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FC Bayern: Thomas Tuchel sucht eine "Holding Six" – was ist das überhaupt?


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Tuchels Wunsch fürs Zentrum
Was will der FC Bayern mit einer "Holding Six"?


31.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Thomas Tuchel: Mit dem FC Bayern konnte er die ersten beiden Saisonspiele gewinnen.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Mit dem FC Bayern konnte er die ersten beiden Saisonspiele gewinnen. (Quelle: IMAGO/Ulrich Hufnagel)

Thomas Tuchel wünscht sich beim FC Bayern noch einen zentralen Mittelfeldspieler. Häufig fällt in diesem Zusammenhang der Begriff "Holding Six". Doch was ist das überhaupt?

Der Königstransfer des FC Bayern in dieser Saison ist zweifelsohne Harry Kane. Für mindestens 100 Millionen Euro eisten die Münchener den Topstürmer von Tottenham Hotspur los. Wäre es nach Thomas Tuchel gegangen, dann hätte sich der deutsche Rekordmeister nicht nur im Angriff, sondern auch in der Mittelfeldzentrale frühzeitig hochkarätig verstärkt.

Der Wunsch des Trainers ist schon lange klar. Er hätte im Kader gerne eine "Holding Six". Denn trotz eines üppigen Angebotes an Qualitätsspielern im Zentrum fehlt dem FC Bayern dort eine bestimmte Art von Akteur. Das bestätigte Tuchel auch nach dem 3:1-Sieg gegen Augsburg am vergangenen Wochenenden beim Streaminganbieter DAZN. "Wir haben drei Sechser – und wir haben eine lange Saison vor uns", so der Bayern-Coach. "Und wir haben drei sehr ähnliche Spielertypen, die mobil sind, die gerne auf die Acht gehen, die gerne Box-to-Box spielen würden."

Spiele

Damit gemeint sind Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Neuzugang Konrad Laimer. Sie beackern für den FC Bayern das Spielfeld zwischen dem eigenen und dem gegnerischen Strafraum (Box-to-Box). Was Tuchel also fehlt, ist die bereits genannte "Holding Six". Doch was ist das überhaupt?

"Holding Six": der waschechte Sechser

Die "Holding Six" ist letztendlich recht einfach erklärt. Es handelt sich um einen defensiven Mittelfeldspieler, der seine Aufgaben vordergründig auch so interpretiert. Da viele defensive Mittelfeldspieler die Rückennummer 6 tragen, werden sie oft als Sechser betitelt. Daher auch "Holding Six" (zu Deutsch: haltende Sechs).

Dieser hält seine Position vor der Abwehrkette und agiert dort als Abräumer. In Deutschland wird gerne auch von einem "Ankersechser" gesprochen. Während die Defensivarbeit im Fokus steht, wird von einer "Holding Six" gleichzeitig aber auch erwartet, den Spielaufbau einzuleiten. Er muss also auch eine hohe fußballerische Qualität als Stratege auf dem Feld aufweisen.

Warum braucht Bayern eine "Holding Six"?

Seit Jahren ist der FC Bayern das offensivstärkste Team der Bundesliga. Brauchen die Münchner da überhaupt einen Abräumer? Laut Javi Martínez schon. Der Spanier kickte zwischen 2012 und 2021 für den deutschen Rekordmeister und ist möglicherweise die letzte "Holding Six", die für den Klub auf dem Feld stand.

"Die Bayern haben immer den Ball und greifen mit sehr vielen Spielern zeitgleich an", sagt Martínez der "Bild". "Das Problem ist, dass dadurch viele Räume für gefährliche Konter des Gegners entstehen." Der 34-Jährige glaubt deshalb, dass sein Ex-Verein einen Spieler benötige, der diese Gefahr im Blick behalte. "Einen, der nicht immer offensiv mithilft, sondern auch überlegt, was im Fall eines Ballverlusts zu tun ist", so Martínez.

Declan Rice: Tuchels Wunschdeal platzte

Auserkoren für diesen Job hatten sie beim FC Bayern in diesem Sommer eigentlich Declan Rice. Der 24-Jährige gilt aktuell als einer der besten Sechser der Welt, führte seinen langjährigen Klub West Ham United im Sommer als Kapitän zum Gewinn der Europa Conference League und ist in der Nationalelf Englands eine feste Größe. Auch das Alter und die damit verbundene Entwicklungsfähigkeit sprechen für den Defensivmann.

Doch nach wochenlangem Hin und Her entschied sich Rice gegen den FC Bayern und für einen Wechsel zum Londoner Spitzenklub FC Arsenal. Die "Gunners" zahlten über 116 Millionen Euro, die sogar noch auf 122 Millionen ansteigen können.

Wer sind Bayerns "Holding Six"-Kandidaten?

Jetzt stehen die Münchener noch immer ohne "Holding Six" da, auch, weil die Monsterablöse in diesem Sommer zunächst in den Kane-Deal floss. Gehandelt wurden in den vergangenen Wochen aber immer wieder internationale Topstars. Mit Aurélien Tchouaméni von Real Madrid sollen im Juli Gespräche stattgefunden haben. Die Spur ist mittlerweile aber erkaltet.

Gerüchte gibt es jetzt vor allem um Stars aus der Premier League. Vor wenigen Tagen fiel der Name Scott McTominay im Zusammenhang mit dem FC Bayern. Der 26-Jährige von Manchester United soll das Interesse der Münchener und speziell von Trainer Thomas Tuchel auf sich gezogen haben. Problematisch: Laut "Bild" werden für den schottischen Nationalspieler zwischen 41 und 47 Millionen Euro fällig. Und als "Holding Six" ist McTominay eigentlich nicht bekannt, fiel bei Manchester United als fleißiger Mittelfeldmotor auf.

Trevoh Chalobah vom FC Chelsea soll derweil hauptsächlich als Ersatz für Benjamin Pavard kommen. Doch auch er kann im defensiven Mittelfeld agieren. Ebenso wie Eric Dier, ein langjähriger Tottenham-Kumpel von Harry Kane. Der 29-jährige Abwehrmann soll dem Vernehmen nach dem deutschen Rekordmeister in den vergangenen Tagen mehrfach angeboten worden sein.

Der neueste Name auf der Liste kommt ebenfalls aus der Premier League. Für João Palhinha soll der FC Bayern nach "Bild"-Informationen bereits ein Angebot abgegeben haben. Der 28-Jährige steht beim FC Fulham unter Vertrag.

Sein Marktwert liegt bei 40 Millionen Euro. Gut möglich, dass der Portugiese die größte Baustelle im Bayern-Kader endgültig schließen wird.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • bild.de: "Javi: Darum braucht Bayern einen neuen Martinez!"
  • 90min.de: "Was ist eine "Holding Six"?"
  • sport1.de: "Real-Star auf Tuchels Wunschliste!"
  • bild.de: "Bayerns Sechser-Poker plötzlich heiß"
  • bild.de: "Dieser Premier-League-Star soll Tuchels neuer Sechser werden" (kostenpflichtig)
  • Eigene Recherche
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