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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Tuchel hat Fähigkeit abgesprochen" Darüber könnte der Trainer des FC Bayern nun stolpern
Der FC Bayern München wollte kurz vor Ende der Transferphase noch neue Spieler verpflichten. Allerdings platzten die Wechsel. Trainer Tuchel hat nun ein Problem.
Wahrscheinlich wird die Führungsetage des FC Bayern am Freitagabend kurz nach 18 Uhr mit schüttelndem Kopf an der Säbener Straße gestanden haben. Ob es wirklich so war, ist natürlich nicht gesagt. Allerdings dürften die Verantwortlichen um Jan-Christian Dreesen, Sportdirektor Christoph Freund und Trainer Thomas Tuchel sich das Ende der Transferperiode anders vorgestellt haben.
Schließlich kam es nicht zu erhofften Wechseln. Einer dürfte gerade für Tuchel besonders bitter gewesen sein und könnte noch zu einem Problem für den FC Bayern werden: der geplatzte Deal mit João Palhinha.
Fulham fand wohl keinen Ersatz für Palhinha
Der Transfer klappte nicht, weil der FC Fulham einfach nicht seine Zustimmung gab. Und das, obwohl der Portugiese bereits in München war, den Medizincheck absolvierte und die Finalisierung des Transfers nur eine Formsache zu sein schien. Doch der deutsche Rekordmeister konnte daran nichts ändern.
Laut dem gut informierten Journalisten Fabrizio Romano konnte der Premier-League-Klub Palhinha nicht gehen lassen, weil offenbar kein Ersatz für ihn gefunden wurde. Der Wunschspieler von Fulham, Scott McTominay von Manchester United, wollte bei den "Red Devils" bleiben. Eine Kette mit negativem Ende für die Münchner. Somit hat der FC Bayern nun auch nicht den defensivstarken Sechser, nachdem sich Tuchel so sehr gesehnt hatte.
"Tuchel hat all seinen Sechsern die Fähigkeit abgesprochen"
Und genau hierin sieht beispielsweise Didi Hamann eine große Herausforderung. Denn so oft wie der Trainer des FC Bayern betonte, dass er genau solch einen Spieler brauche, hat er nun wieder "nur" den alten Kader zur Verfügung. Hamann dazu bei Sky: "Tuchel hat all seinen Sechsern und Achtern die Fähigkeit abgesprochen. Er hat gesagt, er hat keinen defensiven Mittelfeldspieler. Was denkt sich da ein Kimmich, ein Laimer, ein Guerreiro, wer auch immer?"
In den nächsten Tagen und Wochen wird sich zeigen, wie Tuchel damit umgeht. Und nicht nur damit. Auch in der Verteidigung sieht die Situation für die Münchner nicht ideal aus. Denn: Sowohl Benjamin Pavard (Inter Mailand), als auch Josip Stanišić (Leihe an Bayer Leverkusen) haben den Verein verlassen.
Tuchel sagte dazu bereits am Freitag auf einer Pressekonferenz: "Deshalb sieht es nicht ganz glücklich aus für uns, die Situation. Wenn man Entscheidungen beurteilen muss, dann müssen wir uns bemühen, an den Moment der Entscheidung zurückzugehen. Und in dem Moment, als wir Stani entschieden haben, war kein Angebot für Benji da. Benji war in dem Moment auch nicht bei mir, um das klar zu formulieren. Er hatte alle Vorbereitungsspiele gemacht."
Tuchel: "Nicht gerade ein Wunsch-Szenario"
Nun sieht alles danach aus, dass Noussair Mazraoui mehr Einsatzzeit hinten rechts als zuletzt bekommen wird. Er spielt seit Juli des vergangenen Jahres für die Münchner, hat bisher lediglich 29 Einsätze absolviert und könnte der große Gewinner der Abgänge werden.
Fakt ist: Der FC Bayern und Thomas Tuchel müssen nun das Beste aus der Situation machen. Auch und gerade weil nicht alle Transfers funktioniert haben. "Wir haben weniger Konkurrenzkampf auf den einzelnen Positionen im Defensiv-Bereich, als wir das in der vergangenen Saison hatten", so Tuchel am Freitag. Er fügte an: "Das ist nicht gerade ein Wunsch-Szenario." Aber eines, das es zu bewältigen gilt.
- Eigene Recherche
- youtube.com: Pressetalk vor Gladbach – FC Bayern mit Thomas Tuchel
- krone.at: "Bayern-Deal geplatzt: "Was denkt sich da Laimer?""
- sport.sky.de: "Palhinha-Deal geplatzt! Sky Crew diskutiert über Ereignisse in München"
- n-tv.de: "FC Bayern blamiert sich am Deadline Day"
- bild.de: "Das ist jetzt Bayerns Not-Plan"