Umstrittener Testspieler beim FC Bayern "Das muss einfach drin sein" – Tuchel bezieht Stellung zu Boateng
Jérôme Boateng ist zurück in München – zumindest übergangsweise, vielleicht auch länger. Doch die Personalie ist unter Fans umstritten. Thomas Tuchel hat eine klare Meinung.
Thomas Tuchel hat die mögliche Verpflichtung von Jérôme Boateng verteidigt. Auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen sagte der Trainer des FC Bayern am Montag: "Das verstehe ich, dass Diskussionen bei den Fans stattfinden. Aber das Verfahren ist ausgesetzt, daher gilt die Unschuldsvermutung. Weil das auch so ist, haben wir als Fußballklub das Recht, Fußball-Entscheidungen zu treffen. (...) Das muss einfach drin sein."
Gegen Boateng läuft ein Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung. Dem 35-Jährigen wird vorgeworfen, seine Ex-Partnerin Sherin S. in einem Urlaub geschlagen und beleidigt zu haben. Boateng bestreitet die Tat. Nachdem der Weltmeister von 2014 zunächst schuldig gesprochen wurde, hob ein höheres Gericht nun das Urteil auf, da der Richter als befangen eingestuft wurde. Der Prozess soll im Frühjahr 2024 losgehen.
Joshua Kimmich: Boateng kein großes Thema in der Kabine
Angesprochen darauf, ob die Personalie nicht auch für Unruhe in der Mannschaft sorgen könnte, sagte Trainer Tuchel: "Das habe ich bisher überhaupt nicht wahrgenommen, im Gegenteil. Daher teile ich Ihre Meinung nicht. Die Unschuldsvermutung gilt, wenn die Unschuldsvermutung gilt."
Diesen Eindruck teilte auch Joshua Kimmich, der ebenfalls auf die Personalie angesprochen wurde: "Ich kann nicht sagen, dass das ein großes Thema in der Kabine ist." Viel mehr wollte der Nationalspieler zum Fall Boateng nicht sagen: "Das ist nicht das Thema von uns. Wir entscheiden das nicht. Viele von uns haben viele Titel mit Jérôme gewonnen. Ich habe mich sehr gefreut, ihn wiederzusehen."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Sportlich ist der Bedarf für einen neuen Innenverteidiger in jedem Fall gegeben, ist sich Thomas Tuchel sicher: "Sie kennen seine Position, sie kennen die Situation aus dem Pokalspiel gegen Münster." Bei der Partie gegen den Drittligisten Preußen Münster fielen alle vier Innenverteidiger der Bayern (Kim, Upamecano, de Ligt, Buchmann) aus, weshalb Rechtsverteidiger Mazaroui und Mittelfeldmann Goretzka aushelfen mussten.
Tuchel will Boateng daher eine Chance geben: "Das ist ein verdienter Spieler, der über Jahre Topleistungen bei einem Topverein in Deutschland gebracht hat."
- youtube.com: Pressetalk mit Kimmich & Tuchel vor FC Kopenhagen - FC Bayern | Champions League