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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Tuchel erst im Sommer weg? Eine absurde Entscheidung
Der FC Bayern und Thomas Tuchel werden sich im Sommer trennen. Eine mehr als fragwürdige Entscheidung.
Der FC Bayern zieht die Reißleine. Trainer Thomas Tuchel muss im Sommer gehen – nach dann nicht einmal anderthalb Jahren. Er ist damit der nächste prominente Trainer, der beim deutschen Rekordmeister gescheitert ist – an den eigenen Erwartungen und an einer Mannschaft, die nicht so konnte und wollte, wie Tuchel es vorgab.
Eine überzeugende Erklärung für das Aus in dieser Form gaben die Bayern in ihrer offiziellen Mitteilung nicht. Aber eigentlich ist sie auch unnötig, denn: Es ist schon jetzt eine absurde, eine "Lame-Duck-Entscheidung". Die Bayern müssten sich sofort von Tuchel trennen – stattdessen lassen sie ihn nun wie eine lahme Ente angeschlagen noch einige Monate im Amt. Das hilft keinem weiter.
Einerseits wollen die Bayern nach außen vermitteln: Wir ziehen bis zum Sommer an einem Strang, alle ordnen sich den sportlichen Zielen unter. Keine Ausreden mehr! Niemandem wird hier etwas geschenkt!
Doch, kann das gut gehen? Die Spieler wissen, dass sie nun vermehrt im Rampenlicht stehen und geprüft werden. Wer die letzten Spiele verfolgt hat, dürfte zumindest bei einigen Stars schon jetzt ahnen, dass es um ihre Loyalität zu Thomas Tuchel nicht allzu gut bestellt ist. Vielleicht haben einige auch ohnehin schon mit ihrer Zukunft bei den Bayern abgeschlossen.
Der richtige Warnschuss
Deswegen hätten die Bayern sich sofort von Tuchel trennen müssen, wenn sie der Meinung sind, dass eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn ergibt. Das wäre der richtige Warnschuss für die Spieler gewesen, das Signal, sich voll reinzuhängen und alles für den Klub und dessen Ziele zu geben.
Die nächsten Spiele und Ergebnisse werden zeigen, ob der FC Bayern mit seiner nun getroffenen Entscheidung richtig liegt – oder ob man nach weiteren Niederlagen (drei in Folge sind es ja jetzt schon) nicht sofort hätte handeln müssen. Vielleicht tun sie es dann notgedrungen ja doch noch, um das Allerschlimmste am Ende zu verhindern – und zeigen damit: Es war ein unnötiger Fehler.