Weiß, "wie Bayern München tickt" Matthäus für Bayern-Urgestein als Interimstrainer
Beim FC Bayern stimmen die Ergebnisse nicht mit der Erwartung überein. Matthäus kann sich ein Tuchel-Aus schon vor Saisonende vorstellen – und hat eine Idee für eine Interimslösung.
Lothar Matthäus, der frühere Bayern-Spieler (1984 bis 1988 und 1992 bis 2000), verfolgt die Vorgänge in seinem Ex-Klub noch immer intensiv. Angesichts der aktuellen Lage im Verein hat er Klub-Legende Hermann Gerland als möglichen Interimstrainer des FC Bayern bei einer Trennung von Thomas Tuchel noch vor Saisonende ins Spiel gebracht.
Der 69-jährige Gerland sei ein "Menschenfänger" und wisse, "wie Bayern München tickt", sagte der frühere Bayern-Kapitän in der Fußball-Talkshow "Sky90" am Sonntag. Er kenne fast alle Spieler persönlich und habe auch im Umfeld einen "ganz großen Namen". Matthäus weiter: "Was macht der? Der soll die Mannschaft zusammenbringen als Einheit, denn Fußballspielen können sie."
FC Bayern braucht Trainer, der Team "greifen kann"
Matthäus führte aus: "Wenn alle elf das spielen, was sie können, sind sie die Favoriten auf die Champions League." Dafür müsse jedoch ein Trainer beim FC Bayern sein, der "die Mannschaft greifen kann, motiviert. Der den Spielern, wieder Selbstvertrauen gibt. Einen, der Ruhe hereinbringt."
Der frühere Bundesligacoach Christoph Daum bezeichnete die Idee zu Gerland als "Riesenvorschlag" von Matthäus und schwärmte ebenfalls vom langjähriger Co- und Nachwuchstrainer der Bayern: "Der verfügt über alle Qualitäten, die ein Bayern-Trainer braucht."
Eindruck einer "Patchwork-Familie"
Tuchel, der am Dienstag (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker) im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Lazio Rom noch auf der Trainerbank des deutschen Rekordmeisters sitzen soll, werde wohl nicht bis Saisonende zu halten sein, meinte Matthäus. "Das Risiko ist groß. Die verstehen sich nicht, und wenn man sich nicht versteht, ist man nicht mehr füreinander da."
Matthäus kritisierte Tuchels Verhalten seit Bekanntgabe der vorzeitigen Trennung zum Saisonende. Er würde nach schwachen Spielen wie am vergangenen Freitag beim SC Freiburg (2:2) "mit dem Finger immer nur auf die Mannschaft" zeigen, sagte der 62-Jährige: "Er macht die Spieler klein, versucht aber nicht, Fehler bei sich zu suchen." Tuchel mache sich so selbst "viele Gräben".
Daum vermisst bei den Bayern generell den Zusammenhalt. "Da ist überhaupt keine Einheit mehr", sagte der 70-Jährige, "für mich macht das den Eindruck wie eine Patchwork-Familie, wo irgendwas zusammengesetzt worden ist, was manchmal für mich mehr zufällig ist".
- sport.sky.de: "Matthäus bringt FCB-Urgestein als Tuchel-Nachfolger ins Gespräch"
- sport.sky.de: "Daum über FC Bayern: ''Wie eine Patchwork-Familie''"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa