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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuer Bayern-Sportvorstand? Das wird er besser machen
Der FC Bayern steht wohl unmittelbar vor der Verpflichtung von Max Eberl. Der Posten des Sportvorstandes in München würde perfekt zu ihm passen.
Seit Monaten wurde darüber spekuliert, nun haben der FC Bayern und Max Eberl wohl eine Einigung getroffen: Wie Sky am Montag berichtete, soll der Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters bei seiner Sitzung Ende Februar den 50-Jährigen in die Position des Sportvorstandes erheben. In München werde Eberl demnach einen langfristigen Vertrag unterzeichnen und noch in der laufenden Saison seinen Posten antreten.
Eberl gilt als Wunschkandidat der Bayern für den seit der Entlassung von Hasan Salihamidžić im Mai vakanten Posten. Im September trat der ehemalige Salzburger Christoph Freund beim Serienmeister als Sportdirektor an. Freund und Eberl, der nun eine Ebene höher einsteigen soll, kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim RB-Konzern und Transfergesprächen aus den Tagen, als Eberl noch in Gladbach und Freund in Salzburg tätig war.
Hoeneß wollte Eberl schon früher verpflichten
Dass Eberl nun wohl nach München wechselt, ist wenig überraschend. Eine Verpflichtung wird seit geraumer Zeit gehandelt, und das liegt vor allem an einem: Uli Hoeneß. Bayerns Ehrenpräsident soll die Fäden im Hintergrund seit Monaten ziehen und ist bekanntlich ein großer Fan von Eberl. Er hatte ihn schon vor einigen Jahren verpflichten wollen. Schon 2017 bei der Verpflichtung von Hasan Salihamidžić galt Eberl als Hoeneß' eigentlicher Favorit.
Das Problem war nur, dass Eberl entweder vertraglich an andere Klubs gebunden war oder die Posten in München anderweitig vergeben waren. Eberl und Bayern hatten sich zeitlich immer wieder verpasst. Zu einem Treffen von Eberl und dem Klub soll es dennoch gekommen sein – bereits im Jahr 2022. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge zwischen Eberls Ausscheiden bei Borussia Mönchengladbach im Januar und dem Antritt in Leipzig im Dezember.
Eberl soll Wohnung in München haben
Nach nur wenigen Monaten in Leipzig endete für Eberl das Kapitel auch schon wieder. Der Klub verkündete das Aus mit der Begründung eines "fehlenden Commiments". Was genau damit gemeint ist, lässt Raum für Spekulationen. Aber: Eberl verpasste es bei seinem früheren Arbeitgeber sowohl intern als auch extern, sich klar zu Leipzig zu bekennen. Auch deswegen zog der Bundesligist wohl die Reißleine. Intern gab es zudem den Vorwurf, Eberl verbringe mehr Zeit bei seiner Freundin als in Leipzig. Seine Freundin wohnt ausgerechnet in München. Er soll zudem eine Wohnung am Englischen Garten besitzen.
Was wiederum für die Münchner spricht. Der frühere Gladbach-Manager hat eine Vergangenheit beim deutschen Rekordmeister. Als Spieler wurde er beim FC Bayern ausgebildet, durchlief zwischen 1979 und 1991 sämtliche Jugendmannschaften und absolvierte im Anschluss für die Amateure 48 Spiele. 1991 gab er sein Bundesligadebüt für die Münchner beim Auswärtsspiel in Stuttgart. Im Anschluss setzte er seine Karriere beim VfL Bochum und später bei Greuther Fürth sowie in Mönchengladbach fort.
FC Bayern braucht ein Sprachrohr, wie Eberl es für Gladbach war
Geboren ist Eberl im niederbayrischen Bogen. Die Rückkehr zum FC Bayern wäre für Eberl allein wegen der Verbundenheit zu Klub und Heimat ein logischer Schritt. Als Eberl sich nach seiner erschöpfungsbedingten Auszeit als Gladbach-Sportdirektor äußerte, sagte er, dass er sich eine Rückkehr in den Profisport nur bei drei Vereinen vorstellen könne: RB Leipzig, FC Arsenal und dem FC Bayern.
Und hier wäre er wohl perfekt aufgehoben: Eberl ist genau die Person, die Trainer Thomas Tuchel und sein Team brauchen. Beim früheren Duo aus dem Ex-Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Salihamidžić wurden vor allem der Umgang mit den Medien und das öffentliche Auftreten vermisst.
Eberl hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass er sich der Presse stellt und seine Mannschaft schützt. Er hat Erfahrung mit den Medien und bezog in der Vergangenheit klar Stellung. Tuchel würde er in dem Fall sicher auch einen Gefallen tun.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
- kicker.de: "Ehrenpräsident Hoeneß äußert sich"
- SportBild (Ausgabe Nr. 39/2023): "Eberl schon im Frühjahr zu Bayern?"
- sportbild.bild.de: "Leipzig schmeißt Eberl raus!"
- bild.de: "Eberl war schon bei Hoeneß am Tegernsee"
- sport.sky.de: "Sky Info: So teuer wird Eberl für Bayern"