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FC Bayern und Tuchel: Risse zwischen Trainer und Mannschaft?


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Mannschaft vom Trainer bloßgestellt
Geht ein Riss durch den FC Bayern?

Von t-online, sfk

Aktualisiert am 15.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Thomas Tuchel: Der Bayern-Trainer steht schon vor dem Bundesliga-Auftakt unter Druck. (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi)
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Katerstimmung statt Optimismus: Nach der deftigen Pleite im Supercup gegen Leipzig schrillen beim FC Bayern die Alarmsirenen. Da hilft selbst Harry Kane nicht.

Mit 0:3 verliert der FC Bayern das letzte Spiel vor dem Auftakt zur Saison 2023/24 im Supercup gegen RB Leipzig für den deutschen Rekordmeister ein herber Rückschlag. Dabei hätte alles so schön werden sollen.

In der heimischen Allianz Arena war alles angerichtet: 100-Millionen-Mann Harry Kane stand nach wochenlangem Transfer-Hickhack erstmals im Bayern-Kader, die Vorbereitung mit Siegen gegen starke Gegner wie Liverpool (4:3) sowie Monaco (4:2) war erfolgreich und das Stadion prall gefüllt. Nach dem Spiel war von der Euphorie nichts mehr da. Trainer Thomas Tuchel entschuldigte sich nach Abpfiff gar bei Kane: "Der denkt wahrscheinlich, dass wir vier Wochen gar nicht trainiert haben. Für ihn tut es mir am meisten leid."

Doch nicht nur mit der Entschuldigung bei Kane sorgte Tuchel für Gesprächsstoff. Er legte sogar noch gegen seine eigene Mannschaft nach: "Diese Diskrepanz ist für mich nicht zu erklären. Die Vorbereitung, die Energie, mit der wir hier angekommen sind – und dann ist der Stecker gezogen. Es ist gar nicht mehr zu erkennen, was wir wollen. Das war die komplette Fortsetzung des 33. Spieltages (Anm.d.Red.: 1:3-Niederlage gegen Leipzig im Mai)."

Der Bayern-Trainer war offen und ehrlich, wirkte dabei auch komplett ratlos. Denn erklären konnte er das Geschehene nicht: "Ich weiß es im Moment nicht und habe keine Lösung. Ich bin konsterniert und extrem enttäuscht. Ich habe keinen Ansatzpunkt."

"Unverständnis und Kopfschütteln" über Tuchel-Aussagen

Tuchels Worte dürften in der Mannschaft alles andere als gut angekommen sein. Statt sich schützend vor seine Spieler zu stellen, stellte er sie vor Fußball-Deutschland und seinem neuen Superstar bloß.

Die Experten sind sich einig – Tuchels Worte waren ein Eigentor. "Ich halte es für unklug, weil er als Trainer mehrere Baustellen aufmacht", sagte der frühere DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig bei "Sport1". Tuchel sei ohne Frage "ein guter Trainer. Aber man kann sich da nicht so hinstellen. Man bringt die Mannschaft gegen sich auf", so Rettig weiter: "Und sich dann auch noch bei Harry Kane entschuldigen, dass die Mannschaft vier Wochen nichts gelernt hat: Er isoliert damit auch Kane und bringt die Mannschaft gegen ihn auf."

Auch Lothar Matthäus hält nicht viel von Tuchels Auftritt. "Ich bin sicher, dass das für Unverständnis und Kopfschütteln bei den Profis sorgt", sagte der deutsche Rekordnationalspieler bei "Sky". Wenn Tuchel nicht aufpasse, "wird er die Kabine nicht so hinter sich bringen, wie es nötig wäre. Das kann schnell gefährlich für ihn werden."

Hamann: "Bilanz in München desaströs"

Dietmar Hamann findet klare Worte und präsentiert auch gleich zwei Theorien für den aktuellen Misserfolg von Tuchel und seinem Team. "Seine Bilanz in München ist desaströs. Du kannst nicht von 13 Spielen fünf verlieren. Warum es nicht läuft, kann zwei Gründe haben", führte der Ex-Nationalspieler bei Bild-TV aus. "Die Mannschaft ist innerhalb zerstritten. Oder die Mannschaft hat ein Problem mit dem Trainer. Dass Tuchel sie an den Pranger gestellt hat, kam dort bestimmt nicht gut an."

Zumal es in der jüngeren Vergangenheit nicht die erste kritische Aussage Tuchels in den eigenen Reihen war. Schon vor dem Supercup hat der Trainer mit Aussagen über Kimmich und das Bayern-Mittelfeld für Unruhe gesorgt. Tuchel zählte seinen Kapitän öffentlich an, schwächte so dessen Position. Hier glaubt Hamann, dass das "tieferliegende Gründe" habe. Aber: Wie gestört ist das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft?

Noch bleiben die Spieler und Bosse ruhig

Noch bleibt Kimmich ruhig und auch sonst dringen aus der Mannschaft keine Stimmen nach außen, aber rumoren dürfte es gewaltig. Auch die Bayern-Bosse halten sich noch mit Kritik zurück. Doch wie lange noch? Gelingt der Bundesliga-Auftakt am Freitag in Bremen (20.30 Uhr bei Sat.1, Dazn und im Liveticker von t-online) nicht, könnte sich das alles nämlich ganz schnell ändern.

Verwendete Quellen
  • bild.de: "Geht das mit Bayern und Tuchel wirklich gut?"
  • bild.de: "Schlimme Bayern-Parallelen zur letzten Saison"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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