ob für England oder den DFB, im Borussia- oder Bayern-Trikot: Beide sind mittlerweile wichtige Säulen ihrer Teams. Bellingham als bester Zweikämpfer der Liga und jüngster Kapitän der BVB-Geschichte, Musiala als Fußball-"Magier" und momentan bester Scorer (fünf Tore, drei Vorlagen) im Münchner Starensemble. Statt mit einer Kapitänsbinde geht er mit Leistung voran, erzielte so viele Tore für die Bayern in der Bundesliga wie bislang kein anderer Spieler.

Bellingham ist derweil fast unersetzlich für die Borussen geworden. "Was die Mentalität angeht, hat er das volle Paket", schwärmte die englische Fußball-Legende Rio Ferdinand. "Dieser Junge ist ein Biest!" Keiner der besten defensiven Mittelfeldspieler seiner Generation habe in diesem Alter so brilliert – kein Frank Lampard, kein Steven Gerrard, kein Paul Scholes, kein Patrick Vieira, kein Roy Keane.

Auch Musiala wird längst mit den Größten verglichen. Der "Bambi" genannte Jungstar erinnere ihn "ein bisschen an Lionel Messi", sagt Sky-Experte Lothar Matthäus. Musiala habe "das Potenzial" zum Weltfußballer. Bayern-Kapitän Manuel Neuer nannte ihn einen "Schlüsselspieler für die entscheidenden Momente", Ehrenpräsident Uli Hoeneß forderte einen Stammplatz für ihn in München und in der DFB-Elf.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hob den hohen Stellenwert beider Jungstars für ihre Teams hervor. "Ich gehe bei beiden davon aus, dass sie die tragenden Rollen, die sie aktuell ausfüllen, auch im gesamten Saisonverlauf einnehmen und dass sie auch für ihre Nationalmannschaften eine große Bedeutung haben", sagte der 35-Jährige am Tag vor dem Bundesliga-Kracher. "Wir können alle genießen, dass so junge Toptalente in der Bundesliga spielen."

Doch gut möglich, dass sie kommende Saison nicht mehr gemeinsam in der Bundesliga spielen werden. Während Musiala von den Bayern als "unverkäuflich" bezeichnet wird, weckt Bellingham große Begehrlichkeiten im Ausland. Die halbe Premier League mache sich Hoffnungen, Real Madrid soll bereit sein, bis zu 100 Millionen Euro für den Strategen des BVB (Vertrag bis 2025, keine Klausel) zu bezahlen. Sollte Bellinghams Leistungskurve weiter so steil nach oben zeigen, dürfte der BVB sein Toptalent im Sommer kaum halten können – allerdings auch eine stattliche Ablöse kassieren.

"Für sie geht man ins Stadion"

Am Samstag stehen die beiden 19-Jährigen nun aber zunächst im Fokus des Klassikers. "Das sind zwei absolute Ausnahmetalente, die den Unterschied ausmachen können. Für diese Spieler geht man ins Stadion und schaut ihnen gerne zu. Sie sind schnell, dynamisch, torgefährlich – bringen alles mit, was man sich als Fußballfan wünscht", sagte Ex-Profi Thomas Helmer im Interview mit t-online.

In direkten Duellen der beiden ist die Bilanz recht eindeutig: Sechsmal standen sie sich gegenüber, viermal jubelte am Ende Musiala. Bei den beiden Duellen im Nationaltrikot gab es ein Remis. Und auch beim kommenden Topspiel geht Musiala mit dem FCB als Favorit in die Partie. Doch der BVB rechnet sich ebenfalls Chancen aus. Mit einem Sieg könnte der BVB wieder am FC Bayern vorbeiziehen – und die Münchner im Kampf um die elfte Meisterschaft in Folge wieder ein Stück weit zurückwerfen. Wer das Duell für sich entscheidet, ist ungewiss. Fest steht: Ein Platz in der Startelf dürfte sowohl Musiala als auch Bellingham sicher sein.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website