Deutliche Reaktion Rassismus-Vorwürfe: FC Bayern reagiert auf Mané-Berater
Sadio Mané hat den FC Bayern in Richtung Saudi-Arabien verlassen. Während der Spieler selbst nicht nachtrat, meldete sich sein Medienberater zu Wort. Nun haben die Münchner reagiert.
Der FC Bayern München hat mit einer klaren Stellungnahme auf schwere Anschuldigungen von Sadio Manés Medienberater Bacary Cissé reagiert. "Wir haben unseren Vertrag mit Sadio Mané in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Rassismusvorwürfe, wie sie jetzt erneut aus Sadios Umfeld erhoben werden, sind gegenstandslos und waren es von Anfang an", heißt es in der Stellungnahme des deutschen Rekordmeisters vom Sonntagnachmittag.
Und weiter: "Auch hat unser Trainer Thomas Tuchel nie zu Sadio gesagt, er dürfe ihn nicht mehr einsetzen." Die Mitteilung endet mit aus Münchner Sicht versöhnlichen Tönen: "Der FC Bayern hat Sadio Mané als Mensch und Spieler geschätzt. Leider haben sich unsere gemeinsamen Ziele, die wir uns mit seiner Verpflichtung gesteckt hatten, nicht erfüllt. Das kommt im Fußball vor. Wir wünschen Sadio alles Gute und viel Erfolg bei seinem neuen Verein!"
Auch Vorwürfe gegen Sané
Mané selbst hatte zuvor Bedauern über seinen schnellen Abschied aus München geäußert. "Der Abschied vom FC Bayern tut mir weh. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht", sagte der 31-Jährige bei Sky.
Ganz andere Worte wählte hingegen sein Medienberater Cissé. Dieser machte nicht nur den Bayern-Bossen schwere Vorwürfe, sondern auch Leroy Sané, mit dem Mané eine handfeste Auseinandersetzung hatte, bei der Mané seinen Mitspieler sogar ins Gesicht schlug. Cissé verteidigte seinen Klienten beim französischen Medium "RMC Sport" und teilte gegen den deutschen Nationalspieler aus: "Jeder, der sich im europäischen Fußball auskennt, weiß, dass Leroy Sané ein sehr herablassender Typ ist, während Sadio sehr ruhig ist und das überall gezeigt hat, wo er gespielt hat. Sané hat die Grenzen überschritten."
Cissé hatte behauptet, Mané sei rassistisch beleidigt worden: "Ja, das stimmt. Ich kann nicht auf bestimmte Details eingehen. Deshalb habe ich auch gesagt, dass die Bayern undankbar waren. Das ist verrückt!"
"Sie haben Tuchel geschickt"
Die angebliche "Undankbarkeit" der Bosse des FC Bayern war nicht der einzige Kritikpunkt des Beraters. Auch ihnen warf er Rassismus vor: "Wenn Leroy Sané die Hautfarbe von Sadio Mané störte, dann störte sie auch die Verantwortlichen des FC Bayern, denn sie verstanden nicht, warum sie für diesen Mann so viel Geld bezahlen sollten."
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Angesichts vieler langjähriger Bayern-Spieler mit dunkler Hautfarbe wie Giovane Elber, Zé Roberto, Kingsley Coman, Samuel Kuffour oder Alphonso Davies werden die Aussagen Cissés von vielen Fans kritisch gesehen.
Doch Manés Berater hatte auch noch weitere Anschuldigungen, bezeichnete die Chefetage der Münchner indirekt als unprofessionell: "Sie haben nie den Spielerberater angerufen. Sie haben Sadio nie ins Gesicht gesagt, dass sie ihn loswerden wollen. Sie haben Tuchel (Trainer des FC Bayern, Anm. d. Red.) geschickt, um ihm mitzuteilen, dass er nur die dritte Wahl auf den offensiven Flügelpositionen ist."
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Cissé öffentlich zu Wort meldet. Kurz nach Manés Wechsel zum FC Bayern betonte er öffentlich, das Gehalt seines Klienten sei in Liverpool weitaus höher gewesen, als es die Presse berichtet hatte. "Ein Spieler von Sadios Kaliber kann nicht das Gehalt verdienen, worüber gesprochen wird. Die Zahlen im Umlauf sind komplett falsch", sagte er beim Fernsehsender TV5 Monde.
Es bleibt abzuwarten, ob der offensichtlich redefreudige Cissé noch mal nachlegt.
- twitter.com: Tweet von @AfterRMC
- fussball.news: "Wechsel wegen Gehalt? Mane-Manager: 'Die Zahlen sind komplett falsch'"